Originaltitel: 'Til Death Do Us Part Episodennummer: 7x18 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 14. April 1999 Erstausstrahlung D: 29. Januar 2000 Drehbuch: David Weddle & Bradley Thompson Regie: Winrich Kolbe Hauptdarsteller:
Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko,
Rene Auberjonois als Odo,
Michael Dorn als Lt. Commander Worf,
Nana Visitor als Major Kira Nerys,
Nicole de Boer als Ensign Ezri Dax,
Colm Meaney als Chief Miles O'Brien,
Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir,
Cirroc Lofton als Jake Sisko,
Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller:
Louise Fletcher als Kai Winn,
Jeffrey Combs als Weyoun,
Penny Johnson als Kasidy Yates,
Marc Alaimo als Gul Dukat,
Casey Biggs als Damar,
Barry Jenner als Admiral Ross,
Deborah Lacey als Sarah,
Aron Eisenberg als Nog,
James Otis als Solbor,
Salome Jens als Female Changeling u.a.
Kurzinhalt:
Ezri und Worf wurden von den Breen gefangen genommen. Nun sitzen sie auf einem ihrer Schiffe in einer kleinen Zelle fest, und werden nacheinander unter Anwendung geistiger Sonden verhört. Dabei wird schon bald klar, dass Ezri für Worf nicht das gleiche empfindet, wie Jadzia dies tat – und vielmehr romantische Gefühle für Julian hegt. Währenddessen stattet Kai Winn Deep Space Nine wieder einmal einen Besuch ab. Unmittelbar nach ihrem Besuch des Abgesandten empfängt sie plötzlich eine Vision, von der sie glaubt, dass sie von den Propheten stammt. Vielmehr haben sich jedoch die Pah-Geister auf diese Art und Weise an sie gewandt – spielt sie für ihre weiteren Pläne doch eine entscheidende Rolle. Wie auch Gul Dukat, der sich chirurgisch in einen Bajoraner umwandeln ließ, und nun unter der Identität von Anjohl Tennan, einem einfachen Bauern, auf die Station kommt, um sich mit Kai Winn zu treffen – und sie zu verführen. Benjamin Sisko befindet sich indes in einer Lebens- bzw. Glaubenskrise. Denn nach der Warnung durch die Propheten, dass ihn wenn er Kasidy heiratet nur Kummer erwartet, kommen ihm ernste Zweifel daran, ob er die Hochzeit abhalten soll. Als er Kasidy in seine Bedenken einweiht, droht er sie zu verlieren…
Denkwürdige Zitate:"Jadzia also used humor to lift her spirits." "You didn't laugh very much at her jokes, either."
(Die angespannte Lage in Gefangenschaft macht sich zwischen Worf und Ezri langsam bemerkbar.)
"A Klingon would rather die than be held captive!" "What are you going to do? Kill yourself and leave me here alone?"
(Gutes Argument, Ezri.)
Review:
Es tut mir ja wirklich leid, aber… es ist wieder einmal Vergleichszeit: Abseits von echten Doppelfolgen hat es "Babylon 5" geschafft, auf solche klassische "Was bisher geschah"-Zusammenfassungen zu verzichten. Etwas Ähnliches gelingt "Deep Space Nine" hier nicht. Obwohl die typischen Logbücher eigentlich die perfekte Gelegenheit/Möglichkeit böten, um die wichtigsten vergangenen Ereignisse aufzurollen (und letztendlich wurden sie damals ja in erster Linie dazu geschafft, um Hintergrundinformationen zu vermitteln, und auch zwischen den Werbepausen vielleicht zufällig dazugekommenen Zuschauern kurz eine Übersicht zu geben, was hier denn eigentlich vor sich geht), verlegt man sich lieber auf einen – doch eher typischen – Rückblick. Nur eine Feinheit, aber es passt halt einfach in mein Bild, dass "Babylon 5" das mit der fortlaufenden Handlung wesentlich besser hinbekommen hat, als "Deep Space Nine". Dazu passt auch die vermeintlich große, schockierende Wendung am Ende, die mangels Vorbereitung die gewünschte Wirkung bei mir völlig verfehlte. Denn bislang waren die Breen nur eine Randnotiz, und als Zuschauer weiß man einfach über sie, ihre Kampfkraft, ihre Truppenstärke, ihre Technologie usw. zu wenig, um einschätzen zu können, inwiefern dies eine nachhaltige Verschiebung der Kräfteverhältnisse in diesem Krieg bedeutet. Dies wird von Weyoun zwar behauptet, aber ohne entsprechendes Vorwissen aus der Serie ist es für uns als Zuschauer praktisch unmöglich, dies einzuschätzen. Wenn z.B. die Romulaner die Seiten gewechselt hätten, wäre das was ganz anderes gewesen.
Damit will ich es mit dem Vergleich aber auch (vorerst) wieder gut sein lassen, und mich rein auf die Folge konzentrieren. Dabei zeigte sich für mich über die unterschiedlichen, fortlaufenden Handlungsstränge hinweg ein sehr unterschiedliches Bild. Am besten konnte mir alles rund um Ezri und Worf gefallen. Zwar hätte man deren Geschichte aus meiner Sicht auch gut und gern in einer einzelnen Episode abhandeln können, wenn man den Fokus eben darauf gelegt hätte, dennoch finde ich es nach wie vor grundsätzlich gut, wie sie sich hier mit ihrer problematischen Vergangenheit auseinandersetzen. Ezris Gefühle für Julian kamen für mich hingegen leider wieder eher aus dem Nichts. Das hatte man bei Worf/Jadzia wesentlich besser hinbekommen. Schön fand ich dafür die vermeintlich letzte Begegnung zwischen Dukat und Damar. Unabhängig davon, ob man beide nun mag oder nicht (und vor allem bei Dukat ist das ja durchaus nicht leicht) kamen ihre Gefühle – aufgrund der beiderseitigen Ungewissheit, ob sie sich noch einmal lebend sehen werden – sehr gut rüber. Die darauffolgende Geschichte rund um Dukats Verführung von Kai Winn war hingegen wieder weniger meins. Nun könnte man eigentlich meinen, dass mir alles rund um Winn Adami, und ihren Irrtum, zu glauben, sie hätte eine Vision der Propheten empfangen, gefallen müsste – fällt sie hier doch auf ihre eigene religiöse Propaganda (blasphemische Atheisten wie meiner einer würden auch "Aberglaube" dazu sagen) herein. Und generell ist das Bild, dass hier von Glauben und Religion gezeichnet wird, wieder mal ein kritischeres. Ich fand halt nur, dass dies wenn man es bei einer Bösewichtin wie Winn macht, die ohnehin kein Zuschauer ausstehen kann, nicht den gleichen Effekt hat, als wenn man z.B. Ben geläutert hätte. Und alles rund um die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen Dukat und Winn hat mich einfach nur angeödet. Bleibt noch die Story rund um Sisko, wo man am Ende zwar mit seiner Weigerung, auf die Propheten zu hören, und vielmehr Kasidy gleich zu heiraten, zwar noch knapp die Kurve kratzt – bis dahin fand ich diesen Handlungsstrang aber eher wieder furchtbar. Und seine ursprüngliche Entscheidung, machte mir den Captain von DS9 auch wieder einmal alles andere als sympathisch.
Fazit:
Die Offenbarung der Allianz zwischen dem Dominion und den Breen verfehlte bei mir die gewünschte schockierende Wirkung leider völlig. Dies liegt daran, dass die Breen bislang kaum zur Geltung kamen, und man als Zuschauer nicht einschätzen kann, was diese Allianz bedeutet – man kann/muss sich auf Weyouns diesbezügliche Worte verlassen, und das ist halt nie so effektiv. Auch von diesem Manko abgesehen kam die Episode bei mir eher durchwachsen an. Gut gefiel mir alles rund um Ezri und Worf (wobei die betreffenden Szenen in der Folge davor trotzdem besser waren), während mich die Winn/Dukat-Story bestenfalls langweilte und schlimmstenfalls nervte. Und auch mit Sisko, der ursprünglich die Hochzeit mit Kasidy absagt, tat ich mir schwer – wobei die betreffende Storyline dank seines Umdenkens in letzter Sekunde doch noch knapp die Kurve kratzt. Dank der parallel verlaufenden Handlungsstränge war die Episode aber zumindest abwechslungsreich, halbwegs kurzweilig – vor allem aber sticht die (damals für "Star Trek"-Verhältnisse doch eher ungewöhnliche) vertikale Erzählweise nach wie vor hervor. Ob sie unbedingt immer und in diesem 10-Episoden-Ausmaß notwendig war, darüber kann man hingegen geteilter Meinung sein. Mir drängt sich jedenfalls von Folge zu Folge mehr der Verdacht auf, dass es zwei Episoden weniger auch getan hätten.
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Kommentare (4)
1. 01.11.2018 06:36
Tsts, einfach das Fazit der vorigen Folge hineinkopieren. Dachtest du etwa die DS9-Fans hättest du mit deinen ewigen B5-Vergleichen alle vergrault und kannst es dir bei den letzten Folgen leicht machen? :D