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Menschliche Fehler Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Human Error
Episodennummer: 7x18
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 07. März 2001
Erstausstrahlung D: 19. Oktober 2001
Drehbuch: Brannon Braga & André Bormanis
Regie: Allan Kroeker
Hauptdarsteller: Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway, Robert Beltran als Chakotay, Tim Russ als Tuvok, Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres, Robert Duncan McNeill als Tom Paris, Robert Picardo als The Doctor, Jerry Ryan als Seven of Nine, Ethan Phillips als Neelix, Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller: Manu Intiraymi als Icheb, Majel Barrett als Computer Voice u.a.

Kurzinhalt: Seven of Nine hat sich im Holodeck eine Simulation der Voyager eingerichtet. Dort hat sie ihr Aussehen dahingehend verändert, als ihre Borg-Implantate entfernt wurden. Zudem hat sie dort ein eigenes Quartier bezogen, nimmt an sozialen Veranstaltungen wie der Babyparty von B'Elanna teil, und übt sich am Beispiel Chakotays sogar in einer romantischen Beziehung. Die Simulation hat jedoch schon bald negative Auswirkungen. Einerseits, da Seven ihre Pflichten an Bord der Voyager zu vernachlässigen beginnt, und andererseits, da sie um die Simulation zu besuchen auf ihre Ruhezyklen im Borg-Alkoven verzichtet – weshalb ihr Kortikalimplantat langsam zu versagen beginnt. Seven hätte sich kaum einen ungünstigeren Zeitpunkt für ihre sozialen Experimente aussuchen können. Denn die Voyager durchfliegt gerade einen Raumbereich, in denen regelmäßig Waffentests durchgeführt werden. Um den Sektor so gefahrlos wie möglich zu umfliegen, ist man davon angewiesen, dass Seven rechtzeitig die richtigen Koordinaten bekannt gibt. Als sie dann schließlich aufgrund ihres defekten Kortikalimplantats zusammenbricht, droht der Voyager aufgrund eines Sprengkopfes, der sich das Schiff als Ziel ausgesucht hat, die Vernichtung…

Denkwürdige Zitate: "My personal life is none of your concern."
"I wasn't aware you had a personal life."
(Da redet der Richtige!)

"The fail-safe device will insure that I'm no longer distracted."
"That's the Borg talking, not you."
(Das MHN versucht seiner Freundin zu helfen.)


Review: Episodenbild (c) CBS Beginnen wir mit den – überschaubaren – positiven Aspekten. Die Effekte waren wieder einmal – trotz CGI – überaus ansehnlich, wobei es mir vor allem die Aufnahmen mit der Druckwelle oder am Ende dann der Verfolgung durch die Sprengköpfe angetan hatte. Eben letzteres – nämlich dass es die Voyager unbewusst in ein Waffentestgebiet verschlägt – war zudem generell mal eine interessante und neue Idee. Von der Haupthandlung war ich zwar wie ihr gleich lesen werdet insgesamt wenig angetan, was dabei jedoch durchwegs gefallen konnte war die beachtliche schauspielerische Leistung von Jeri Ryan. Und auch die gemeinsamen Momente zwischen Seven und dem Doktor hatten es mir wieder einmal durchaus angetan. Davon abgesehen aber… ne, sorry. Zuerst einmal ist natürlich zu erwähnen, dass diese Episode wohl die Basis für die spätere Romanze zwischen Chakotay und Seven war. Für mich kam das schon immer völlig aus dem Nichts, und ich sehe sie auch trotz der Simulation hier im "echten Leben" nicht begründet. Tom und B'Elanna waren zwar auch schon kein Vergleich zu beispielsweise Jadzia und Worf, aber dort war zumindest eine gewisse Dynamik vorhanden. Chakotay und Seven hatten bislang jedoch noch nicht so viele gemeinsame Szenen, und in eben diesen hätte ich nicht den Eindruck gehabt, dass in die eine oder andere Richtung irgendeine Anziehung besteht.

Zugegeben, die Auswahl an vernünftigen Kandidaten für eine solche Simulation ist nicht gerade groß. Tom ist vergeben, bei Harry wurde bereits etabliert dass sie in dieser Hinsicht nicht an ihm interessiert ist, Icheb ist noch zu jung, der Doc nur ein Hologramm (wobei, ganz ehrlich, bei dem wäre wenigstens eine entsprechende Basis vorhanden gewesen), und Tuvok als Vulkanier wohl für das Ausleben/Austesten einer typischen menschlichen Romanze wohl auch nicht gerade der geeignete Kandidat. Da bleibt dann letztendlich halt nur mehr Chakotay über – zumindest, wenn die betreffende Person dem Zuschauer bekannt sein soll. Plausibler machte es das für mich aber nicht. Generell sehe ich diese Simulation doch sehr kritisch – vor allem auch, wenn man den unterschiedlichen Umgang mit dieser Thematik hier im Vergleich zur TNG-Folge "Der schüchterne Reginald" betrachtet. Was hat sich Barclay dort nicht anhören können, weil er seine KollegInnen simuliert, und sich im Holodeck (nicht-sexuellen) Fantasien hingibt. Hier nun scheint sich Seven von einem holographischen Chakotay schnackseln zu lassen, und es wird nicht einmal ansatzweise angedeutet, dass das irgendwie unangebracht oder gar problematisch wäre. Schon seltsam. Generell hat mich vieles an "Menschliche Fehler" nicht überzeugt. So fiel es mir schwer zu glauben, dass Seven ihre Pflichten auf diese Art und Weise vernachlässigen würde. Dass sie mit diesen Simulationen quasi ihre Erfahrungen in Unimatrix Zero nachbilden wollte, erschien mir auch seltsam, angesichts der Tatsache, dass sie sich bis vor kurzem an diese gar nicht erinnern konnte. Und dass ihr Kortikalknoten keine so intensiven Gefühle verarbeiten kann, ist überhaupt Bullshit – weil teils intensive Emotionen hatte sie früher auch schon oft verspürt. Auch die Dialoge fand ich teilweise ziemlich schmerzhaft, wie z.B. Chakotays "Never on a first date"-Gag. Schwerer als all dies wiegt letztendlich aber ohnehin, dass ich "Menschliche Fehler" ungemein langweilig fand. Insofern sollte sich der wieder einmal völlig nichtssagende Teaser – mit einer "menschlichen" Seven, die am Piano klimpert– leider als überaus passende Warnung erweisen.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Aus der Idee, dass Seven im Holodeck Simulationen durchführen lässt, um ihre eigene Menschlichkeit voranzutreiben und ihre soziale Kompetenz zu verstärken, hätte sich einiges machen können. Leider aber konnte ich damit, wie es hier bei "Menschliche Fehler" umgesetzt wurde, so gut wie gar nichts anfangen. So stachen mir unweigerlich die Ähnlichkeiten zu "Der schüchterne Reginald" hervor, wobei ich zugleich die unterschiedlichen Reaktionen darauf, Kollegen auf diese Art und Weise in eine Simulation einzubauen, seltsam fand. Vieles rund um Sevens Experimente, die (körperlichen) Resultate darauf, sowie generell ihr Verhalten schienen mir zudem unplausibel. Ihr Interesse an Chakotay kam für mich ebenfalls völlig aus dem Nichts. Vor allem aber fand ich die Episode leider sehr fad. Die Nebenstory rund um das Waffentestgebiet reißt ebenso ein bisschen was heraus, wie Jeri Ryans grundsätzlich sehr gute schauspielerische Leistung, sowie die wieder einmal sehr netten gemeinsamen Szenen zwischen ihr und Robert Picardo. Insgesamt fand ich "Menschliche Fehler" aber leider ziemlich schwach.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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