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Eine sonderbare Kombination PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Strange Bedfellows
Episodennummer: 7x19
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 21. April 1999
Erstausstrahlung D: 04. Februar 2000
Drehbuch: Ronald D. Moore
Regie: Rene Auberjonois
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Nicole de Boer als Ensign Ezri Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Louise Fletcher als Kai Winn, Jeffrey Combs als Weyoun, Penny Johnson als Kasidy Yates, Marc Alaimo als Gul Dukat, Casey Biggs als Damar, J.G. Hertzler als Martok, James Otis als Solbor, Salome Jens als Female Changeling u.a.

Kurzinhalt: Das Dominion hat eine Allianz mit den Breen geschlossen. Quasi zur Feier des Anlasses haben die Breen Weyoun ein Geschenk mitgebracht: Ezri und Worf. Die beiden werden daraufhin nach Cardassia Prime gebracht, wo sie in Kürze – nach einem Scheinprozess – hingerichtet werden sollen. Bei Damar regt sich jedoch schon bald Unzufriedenheit über die Art und Weise, wie sich ihre Allianz mit dem Dominion entwickelt. Weder wurden sie zuvor in die Pläne, die Breen aufzunehmen, eingeweiht, noch nimmt Weyoun seine Sorgen ob so manchem cardassianischen Außenposten, der auf verlorenem Posten kämpft, ernst. Vielmehr scheint für den Vorta das Überleben cardassianischer Soldaten nicht weiter von Belang zu sein. Als er darüber hinaus erkennen muss, dass der Kommandant der Breen ihn zunehmend aus seinem Posten als engster Berater Weyouns verdrängt, nimmt seine Unzufriedenheit weiter zu. Währenddessen bereiten sich Worf und Ezri, nach einem gescheiterten Fluchtversuch, auf ihre in Kürze bevorstehende Exekution vor – und kommen miteinander ins Reine. Und auf Deep Space Nine erkennt Kai Winn, dass zuletzt nicht die Propheten, sondern vielmehr die Pah-Geister zu ihr gesprochen hatten – und gerät in eine schwere Glaubenskrise…

Denkwürdige Zitate: "I'm sorry, I think I misunderstood you. It sounded as if you were implying that Cardassian territory doesn't belong to the Founders. Surely that isn't what you meant?"
(Weyoun weist Damar zurecht.)

"Don't get me wrong, I would not trade Sirella for all the targs on Kronos. And over the course of our marriage I've won more than my fair share of the battles between us. But in the end, I know she will win the war."
(Martoks Rat an den frisch vermählten Sisko.)

"I hate to say it, but this is doing wonders for my back."
(Ezri versucht, ihrer Gefangenschaft auch etwas Positives abzugewinnen.)

"You have the biggest ego of any man I've ever known!"
"Considering how many men you have known, that is quite a statement."
(Unerlaubter Tiefschlag, Worf.)


Review: Episodenbild (c) CBS Beginnen wir mit meinem größten Kritikpunkt, und das ist der Handlungsstrang rund um Dukat und Winn. Hat er mich in der letzten Episode größtenteils "nur" angeödet, fand ich es diesmal richtiggehend mühsam. Vor allem halt auch, weil die Macher bei der Weiterentwicklung der Figur des Kai, ähnlich wie schon zuvor bei Dukat, konsequent genau jenen Weg einschlagen, der mir weniger zusagt. Wir erinnern uns: Nachdem er als reiner, eindimensionaler Bösewicht startete, begann man daraufhin, Dukat etwas ambivalenter anzulegen – ehe er dann endgültig dem Wahnsinn anheim fiel und noch stärker als zuvor auf dem Bösewicht-Spektrum landete. Mit Winn ist es ähnlich: Man teasert uns hier eine Rehabilitation an, die dann letztendlich nicht kommt; im Gegenteil wird es sogar noch einmal schlimmer als es vorher schon war. Und das ist als jemand, der Graustufen wenn nicht gar Farben bei seinen Figuren vorzieht und auch bei den "bad guys" gerne mal durch positive Eigenschaften überrascht wird – wie es das eben gewesen wäre, wenn Winn den Propheten treu ergeben geblieben und sich von den Pah-Geistern abgewendet hätte. Stattdessen gewinnt ihre Selbstsucht. Erschwerend kommt hier nun noch hinzu, dass wir die gleiche Entwicklung eigentlich schon bei "Zeit der Abrechnung" hatten. Auch dort musste sie sich zwischen dem Wohl der Propheten und ihrem eigenen Wohl entscheiden, und wählte letzteres. Worin genau lag jetzt also nun die große, neue Entwicklung? Oder, mit anderen Worten: Wozu war dieser Subplot bitte schön gut?

Zum Glück konnten mir die anderen Handlungsstränge wesentlich besser gefallen. Insbesondere natürlich alles rund um Damar, wo wir genau jene Entwicklung bekommen, von der ich gerade beklagt habe, dass sie uns bei Dukat und Winn verwehrt blieb. Wie gesagt, mir gefällt es, wenn Figuren die Seiten wechseln, bzw. sich auch was das gut/böse-Spektrum betrifft über den Verlauf einer Serie weiterentwickeln. Zumindest mit Damar ist eben dies voll und ganz gegeben: Er begann als vergleichsweise unwichtige Nebenfigur, steigerte sich zu Dukats rechter Hand, dann nach dessen Gefangennahme zu seinem Nachfolger – und erklomm damit jeweils eine Sprosse auf der Bösewicht-Leiter. Hier klettert er diese wieder herunter, als seine persönliche Unzufriedenheit seiner Rolle in der Allianz, aber vor allem auch seine Bedenken ob des Wohlergehens des cardassianischen Volkes, ihn dazu animieren, die Seiten zu wechseln, und hier als ersten Schritt Worf und Ezri freilassen. Einen kleinen Schönheitsfehler gibt es dann aber doch noch: Denn dass Weyoun dies nicht erkennt, lässt den angeblich taktisch so geschickten Vorta doch ziemlich naiv und unaufmerksam erscheinen. Dafür versteckte sich in diesem Handlungsstrang mein persönlicher Höhepunkt der Folge, nämlich Damars Lacher, nachdem Worf Weyoun 6 das Genick gebrochen hat. Das war wirklich köstlich. Womit wir auch schon die Brücke zum dritten und letzten Handlungsstrang geschlagen hätten. Alles rund um Worf und Ezri fand ich wieder wunderbar, und auch wieder stärker als in der Folge zuvor. Mir gefiel, wie sich die beiden hier endlich aussprechen, und letztendlich Frieden miteinander schließen. Allerdings, selbst hier habe ich etwas zu meckern. So frage ich mich jetzt schon zwei Folgen lang, ob denn eigentlich niemand Ezri und Worf vermisst? Zudem sollte man meinem, dass zumindest dem Sternenflottengeheimdienst etwas über ihre Gefangennahme zu Ohren kommt, und sie dementsprechend Alarm schlagen. Bzw. könnte man auch hinterfragen, warum die Cardassianer sie einfach so gleich exekutieren wollen, statt sie als Druckmittel bei Verhandlungen zu verwenden, und/oder die Sternenflotte zu erpressen. Und wenn ich schon beim Meckern bin: Warum wurde für den deutschen Episodentitel nicht einfach "Seltsame Bettgenossen" gewählt? Ich finde, das hätte in allen drei Handlungssträngen prima gepasst. Eine sonderbare Entscheidung!

Fazit: Episodenbild (c) CBS Mit "Eine sonderbare Kombination" geht es wieder leicht aufwärts. So fand ich die gemeinsamen Szenen von Ezri und Worf hier wieder stärker als in der Episode zuvor; vor allem aber gefiel mir auch die Übereinkunft am Ende, und wie die beiden sich hier einerseits versöhnen und andererseits mit ihrem alten – gemeinsamen – Leben abschließen. Das war wirklich sehr schön. Fast noch eine Spur besser gefiel mir aber die Entwicklung rund um Damar. Einerseits, da seine Reaktion auf Worfs Ermordung von Weyoun 7 köstlich war, vor allem aber, weil ich es immer schätze, wenn vermeintliche Bösewichte die Seiten wechseln (oder auch nur positive Eigenschaften an sich erkennen lassen) dürfen. Aus eben dem gleichen Grund war alles rund um Kai Adami für mich die größte Enttäuschung an dieser Episode. Ich hätte es gern gesehen, wenn sie trotz allem ihrem Glauben treu geblieben wäre. Stattdessen stellt sie – wie eh schon bei "Zeit der Abrechnung" – ihr Eigeninteresse in den Vordergrund. Nur war das halt letztendlich nichts Neues mehr, und bestätigte man hier somit nur den in den sieben Staffeln zuvor von ihr gewonnenen Eindruck – was bei mir die Sinnfrage aufkommen ließ. Davon abgesehen gefiel mir "Eine sonderbare Kombination" aber recht gut.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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