Originaltitel: Enemy Mine
Episodennummer: 7x07
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 25. Juli 2003
Erstausstrahlung D: 15. März 2004
Drehbuch: Peter DeLuise
Regie: Peter DeLuise
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond,
und Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson.
Gastdarsteller:
Michael Rooker als Colonel Martin Edwards,
Steven Williams als General Maurice Vidrine,
Alex Zahara als Iron Shirt,
Kavan Smith als Major Evan Lorne,
Patrick Currie als Chaka,
Gary Jones als MSgt. Walter Harriman,
Michael Shore als Lt. Menard,
Dean Redman als Lt. Woeste,
Kirk Caouette als Lt. Ritter,
Sean Tyson als Unas #1,
Wycliff Hartwig als Unas #2 u.a.
Kurzinhalt:
Ein SG-Team sucht auf dem Planeten P3X-403 nach Naquadah-Vorkommen, um die Produktion von Raumschiffen auf der Erde vorantreiben zu können. Gerade als man eine aussichtsreiche Mine gefunden hat, verschwindet einer ihrer Leute. SG-1 wird gerufen, um nach der vermissten Person zu suchen, und findet diesen schon bald tot auf. Wenig später wird auch der Grund dafür klar: Auf dem Planeten befindet sich eine Gruppe von Unas. Während der für die Ausgrabung verantwortliche Colonel Edwards sowie die Regierung darauf drängen, die Unas mit allen Mitteln zu vertreiben, um an das wichtige Naquadah zu kommen, schlägt Daniel Jackson eine weniger radikale Lösung für das Problem vor. Zusammen mit Chaka, seinem Una-Freund, möchte er versuchen, zwischen den Parteien zu vermitteln. Der Kontakt gelingt, und es finden erste Gespräche statt, bei denen Daniel erfährt, dass die Mine für die Unas ein geheiligter Ort ist. Als würde dieser Umstand die Sache nicht schon genug erschweren, kommt es schließlich zu einem weiteren Schusswechsel, bei dem ein Una getötet wird. Nun scheint eine friedliche Lösung in weite Ferne gerückt…
Denkwürdige Zitate:
"Daniel, go to your happy place."
(Jack zu Daniel, als er dessen unzufriedenen Blick sieht.)
"You're right, Dr. Jackson. They're much more advanced than what I thought. They have command of fire."
(Seine Überheblichkeit wird Colonel Edwards bald bereuen.)
"No, you won't give us death. You can't win."
(Daniel warnt den Anführer der Unas davor, Widerstand zu leisten.)
Review:
Nach "Das Rettungsboot" folgt mit "Die Naquadah-Mine" gleich die nächste starke Daniel-Folge. Fast könnte man meinen, dass die Macher nach seiner Rückkehr ganz besonders darauf geachtet haben, Michael Shanks bei Laune zu halten. Während Teal'c zumindest noch im Hintergrund ein bisschen in Erscheinung tritt, ist Jack dank seiner Verletzung schnell mal Weg vom Fenster, und Sam ist generell im Stargate-Center mit etwas anderem beschäftigt. Damit ist also die Bühne frei für eine weitere Daniel Jackson-Show – und mehr noch als die bisherigen Episoden (ja selbst "Das Rettungsboot", wo sich Michael Shanks darstellerisch zwar mal ordentlich austoben konnte, wir aber relativ wenig Zeit mit Daniel direkt verbracht haben) macht "Die Naquadah-Mine" deutlich, warum Daniel in der letzten Staffel so gefehlt hat, und was seine Funktion in der Gruppe ist: Denn hier rückt wieder einmal eine Rolle als das moralische Gewissen von SG-1 in den Mittelpunkt. Während Jack einer militärischen Lösung des Problems icht grundsätzlich abgeneigt scheint, setzt sich Daniel dafür ein, mit den Unas eine friedliche Einigung zu erzielen.
Um mit den Unas auf dem Planeten zu verhandeln, greift er auf die Hilfe von Chaka zurück, was uns ein weiteres Wiedersehen mit dem Unas (aus "Die Unas" und "Chaka") einbringt. Schön fand ich dabei, wie man hier nun nachträglich im englischen Episodentitel der vor allem für "Die Unas" offenkundig Pate stehenden Inspirationsquelle "Enemy Mine" Tribut zollt (nicht zuletzt erinnert die Maske der Unas ja auch etwas an Louis Gossett Jr.'s Drac), und diesen – aufgrund des Streits rund um die Mine – um eine nette Doppeldeutigkeit erweitert. Generell hatte es mir die Episode durchaus angetan. Das mit den Verhandlungen mit einem anderen Volk, bei der es zuerst einmal Verständigungsschwierigkeiten und später dann kulturelle Unterschiede zu überwinden bzw. berücksichtigen gilt, hatte nach längerem wieder einmal einen starken "Star Trek"-(und da insbesondere TNG-)Touch. Schön fand ich dabei vor allem auch, dass man als Zuschauer grundsätzlich beide Seiten bzw. Standpunkte nachvollziehen kann, und damit hin- und hergerissen ist. Auf der einen Seite ist man durchaus geneigt, den Anspruch der Unas anzuerkennen, und für ihre Ansicht, die Mine sei ein geheiligter Ort, Verständnis zu empfinden. Andererseits haben aber auch Colonel Edwards und General Vidrine einen Punkt, wenn sie darauf drängen, dass die Menschheit das Naquadrah dringend benötigt, um Raumschiffe zu bauen, und sich so vor einem drohenden Angriff von Anubis schützen zu können. In bester "Star Trek"-Tradition gelingt es Daniel dann, eine Einigung zu erzielen: Die Menschen "unterwerfen" sich den Unas (wenn auch im Falle von Colonel Edwards unter heftigem Protest), und diese werden in Zukunft für sie nun das Naquadah abbauen. Neben der Geschichte der Episode hinweg, sowie der sich im Verlauf der Episode langsam aufbauenden, netten Spannung, hatten es mir u.a. aber auch die tollen Masken der Unas, die netten Szenen zwischen Daniel und ihrem Anführer, sowie der imposante Moment mit der Unas-Armee auf der Anhöhe angetan. Insgesamt war "Die Naquadah-Mine" für mich jedenfalls eine wirklich klasse und starke Folge!
Fazit:
Nachdem Michael Shanks bereits in der letzten Folge eindeutig die Hauptrolle inne hatte, ist er auch diesmal wieder Dreh- und Angelpunkt der Episode. Während der Colonel, der die Minenoperation leitet, auf eine gewaltsame Lösung des Unas-Problems drängt, versucht Daniel Jackson verzweifelt, eine friedliche Lösung zu finden. Wieder einmal beweist er in Fragen der Moral eine Art Vormachtstellung innerhalb der Gruppe, und zeigt, warum seine Rückkehr so wichtig war. Generell hat mir "Die Naquadah-Mine" sehr gut gefallen. Das Grundkonzept mag zwar nicht neu sein, wird hier aber sehr gut umgesetzt. Einerseits, da man beide Seiten bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann. Und andererseits, da die Episode auf eine Katastrophe zuzusteuern scheint, und sich daher in ihrem Verlauf eine nette Spannung aufbaut. Am Ende siegt aber doch die Vernunft, wird eine friedliche Einigung erzielt – und damit auch, in bester "Star Trek"-Tradition, eine positive, hoffnungsfrohe Message zur Überwindung von Differenzen und der Zusammenarbeit zweier Völker zum gemeinsamen Wohl verbreitet. Und irgendwie kommt mir vor, das können wir gerade noch viel dringender brauchen, als damals bei der Erstausstrahlung.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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