In Atlantis wird das Quarantäne-Protokoll aktiviert, woraufhin sich alle Türen verschließen. Nicht geplant war jedoch, dass zugleich die Kommunikation deaktiviert wird. Über die ganze Stadt verteilt versucht das Atlantis-Team, das Protokoll aufzuheben…
Originaltitel: Quarantine
Episodennummer: 4x13
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. Januar 2008
Erstausstrahlung D: 09. März 2009
Drehbuch: Carl Binder
Regie: Andy Mikita
Hauptdarsteller:
Joe Flanigan als Major John Sheppard,
Amanda Tapping als Colonel Samantha Carter,
Rachel Luttrell als Teyla Emmagan,
Jason Momoa als Ronon Dex,
David Hewlett als Dr. Rodney McKay.
Gastdarsteller:
Jewel Staite als Dr. Jennifer Keller,
David Nykl als Dr. Radek Zelenka,
Brenda James als Dr. Katie Brown,
Kavan Smith als Major Evan Lorne,
Chuck Campbell als Chuck,
Sharon Taylor als Amelia Banks u.a.
Kurzinhalt:
In Atlantis wird das Quarantäne-Protokoll aktiviert, welches dazu führt, dass sich alle Türen in der Stadt verschließen. Dieses wurde von Rodney programmiert, um einen ähnlichen Ausbruch wie damals beim athosianischen Fieber zu verhindern. Diesmal scheint sich das Protokoll jedoch aufgrund einer Fehlfunktion ausgelöst worden zu sein. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Kommunikation betroffen ist – was so definitiv von McKay nicht vorgesehen war. Und so finden sich die Führungsmitglieder der Atlantis-Expedition in unterschiedlichen Zweiergruppen wieder: Rodney steckt mit Dr. Katie Brown im Bio-Labor fest, wo er ihr eigentlich einen Heiratsantrag machen wollte. Dr. Keller hat gerade in der Krankenstation Ronon Dex behandelt. Colonel Sheppard und Teyla Emmagan sind in einem der Computerräume, jedoch ohne Zugriff auf den Hauptcomputer. Und Samantha Carter steckt mit Dr. Radek Zelenka in einem der Atlantis-Transporter fest. Jeder von ihnen versucht nun, seinen bzw. ihren Teil dazu beizutragen, um die Türen zu öffnen und das Protokoll aufzuheben, nur sind sie teilweise in ihren Möglichkeiten sehr eingeschränkt. So hat Rodney z.B. im Labor keinen Computer zur Verfügung, weshalb er – in Verbindung mit vermeintlichen Symptomen (ist er doch davon überzeugt, dass das Protokoll zurecht ausgelöst wurde – zu verzweifeln beginnt. Aber auch die Versuche von Sam und Radek, sowie Jennifer und Ronon, die jeweiligen Türen zu öffnen, scheitern. Und so liegt es an John, der kurzerhand das Fenster einschlägt, und versucht, den Turm hinaufzuklettern um in die Kommandozentrale zu gelangen…
Denkwürdige Zitate:
"Every disease is different. I mean, we have no idea what the incubation period for the strain is. It could be hours; it could be days. I mean, who knows when I caught it! No, it's just a matter of time before you succumb too. Anyway… what were we talking about?!"
"You were going to cheer me up."
(Gut gemacht, Rodney!)
Review (kann Spoiler enthalten):
"Quarantäne" hat mich teilweise stark an die TNG-Folge "Katastrophe auf der Enterprise" erinnert. In beiden Fällen sind die Crewmitglieder auf verschiedene Bereiche verstreut, und jeweils in kleinen Gruppen zusammen. Auch eine Schwangere war dort darunter (John macht sich sogar noch über das Klischee lustig, dass bei Filmen in solchen Fällen dann immer gleich die Wehen einsetzen)! Keine Ahnung, ob den Machern selbst diese Parallelen bewusst waren, ich fand sie aber recht offensichtlich. Was nicht heißt, dass "Quarantäne" schlecht wäre; die Folge war halt nur nicht übermäßig originell, und ich fand sie insgesamt irgendwie sehr routiniert runtergespielt. Eher enttäuscht war ich diesmal auch von den Effekten. Während mich zwei Folgen zuvor die Raumschlacht im Orbit des Replikatoren-Planeten noch begeistert hat, waren die Aufnahmen der Stadt von oben doch eher schwach. Als letzter Kritikpunkt sei erwähnt, dass die drohende Vernichtung der Stadt natürlich gänzlich dabei versagt hat, für Spannung zu sorgen. Mit einem Countdown wäre es zwar nur bedingt besser gewesen (weil auch dann hätte man ausschließen können, dass es dazu kommt), etwas besser als "Wir wissen nicht, wann die Station hochgeht, könnte jede Sekunde soweit sein" hätte es aber eventuell doch funktioniert.
Klingt alles erstmal recht negativ, insgesamt war "Quarantäne" aber schon ok. Vor allem die Figurenkombinationen fand ich dabei recht gelungen. Gut, ok, John und Teyla, das war jetzt weder die ungewöhnlichste noch die interessanteste Paarung, und ein bisschen fühlte sich die Diskussion wegen Schwangerschaft, Missionen usw. doch wie eine Wiederholung ganz ähnlicher Momente aus den letzten beiden Folgen an. Da sich John dann jedoch eh recht bald von Teyla verabschiedete, um den Turm raufzuklettern, war das letztendlich nicht so schlimm. Dennoch, die Highlights dieses Handlungsstrangs waren für mich ganz klar die beiden popkulturellen Anspielungen ("Batman" und "Per Anhalter durch die Galaxis"), sonst gab mir die Paarung John/Teyla wieder mal nicht viel. Ganz anders Jennifer/Ronon. Die beiden hatten bislang noch nicht viele gemeinsame Momente, umso interessanter war es, die beiden hier mal etwas näher interagieren – und möglicherweise sogar eine Romanze angeteasert – zu sehen. Zumal zwischen Jewel Staite und Jason Momoa (im Gegensatz zu Rachel Luttrell und Joe Flanigan) auch die Chemie stimmt. Die Paarung Sam/Radek war grundsätzlich auch ganz nett, litt aber ein bisschen darunter, dass die beiden im Transporter letztendlich kaum was tun konnten, außer darauf zu warten, von jemandem gerettet zu werden. Das war zwar genau genommen bei Rodney und Katie auch nichts anderes, die hatten aber zumindest einiges miteinander zu besprechen, angesichts McKays ursprünglichem Plan, ihr einen Heiratsantrag zu machen – und der Art und Weise, wie er dies hier nun aufgrund seiner Ängste völlig verbockt. Da konnte einem Katie schon richtig leid tun – wobei Rodney natürlich auch ein schweres Los hat, weil sucht sich ja keiner aus, auf diese Art und Weise in Panik zu verfallen und letztendlich (aus seiner Sicht zum Glück) überzureagieren. Ich hoffe jedenfalls, dass das Rodney und Katie wieder hinbekommen werden, da ich die beiden als Pärchen sehr charmant fand.
Fazit:
Bei "Quarantäne" wird eine solide Geschichte von einem eingespielten Team auf routinierte Art und Weise umgesetzt; mir persönlich fehlte hier aber ein bisschen das Besondere. Auch was die Spannung betrifft, ließ die Episode wieder eher zu wünschen übrig – und versagt gerade auch im Hinblick auf den aktivierten Selbstzerstörungsmechanismus, eine eben solche zu erzeugen. Und die Effekte waren auch schon mal besser, wobei mich vor allem die Aufnahmen der Stadt bei Johns Kletterpartie nur bedingt überzeugten. Die Pärchen waren aber soweit ganz nett zusammengestellt, wobei vor allem Jennifer Keller und Ronon Dex für mich hervorstachen, da man die beiden bislang noch nicht allzu oft zusammen gesehen hat. Gleiches gilt für Sam und Radek, diese Paarung kam für mich jedoch da sie nicht wirklich viel zu tun hatten und man ihnen auch nicht übermäßig viel Screentime schenkt, nur bedingt zur Geltung. Und bei Rodney und Katie geht sein geplanter Heiratsantrag aufgrund der Quarantäne völlig schief. Insgesamt war das zwar schon soweit ganz kurzweilig, zu den besten "bottle shows" der Serie(n) würde ich "Quarantäne" jetzt aber nicht unbedingt zählen.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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