Originaltitel: Workforce (Part 2) Episodennummer: 7x17 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 21. Februar 2001 Erstausstrahlung D: 05. Oktober 2001 Drehbuch: Kenneth Biller & Michael Taylor Regie: Roxann Dawson Hauptdarsteller:
Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway,
Robert Beltran als Chakotay,
Tim Russ als Tuvok,
Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres,
Robert Duncan McNeill als Tom Paris,
Robert Picardo als The Doctor,
Jerry Ryan als Seven of Nine,
Ethan Phillips als Neelix,
Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller:
James Read als Jaffen,
Don Most als Kadan,
John Aniston als Quarren ambassador,
Tom Virtue als Supervisor,
Robert Joy als Yerid,
Jay Harrington als Ravoc,
Michael Behrens als Coyote,
Joseph Will als Security Officer #3,
Matt Williamson als Security Officer #2,
Damara Reilly als Alien Surgeon,
Majel Barrett als Computer Voice u.a.
Kurzinhalt:
Auf seiner Flucht von der quarranischen Polizei flieht Chakotay in Janeways Apartment. Da diese mittlerweile ja eigentlich zu Jaffen gezogen ist, dachte er, sich dort eine Zeit lang verstecken zu können, doch als sie dorthin zurückkehrt um noch ein paar Sachen abzuholen, ertappt sie ihn. Chakotay sieht sich daraufhin gezwungen, ihr die Wahrheit über seine Mission auf Quarra zu erzählen, und dass er gekommen ist, um einige Mitglieder seiner Crew, die einer Gehirnwäsche unterzogen wurden, zu retten – darunter auch seinen Captain, also sie. Kathryn kauft ihm die Geschichte jedoch nicht ab und verrät ihn auf Anraten von Jaffen an die Behörden. Daraufhin soll mit Chakotay derselbe Prozess zur Gedächtnislöschung durchgeführt werden, wie mit allen anderen. Währenddessen beginnt Seven of Nine aka Annika, im Verschwinden ihres Kollegen Tuvok zu ermitteln. Auch sie stößt schließlich auf Hinweise, dass irgendetwas im Kraftwerk nicht mit rechten Dingen zugeht. Auch ein Ermittler, der angesetzt wurde, das Verschwinden von B'Elanna Torres zu untersuchen, hat schon bald den Verdacht, dass einige der Arbeitnehmer ihren Dienst nicht freiwillig verrichten können. Als er Kathryn diesbezüglich befragt, wird dieser klar, dass sie einen Fehler gemacht hat. Gemeinsam gelingt es schließlich, Chakotay zu befreien, und mit der Voyager Kontakt aufzunehmen. Doch um die entführten Crewmitglieder zu befreien, ist man auf die Hilfe von Kathryn und Jaffen angewiesen…
Denkwürdige Zitate:"Those are supposed to be private." "Well, he is my husband." "What do they say?" "They're private."
(Ah ja.)
"It may not have been real, Chakotay, but it felt like home. If you hadn't come after me, I never would've known that I had another life." "Are you sorry I showed up?" "Not for a second."
(Dann is ja gut.)
Review:
So sehr ich auch gehofft hatte, dass es dem zweiten Teil der Doppelfolge gelingen würde, eins draufzusetzen, wurde hier leider vielmehr der Eindruck aus dem für einen Zweiteiler enttäuschend schwachen Teil 1 bestätigt. Es gab weder viel Action, noch viel Spannung, noch große Dramatik. Immerhin, die sporadischen entsprechenden Szenen waren eh noch mit das Beste an der Folge. Wie die Flucht der Voyager zu Beginn, die netten CGI-Aufnahmen der im Krater des Asteroiden versteckten Voyagers, oder auch dem Angriff der Quarra beim Finale (wo man sich mit den Bomben in den Rettungskapseln eines originellen Tricks bediente). Nett war es auch, unter den Bewohnern des Planeten auch mal jemanden zu haben, der sich als vertrauenswürdig und kompetent erweist, und eben nicht Teil der Verschwörung ist. Die Rede ist natürlich vom Ermittler (wobei es bis zu einem gewissen Grad auch für Jaffen gilt), der sich hier tatsächlich ins Zeug legt, um die Hintergründe der seltsamen Vorkommnisse – gegen alle Widerstände – aufzudecken. Und auch die Szenen mit B'Elanna und Neelix an Bord, wo man versucht, ihre Erinnerungen wieder zu wecken, waren soweit ganz nett.
Der überwiegende Teil der Episode war jedoch sehr mau, unaufgeregt, und teilweise halt leider auch ziemlich öde. Wie schon beim Teil 1 hat auch diesmal wieder die Romanze zwischen Kathryn und Jaffen für mich leider nicht wirklich funktioniert. Das Setup erinnerte mich dabei stark an die TOS-Folge "Der Obelisk", wo Kirk sein Gedächtnis verlor und sich daraufhin in eine "Einheimische" verliebte – und ihr am Ende, als seine Erinnerungen wiederhergestellt wurden, Lebewohl sagen musste. Wo jedoch dort die besagte Szene für mich funktionierte, und doch ansatzweise berührend war, ließ mich der – mit einer freundschaftlichen Umarmung ohnehin seltsam unterkühlte – Abschied zwischen Kathryn und Jaffen leider gänzlich kalt. In diesem Fall hätte es für mich auch ohne Gedächtnisverlust besser funktioniert, sprich wenn Kathryn sich langsam mit ihrer Situation abgefunden und aufgrund ihrer Liebe zu Jaffen ernstlich in Versuchung geraten wäre, auf dem Planeten zu bleiben, und die Verantwortung des Raumschiff-Kapitäns, der rund 140 Leute nach Hause bringen soll, hinter sich zu lassen. Aber eben dies ist halt nie ein Thema, und Kathryn sagt am Ende ja selbst, dass sie es keine Sekunde lang bereut, wieder zurück zu sein. Dadurch fehlt der Episode aber halt auch jeglicher innerer Konflikt – und die äußeren waren nun mal alles andere als spannend. Und auch wenn es zugegebenermaßen sehr kleinlich sein mag, aber: Wo war bei der ganzen Geschichte denn eigentlich Naomi? War die in einer Art quarranischem Kindergarten, oder musste die etwa auch schuften? Dass ich mir über solche Fragen Gedanken machte, beweist letztendlich aber halt auch auf anschauliche Art und Weise, dass es "Arbeiterschaft – Teil 2" einfach nie wirklich gelingen wollte, mich zu packen. Insgesamt ist das jedenfalls mit Abstand der schwächste "Voyager"-Zweiteiler; und insgesamt denke ich, eine Einzelfolge hätte da auch gerecht.
Fazit:
Ich hab mich bei "Star Trek" im Allgemeinen und "Voyager" im Besonderen auch schon mal mehr gelangweilt (bzw. war genervter), als bei "Arbeiterschaft – Teil 2" – aber interessant oder gar mitreißend fand ich die Story leider auch im zweiten Teil nicht. Nach wie vor frage ich mich, was die Autoren an dieser Idee so gereizt hat, dass sie meinten, daraus gleich eine Doppelfolge machen zu müssen. Die Effekte wussten zwar wieder zu gefallen, und es gab einzelne ganz nette Momente, insgesamt plätscherte die Handlung aber ohne nennenswerte Höhepunkte vor sich hin. Auch aus der grundsätzlich interessanten Grundidee rund um die verschleppten Arbeiter und deren Ausbeutung holt man letztendlich überhaupt nichts heraus, da dies gegenüber den persönlichen Geschichten völlig in den Hintergrund rückt. Und eben diese, insbesondere soweit es die Romanze zwischen Kathryn und Jaffen betrifft, fand ich halt nur leidlich spannend. Die besagte Liebesgeschichte hat für mich einfach nie so recht funktioniert, weshalb es mir auch schwer fiel, beim Abschied am Ende auch nur einen Hauch von Kummer oder Mitgefühl zu empfinden. Letztendlich ist der Zweiteiler "Arbeiterschaft" – leider – exemplarisch für das fallende Niveau zum Ende der Serie hin. Man merkt einfach, dass es ihnen zunehmend schwer gefallen ist, sich etwas einfallen zu lassen, bzw. mit den Figuren etwas Interessantes anzustellen. Weshalb ich das nahende Serienfinale mittlerweile schon richtiggehend herbeizusehnen beginne.