Kurzinhalt:
Ein Jahr ist vergangen, seit Charles "Chucky" Lee Ray seinen Geist in eine "Good Guy"-Spielzeugpuppe übertragen hat, in dieser Form seine Mordserie fortsetze, und vor allem auch versuchte, seine Seele als nächstes in den Körper von Andy Barclay zu übertragen. Dessen Mutter wurde, da ihr partout niemand glauben wollte, in die Psychiatrie eingeliefert, während man Andy ins Heim brachte. Nun wird er von freundlichen Pflegeeltern aufgenommen, die ihm ein neues zu Hause schenken wollen – und zuvor schon ähnliche "Problemfälle" aufgenommen haben. Zur Zeit wohnt bei ihnen z.B., neben Andy, auch noch die rebellische Teenagerin Kyle. Doch die Ereignisse vor einem Jahr haben Andy traumatisiert – weshalb er erstarrt, als er im Haus auf eine Good Guy-Puppe trifft. Diese erweist sich zwar als gänzlich harmlos. Als jedoch von der Spielzeugfirma die Überreste der angeblich besessenen Puppe in ein neues Exemplar übertragen werden, erwacht auch Chucky wieder zum Leben. Nachdem ihm die Flucht aus der Fabrik gelungen ist, sucht er nach Andy, und das, was er vor einem Jahr begann, nun endlich zu Ende zu bringen…
Review:
"Chucky 2" ist ein klassisches "more of the same"-Sequel, dass jedoch zugleich beweist, dass eben solche nicht unbedingt schlecht sein müssen. Klar ist die Idee hier nicht mehr so frisch, und zieht der Film somit allein aus dem Konzept einer harmlos aussehenden Spielzeugpuppe im Blutrausch nicht mehr ganz so viel Reiz, wie dies dem ersten Teil gelang. Dort fand ich zudem Aufbau und Pacing besser. Schade fand ich zudem, dass man Catherine Hicks entweder nicht mehr zurückbringen konnte oder wollte. Wenn dies bedeutet hätte, dass Andy diesmal auf sich allein gestellt ist, hätte es ja sogar ganz amüsant sein können, stattdessen wird Kyle (mehr noch als Joanne) zur Ersatzmutter erkoren. Klar ist die Dynamik zwischen ihr und Andy eine ganz andere, einerseits, da sie beide Adoptivkinder sind, und andererseits aufgrund ihres Alters. Dennoch war das Muster letztendlich sehr ähnlich, gerade auch, was die Adoptiveltern betrifft, die Andy natürlich zuerst wieder nicht glauben wollen, dann bekehrt werden, und so weiter. Vor allem im Mittelteil des Films bricht der Unterhaltungswert deshalb ein bisschen ein.
Gut gefallen konnte mir unter anderem der Einstieg. Angesichts des im ersten Teil doch recht ultimativ wirkenden Tod von Chucky sowie dem später dann eben doch auftretenden Wunsch eines Sequels war von vornherein klar, dass man die dort aufgestellten Regeln ein bisschen biegen, wenn nicht gar brechen, müssen würde. Die Art und Weise, wie dies hier geschieht – in dem die Firma aus den Überresten der alten Puppe einfach mal so eine neue zimmert, um den Aberglauben einer mordenden Good Guy-Puppe aus der Welt zu räumen – fand ich aber so clever wie "realistisch" (im Sinne von nachvollziehbar was die Motivation des Unternehmens betrifft). Ungemein köstlich fand ich dann auch, wie Chucky die andere Good Guy-Puppe im Haushalt ermordet und danach im Garten begräbt. Das war wirklich lustig. Auffällig ist zudem, dass Chucky hier nun was seine cool-markig-blöden Sprüche betrifft so richtig aufzudrehen beginnt (ähnlich wie Freddy, der auch im ersten "Nightmare"-Film diesbezüglich noch relativ zurückhaltend war). Auch dies trägt zum Unterhaltungswert des Films bei, und steigert seinen ironisch-augenzwinkernden Unterton noch einmal zusätzlich. Nach dem nicht ganz so packenden Mittelteil (Chucky macht was Schlimmes, aber die anderen glauben Andy natürlich nicht) dreht der Film dann zum Ende hin noch einmal auf. Vor allem der Showdown in der Fabrik war nett, wobei es mir die Idee mit dem Labyrinth aus Kartons mit Spielzeugpuppen ganz besonders angetan hatte. Das Finale in der Fertigungshalle hatte dann allerdings ein bisschen einen "Terminator"-Touch. Zudem war's teilweise auch ziemlich vorhersehbar – u.a. auch, was das neuerliche, zweimalige Aufbäumen des vermeintlich toten Killers betrifft. Dennoch war der Film insgesamt wieder recht kurzweilig – und vor allem auch die Umsetzung von Chucky konnte mich auch bei Teil 2 wieder mindestens so begeistern, wie beim Vorgänger.
Fazit:
"Chucky 2 – Die Mörderpuppe ist zurück" (teilweise auch als "Die Mörderpuppe ist wieder da" verkauft) ist eine solide Fortsetzung, die dem Original einerseits nicht wirklich das Wasser reichen kann, andererseits aber auch beweist, dass "more of the same"-Sequels nicht deshalb, weil sie den Vorgänger kopieren, automatisch immer gleich schlecht sein müssen. Man nimmt kleinere Anpassungen an Ton und Konzept vor, setzt noch stärker auf Humor und vor allem auch auf Chuckys markige Sprüche, und sorgt so auch hier wieder für gute Unterhaltung. Vor allem der Einstieg, das Finale, sowie einzelne Szenen zwischendurch hatten es mir dabei durchaus angetan. Und auch die Umsetzung von Chucky konnte mir wieder einmal sehr gut gefallen. Trotzdem ist das ganze halt jetzt nicht unbedingt neu, decken sich Aufbau und Handlung fast 1:1, und geht bei der Wiederholung ein bisschen an Reiz des Mörders in Spielzeugpuppengestalt verloren. Wer jedoch über die Ähnlichkeiten zum ersten Teil hinwegsehen kann, der bekommt auch hier wieder gute Horrorkomödien-Unterhaltung ins Haus geliefert.