Originaltitel: Ariel Episodennummer: 1x09 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 15. November 2002 Erstausstrahlung D: 07. November 2009 Drehbuch: Jose Molina Regie: Allan Kroeker Hauptdarsteller:
Nathan Fillion als Captain Malcolm 'Mal' Reynolds,
Gina Torres als Zoë Washburne,
Alan Tudyk als Hoban 'Wash' Washburne,
Morena Baccarin als Inara Serra,
Adam Baldwin als Jayne Cobb,
Jewel Staite als Kaylee Frye,
Sean Maher als Dr. Simon Tam,
Summer Glau als River Tam,
Ron Glass als Shepherd Derrial Book.
Gastdarsteller:
Blake Robbins als Agent McGinnis,
Jeff Ricketts als Man,
Dennis Cockrum als Other Man u.a.
Kurzinhalt:
River hat an Bord der Serenity plötzlich wieder einen Anfall, bei dem sie Jayne angreift. Zwar sind seine Verletzungen nur oberflächlich und können problemlos auf der Krankenstation geheilt werden, dennoch ist er verständlicherweise sauer. Aber auch der Rest der Crew ist verstört – insbesondere Simon, der fürchtet, seine Schwester endgültig zu verlieren, falls es ihm nicht bald gelingt, ihr zu helfen. Aus seiner Verzweiflung heraus engagiert er die Serenity-Crew für einen Überfall auf eines der fortschrittlichen Krankenhäuser auf dem Allianzplaneten Ariel. Als Bezahlung winken Mal & Co. Medikamente, die auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden. Während Mal, Zoe und Wash diese stehlen, soll Jayne Simon und River in den Untersuchungsraum bringen, wo Simon einen Scan am Gehirn seiner Schwester durchführen will. Doch Jayne hat ganz andere Pläne, denn nach dem Angriff auf ihn ist er mehr noch als zuvor davon überzeugt, dass River eine Gefahr darstellt – weshalb er auch keinen Schaden darin sieht, sie und Simon an die Allianz zu verraten, und die auf sie ausgeschriebene Belohnung einzukassieren…
Review:
Nach der starken letzten Folge fiel "Firefly" mit "Falsches Spiel" aus meiner Sicht wieder auf das gewohnte, durchschnittlich-solide Niveau zurück. Etwas schade fand ich dabei Jaynes Verrat. Auf der einen Seite verstehe ich natürlich, dass die Macher auf diese Art und Weise wieder einmal verdeutlichen wollten, dass der Söldner die Wildcard im Team ist, dessen Loyalität man sich nie zu 100% sicher sein kann. Zudem gaben sie ihm mit Rivers Attacke zu Beginn zu seiner grundsätzlichen Abneigung, die beiden Flüchtigen in der Serenity herumzuschippern, sowie dem auf sie ausgesetzten Lösegeld, noch eine zusätzliche Motivation mit auf den Weg. Allerdings fand ich halt auch, dass man damit die Charakterentwicklung aus "Jaynestown" negierte bzw. wieder rückgängig machte. Und als jemand, der es mag, wenn sich Figuren merklich weiterentwickeln, fand ich diesen Rückschritt doch irgendwie schade. Zudem kam bei der Folge nie wirklich Spannung auf, da ja eh klar war, dass den dreien die Flucht gelingen würde. Darüber hinaus fand ich die Episode irgendwie inhaltsarm. Was Gags und coole Sprüche betrifft, hatten frühere Folgen auch schon mal mehr zu bieten. Und die ganz großen neuen Erkenntnisse rund um die Frage, was man genau mit River angestellt hat, blieben leider auch bei "Falsches Spiel" wieder einmal aus.
Positiv stach für mich in erster Linie das Finale auf der Serenity hervor, wo Mal – der genau weiß, was er getan hat – Jayne zur Rede stellt. Mit seinem resignativ-flehenden "Don't tell them what I did" durfte dieser dann zumindest auch wieder zeigen, dass ihm die anderen – bzw. was sie von ihm denken – doch nicht so ganz egal ist, und sich damit in meinen Augen doch zumindest ansatzweise wieder rehabilitieren. Sehr nett fand ich zudem, dass wir nach den ganzen Western-Planeten hier mal einer der futuristischen Kernwelten (die in etwa so aussieht, wie man sich die Erde in ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten vorstellt – und ist, wie fast all diese Zukunftsvisionen, von "Blade Runner", wenn nicht gar genau genommen "Metropolis", inspiriert) einen Besuch abgestattet hat. Zwar fehlte dadurch wiederum der reizvolle Kontrast zwischen Zukunft (Raumschiffe) und Vergangenheit (Westernstadt), als Abwechslung war es mir aber definitiv mal willkommen. Zudem ist es ihnen zugegebenermaßen gelungen, sich durch eine ganz einfache Idee – blaue Handschuhe – für die Bösen einen schlichten Look auszudenken, der hervorsticht und sie von den üblichen "Men in Black" abhebt. Zumal diese, nicht zuletzt auch dank ihres skrupellosen Vorgehens, einiges an Bedrohlichkeit verströmten. Schön fand ich auch die Szene, wo Simon kurz innehält, um dem einen Patienten zu helfen, der ohne sein Eingreifen gestorben wäre. So sehr er seine Schwester auch liebt und ihr helfen wird, so kann er als Art, der sich dem hippokratischen Eid verpflichtet hat, doch auch nicht einfach so an Menschen die Leiden vorbeigehen, ohne nichts zu tun. Last but not least: Ich weiß selber nicht warum, aber bei Rivers "They took Christmas away" lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Irgendwie hatte das etwas zutiefst Beunruhigendes und Trauriges an sich.
Fazit:
"Falsches Spiel" war soweit ok, nach dem tollen "Kampf ums Überleben" aber doch wieder ein Rückschritt. Vor allem alles rund um Jaynes Verrat sah ich eher durchwachsen. Auf der einen Seite natürlich positiv, dass er sich seinen Wildcard-Charakter behält, und vor allem die abschließende Szene zwischen ihm und Mal war stark. Andererseits finde ich es aber halt auch immer schade, wenn so Entwicklungen wie in "Jaynestown" von einer Folge auf die nächste schon wieder vergessen sind. Zudem mangelte es der Episode leider wieder einmal an Spannung, da man nie an die Gefangennahme von River, Sam und/oder Jayne glaubt. Und auch alles rund um die Untersuchung fand ich eher nur so la la – nicht zuletzt, als diese Info-Häppchen rund um die Experimente an River langsam aber sicher mal etwas größer ausfallen dürften. Hier zögert man aus meiner Sicht viel und doch etwas zu lang hinaus. Dafür gab es einzelne wirklich gelungene Momente und/oder Zitate, bei den Bösewichten gelang es mit schlichten Mitteln (Stichwort Handschuhe) sie hervorstechen zu lassen, und insgesamt war die Folge schon wieder recht kurzweilig. Insgesamt war "Falsches Spiel" aber doch wieder eher "nur" Mittelmaß.
