John Sheppard und Rodney McKay sollen die junge Prinzessin eines Planeten bei jener Aufgabe begleiten, mit der sie sich als würdig erweisen soll, zur nächsten Königin gekrönt zu werden. Dann jedoch werden sie von einer Gruppe Genii angegriffen…
Originaltitel: Harmony
Episodennummer: 4x14
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 25. Januar 2008
Erstausstrahlung D: 10. März 2009
Drehbuch: Martin Gero
Regie: William Waring
Hauptdarsteller:
Joe Flanigan als Major John Sheppard,
Amanda Tapping als Colonel Samantha Carter,
Rachel Luttrell als Teyla Emmagan,
Jason Momoa als Ronon Dex,
David Hewlett als Dr. Rodney McKay.
Gastdarsteller:
Jodelle Ferland als Harmony,
Alexis Kellum Creer als Flora,
Crystal Lowe als Mardola,
David Richmond-Peck als Toran,
Patrick Gilmore als Genii soldier 1,
Richard Stroh als Genii soldier 2,
Adam Lolacher als Genii soldier 3,
Jerry Penacoli als Heiron u.a.
Kurzinhalt:
John Sheppard und Rodney McKay besuchen einen Planeten, mit dem man seit geraumer Zeit gute – auch geschäftliche – Beziehungen pflegt. Nach ihrer Ankunft werden sie von den beiden hübschen jungen Prinzessinnen ersucht, ihrer Schwester beizustehen. Diese wurde nämlich dazu auserkoren, die nächste Königin des Planeten zu werden. Dafür muss sie sich jedoch in einer traditionellen Queste behaupten, die sie durch den Wald – in dem ein Monster lauern soll – bis zu einer Ruine führt. Dort wartet dann der letzte, entscheidende Test auf sie. Flora und Mardola machen sich wegen der Gefahren auf dem Weg sorgen, und John und Rodney lassen sich dazu breitschlagen, Harmony auf ihrer Reise zu begleiten. Schon bald stoßen sie auf eine Bedrohung, mit der sie nicht gerechnet haben – werden sie doch von einer Gruppe Genii-Soldaten angegriffen. Diese haben es jedoch überraschenderweise nicht etwa auf John und Rodney, sondern vielmehr auf die Prinzessin abgesehen. Offenbar scheint es mindestens eine ihrer beiden Schwestern mit Harmony nicht gut zu meinen – zumal die Thronfolge, falls sie scheitert, auf diese zurückfallen würde. Doch noch sind Harmony und ihre treuen – und mehr oder weniger mutigen – Begleiter noch nicht gescheitert…
Denkwürdige Zitate:
"Perhaps it would be best if you stopped speaking. Your voice hurts my ears."
(Harmony ist – anfänglich – nicht gerade ein Fan von McKay.)
"We're gonna wait for nightfall and then we're gonna head back to the village. End of discussion!"
"Fat chance of that."
(Da dürfte Rodney wohl recht haben.)
"If you make this hard, I will make your death as slow and as painful as possible."
"Ok. What's option number two?"
(Man wird ja mal fragen dürfen!)
Review (kann Spoiler enthalten):
In "Prinzessin Harmony" haben Ronon, Teyla und Sam erstmal Pause. Vielmehr stürzen sich John und Rodney gemeinsam – und allein – in ein Abenteuer. "Zwei Männer und eine Prinzessin", sozusagen. Das Ergebnis ist zwar absolut nichts Besonderes – aber dennoch sehr unterhaltsam. Einer der Hauptgründe dafür ist das Casting der Titelrolle. Jodelle Ferland stach bereits in "Flesch und Blut" als die beste der drei dort vorgestellten – kindlichen – Adrias hervor. Bei "Dark Matter" wurde sie dann ja vom sowohl dortigen als auch bei "Stargate: Atlantis" mitproduzierendem Joseph Malozzi für eine Hauptrolle besetzt. Dazwischen gab man ihr aber erstmal die Rolle der Prinzessin Harmony, die mir für sie fast wie auf den Leib geschneidert schien. Neuerlich beeindruckt sie mit ihrem schauspielerischen Talent, und zeigt eine so charmante wie natürliche Performance. Natürlich ist die Figur auch wunderbar geschrieben, ohne ihre bestechende Leistung wäre Harmony aber nur halb so charmant gewesen. Denn: Trotz ihrer teilweise recht arroganten, anmaßenden Art schafft sie es spielerisch, ihre Prinzessin dennoch ungemein sympathisch zu machen, so dass man ihr einfach nicht böse sein kann.
Es ist jedoch nicht nur Harmony bzw. Jodelle Ferland allein, sondern nicht zuletzt auch das herrliche und teils köstliche Zusammenspiel zwischen ihr und Joe Flanigan sowie David Hewlett. Anfangs ist sie für John, der sie vor dem ersten Genii-Angriff rettet, Feuer und Flamme, und würde ihn am liebsten gleich zu ihren Gemahl – und damit König – nehmen. Rodney wiederum ist ihr – nicht zuletzt als sie ihm (fälschlicherweise) vorwirft, dass er sie an die Soldaten aushändigen wollte – ein Dorn im Auge. Die gemeinsamen Szenen zwischen diesen beiden Figuren waren in weiterer Folge teils sehr köstlich – und gefielen nicht zuletzt auch damit, wie man merkt, dass sich die beiden trotz anfänglicher Antipathie annähern. Und am Ende schlägt das Pendel dann überhaupt gänzlich in die andere Richtung aus. John heroischer Einsatz, als er sich mitten ins Getümmel wirft – und damit in größte Gefahr begibt – wird von Harmony in keinster Weise quittiert. Vielmehr ist sie von Rodneys heldenhaftem Eingreifen, als er sich in einer instinktiven Reaktion über sie warf, um sie vor den Genii zu beschützen, hin und weg. Dies führt dann auch zum amüsanten Abschlussgag der Episode, mit dem Bild, auf dem McKay als strahlender Held zu sehen ist, während sich Sheppard feige hinter dem Baum versteckt. Köstlich! Jedenfalls, angesichts dieser wundervollen Paarung haben mir die restlichen Teammitglieder, die hier mit Abwesenheit glänzen, keine Sekunde lang gefehlt. Klar ist die Episode weder was Inhalt, Action und/oder Spannung betrifft herausragend, könnte man den x-ten (kanadischen) Wald bei "Stargate" kritisieren (wobei man sich diesmal zumindest ein paar optisch nette und interessante Stellen ausgesucht hat), ist die Verschwörung so durchsichtig wie klischeehaft, die Genii nun wahrlich nicht die eindrucksvollsten und/oder interessantesten Widersacher, und die Queste abseits der Gefahr durch die Soldaten wenig aufregend. Das wunderbare Zusammenspiel zwischen Harmony, John und Rodney konnte diese Kritikpunkte für mich aber überwiegend ausgleichen.
Fazit:
Ist "Prinzessin Harmony" etwas Besonderes? Nein. Hat mich die Folge gut unterhalten? Ja. Hauptverantwortlich dafür war der überaus charmante Auftritt von Jodelle Ferland, die hier wieder einmal ihr bereits in jungen Jahren beachtliches schauspielerisches Talent zeigt, wobei vor allem ihre Natürlichkeit besticht. Zudem schafft sie es dank ihres Charmes, dass man der Titelfigur trotz ihrer zur Schau gestellten Arroganz, ihrer Sturheit sowie einiger wenig charmanter Aussagen einfach nicht böse sein kann. Mehr noch als mit ihr an sich besticht die Folge aber mit dem großartigen Zusammenspiel zwischen der Figur und John Sheppard bzw. Rodney McKay. Vor allem mit letzterem liefert sie sich einige köstliche Dialoge. Aber auch, wie die beiden nach anfänglicher Antipathie langsam zusammenwachsen, war schön zu sehen. Und das Bild am Ende war dann echt der Hammer, und hat mich sehr zum Lachen gebracht. Wirklich spannend war das Geschehen zwar nicht, und das Abenteuer abseits der gelegentlichen – aber auch nicht wirklich hervorstechenden – Angriffe der Genii jetzt auch nicht sonderlich interessant. Letztendlich zeigt "Prinzessin Harmony" aber eindrucksvoll, dass die Story dann zweitrangig sein kann/darf, wenn du charmante Figuren hast, die perfekt miteinander harmonieren.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
|