HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Filme von A-Z arrow Predator - Upgrade
Predator - Upgrade Drucken E-Mail
Nicht unbedingt eine Aufrüstung für das Franchise Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 20 September 2018
 
 
Predator - Upgrade
Originaltitel: The Predator
Produktionsland/jahr: USA 2018
Bewertung:
Studio/Verleih: Dark Castle Entertainment/20th Century Fox
Regie: Shane Black
Produzenten: U.a. John Davis & Lawrence Gordon
Drehbuch: Shane Black & Fred Dekker
Filmmusik: Henry Jackman
Kamera: Larry Fong
Schnitt: Harry B. Miller III
Genre: Action/Science Fiction
Kinostart Deutschland: 14. September 2018
Kinostart USA: 13. September 2018
Laufzeit: 107 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Boyd Holbrook, Trevante Rhodes, Jacob Tremblay, Keegan-Michael Key, Olivia Munn, Sterling K. Brown, Alfie Allen, Augusto Aguilera, Thomas Jane, Jake Busey, Yvonne Strahovski u.a.


Kurzinhalt: Mitten während des Einsatzes einer Sondereinheit des US-Militärs stürzt im mexikanischen Dschungel ein Raumschiff ab. Die nachfolgende Begegnung mit dem darin befindlichen Alien – ein Predator – überlebt nur einer von ihnen: Quinn McKenna. Diesem gelingt es, nachdem er den Außerirdischen überwältigt hat, dessen Helm und Armband an sich zu nehmen, und es sich als Beweisstücke an sein Postfach zu senden. Da er jedoch mit seinen entsprechenden Gebühren im Verzug ist, landet das Paket bei seiner Ex-Frau und ihrem gemeinsamen Sohn. Rory, der unter dem Asperger-Syndrom leidet, ist von den Artefakten faszinierend. Seine Versuche, diese zu entschlüsseln, sendet ein Signal ins All, woraufhin der Verfolger des Predator dessen Spur aufnimmt. McKenna wurde indes verhaftet und soll zusammen mit einer Bande Militärsträflingen in ein Gefängnis überstellt werden. Doch dem gefangenen Predator – zu dessen Untersuchung man die Biologin Casey Bracket zu Rate zog – gelingt die Flucht…

Review: Szenenbild. Nachdem der letzte Versuch eines Neustarts des Franchise (nach den überwiegend furchtbaren "Alien vs. Predator"-Crossover-Filmen) sowohl bei den Kritikern als auch dem Publikum eher verhalten aufgenommen wurde, ist es um die außerirdischen Jäger wieder still geworden. Doch lange ließen sich 20th Century Fox nicht davon abhalten, es noch einmal zu versuchen, und so kam acht Jahre später nun "Predator – Upgrade" in die Kinos. Diesmal ging man scheinbar auf Nummer sicher, und beauftragte mit Shane Black einen Veteranen des ersten Teils (er war nicht nur als Schauspieler an Bord, sondern arbeitete auch am Drehbuch) damit, Regie zu führen und auch gleich zusammen mit Fred Dekker das Drehbuch zu schreiben. Nun mag ich Shane Black grundsätzlich ja sehr gerne. Ich bin einer der gefühlt wenigen, die seinen "Iron Man 3" für den besten Teil der Reihe halten. "The Nice Guys" fand ich überaus unterhaltsam, "Kiss Kiss Bang Bang" ist für mich ein moderner Klassiker aus dem Genre der schwarzen Komödien, und seine Drehbücher zu solch Klassikern wie "Lethal Weapon", "Last Boy Scout" und "Tödliche Weihnachten" sind ja ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Beste Voraussetzungen also, um an die glorreichen Tage des unerreichten, legendären ersten "Predator"-Film anzuknüpfen. Sollte man zumindest meinen.

Leider aber stellt sein Eintrag in die Reihe – entgegen des deutschen Titels – kein "Upgrade" für das Franchise dar, sondern muss nach dem zwar nicht überragenden, aber doch soliden "Predators" von Nimrod Antal eher als Rückschritt klassifiziert werden. Und das hat mehrere Gründe. Einer davon ist, dass sich der für Shane Black so typische Humor mit den ernsteren Tönen spießt. So sehr ich seinen schwarzen Humor grundsätzlich auch mag, und es vor allem auch schätze, wenn er mittels R-Rating (im Vergleich zu "Iron Man 3") Gelegenheit bekommt, die Grenze des guten Geschmacks auszuloten, aber hier spießten sich der humorvolle Grundton und die ständigen Witzeleien im Umgang zwischen der Männerrunde doch ziemlich mit dem späteren, düsteren Ausgang – und drückten zudem irgendwie auch ziemlich auf die Spannung. Letztendlich denke ich, dass Shane Black bei schwarzen (gerne auch Action-)Komödien besser aufgehoben ist, als bei einem solchen Action-SF-Thriller-Hybriden, der ja doch auch spannend sein soll. Dass zudem diesmal im Gegensatz zu seinen früheren Filmen nicht jeder Gag bei mir zünden wollte (vor allem das ständige, besserwisserische "Predator ist eigentlich der falsche Begriff" ging mir rasch auf den Keks) kommt dann noch erschwerend hinzu. Kritisch sehe ich zudem die Idee dieses Über-Predators, der uns hier seine Aufwartung macht. Mal abgesehen davon, dass man bereits bei "Predators" etwas Ähnliches versucht hat (als der aus dem ersten "Predator"-Film bekannte Ur-Predator in Spinosaurus vs. T-Rex-Manier von einem vermeintlich noch böseren/gefährlicheren Vertreter seiner Spezies ausgeschaltet wurde), ist das "Größer, Schneller, Weiter"-Prinzip bei solchen Reihen mittlerweile doch ziemlich abgenutzt, und war bislang nur in den seltensten Fällen (wie z.B. der Alien-Königin bei "Aliens") von Erfolg gekrönt, da man im Normalfall den – natürlich teilweise auch nostalgisch verklären – Eindruck, den das Original-Monster hinterlassen hat, nicht einfach so durch eine vermeintlich noch bösere/gefährlichere Variante ersetzen kannst. Weil der Ur-Predator hatte nun mal rund vierzig Jahre Zeit, sich in unser Hirn zu brennen. Sprich: Bloß weil der upgegradete Predator größer ist, macht ihn das halt noch lange nicht besser.

Szenenbild. Es hilft auch nicht, dass der Film lange Zeit nicht zu wissen scheint, wo er denn eigentlich hin will. Wir springen zwischen verschiedenen Schauplätzen und Figuren hin- und her, die dann im Verlauf des Films zwar langsam aber sicher zusammenfinden, aber halt auch dafür sorgen, dass "Predator – Upgrade" den Fokus der Vorgänger, die jeweils ein recht klares Konzept hatten, vermissen lässt. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass die – teilweise bis zur Karikatur überzeichneten – Figuren bei mir keinen Eindruck hinterließen, und mir daher auch ihre jeweiligen weiteren Schicksale, wie auch immer diese aussahen, ziemlich egal waren. In einen solchen R-Rated-"Predator"-Film ein Kind reinzubringen, war zudem ebenfalls eine eigenwillige Entscheidung. Was für mich bei "Iron Man 3" prima funktionierte, da es Tony Stark auf den Boden der Tatsachen zwang, wollte sich hier einfach nicht mit der teils sehr brutalen Handlung organisch in Einklang bringen lassen. Und dass die Action wenig packend und/oder auffällig inszeniert ist, hilft dem Film auch nicht gerade. Der letzte wesentliche Kritikpunkt ist dann die Besetzung, die zwar mit dem einen oder anderen bekannten Gesicht aus der zweiten Reihe aufwartet, aber aus meiner Sicht bei der Reihe (die vs.-Filme nicht mit eingerechnet) die schwächste Riege ist. Und vor allem Boyd Holbrook blieb den ganzen Film hinweg überaus blass. Da machte selbst der als Hauptdarsteller eines "Predator"-Films ebenfalls nur bedingt schlüssig wirkende (aber gerade deshalb auch irgendwie wieder spannende) Adrien Brody eine bessere Figur.

Völliger Reinfall ist "Predator – Upgrade" trotzdem keiner, und nicht zuletzt auch aufgrund meiner Ablehnung gegenüber dem – mir nun mal zu überzeichnet und damit nicht glaubwürdig erscheinenden – Settings von Teil 2 würde ich "Upgrade" trotz allem auch knapp über diesem stellen (und natürlich, die vs.-Filme lässt er ohnehin hinter sich; aber die sind halt auch bitte schön nicht der Maßstab, an dem sich ein neuer "Predator"-Film zu messen hat). Vor allem der Einstieg im mexikanischen Dschungel machte noch durchaus Laune. Auch alles rund um den Predator im Forschungslabor und Cacey Brackets (überzeugend gespielt von Olivia Munn) Faszination mit diesem konnte mir gefallen. Wie Olivia Munn und die von ihr gespielte, proaktive Frauenfigur generell eine der ganz großen Pluspunkte des Films war. Der Ausbruch des Predator aus dem Forschungslabor war zudem für mich spannungstechnisch und inszenatorisch das Highlight des Films (was halt leider zugleich bedeutet, dass der Film daran nicht mehr anknüpfen konnte). Danach ließ der Film leider ziemlich nach, mündete dann aber wenigstens in einem gefälligen und ansatzweise packenden Showdown, der neben ein paar originellen Einfällen (Schutzschild) vor allem mit seiner Kompromisslosigkeit bestach. Zudem freute ich mich den ganzen Film über, aber insbesondere auch zum Ende hin, darüber, dass man bei "Predator – Upgrade" die brutalen Wurzeln der Reihe nicht verleugnete (das Original war nicht umsonst lange Zeit indiziert), und sich was Gewalt, Blut, abgetrennte Gliedmaßen etc. betrifft nicht zurückhält. Sprich: Das R-Rating ist in diesem Fall definitiv nicht nur der teils deftigen Sprache zu verdanken. Der letzte wesentliche Pluspunkt ist dann der stimmungsvolle Score von Henry Jackman, der Alan Silvestris markantes Hauptthema sehr gut adaptiert, dieses immer wieder erklingen lässt, und seinen Stil generell derart stimmig einfängt, dass ich tatsächlich kurz dachte, die Musik zu "Predator – Upgrade" wäre auch wieder von ihm gemacht worden. Zumindest das konnte mich also voll und ganz – und die gesamte Laufzeit hinweg – überzeugen. Ich wünschte nur, das würde für den Film an sich ebenso gelten.

Fazit: Szenenbild. Dass sich "Predator – Upgrade" trotz der ausführlichen Kritik noch über eine durchschnittliche und damit gar nicht mal so schlechte Wertung freuen kann, ist in erster Linie der kurzen Laufzeit, dem hohen Erzähltempo sowie dem soliden Unterhaltungswert zu verdanken, die gemeinsam in meinem Fall das Aufkommen von Langeweile erfolgreich verhinderten. Zudem fand ich den Einstieg noch recht nett, und der Showdown konnte ebenfalls soweit gefallen. Der beste Teil des Films war aber alles im Labor, insbesondere der Ausbruch des Predator. Weitere nennenswerte Pluspunkte sind einzelne gelungene Gags, die Musik von Henry Jackman, der hohe Gewaltfaktor, sowie Olivia Munn (sowohl was ihre Darstellung als auch die Art und Weise betrifft, wie ihre Rolle angelegt ist). Allerdings finde ich Shane Blacks typischen Stil bei schwarzhumorigen Krimi- und/oder Actionkomödien wesentlich besser eingesetzt, als hier, wo sich die ganzen Witzeleien doch ziemlich mit den ernsteren Momenten spießten, und zudem die Spannung unterminierten. Absolut kein Freund war ich auch vom neuen Über-Predator, der mir viel zu sehr nach dem klassischen Fortsetzungsschema des noch größeren und böseren Widersachers aufgezogen war, jedoch ohne dabei jemals an den Kultfaktur des Ur-Predator heranzukommen. Die Figuren sind zudem derart überzeichnet, dass es teilweise schwer fiel, sie ernst zu nehmen, geschweige denn eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Die Vater-Sohn-Elemente empfand ich zudem in diesem Film als doch ziemlich störend. Und Boyd Holbrook verfügt aus meiner Sicht leider nicht über die nötige Leinwandpräsenz und Ausstrahlung, um in die Fußstapfen eines Arnold Schwarzenegger, Danny Glover oder auch nur Adrien Brody zu treten. Ein Upgrade der Filmreihe kann somit zumindest ich im jüngsten Franchise-Eintrag leider nicht erkennen.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 20th Century Fox)


Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub!




Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden