Mit: Ian Ziering, Tara Reid, Cassandra Scerbo, Judah Friedlander, Vivica A. Fox, Brendan Petrizzo, Alaska Thunderfuck, Marina Sirtis, Neil deGrasse Tyson u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem die Erde von Sharknados verwüstet wurde, wird Fin von seinem zeitreisenden Sohn Gil gefunden. Dieser schickt seinen Vater in der Zeit zurück, zum allerersten Sharknado, der sich mitten in der Ära der Dinosaurier gebildet hat. In der prähistorischen Zeit gibt es dann auch ein Wiedersehen mit April, Nova, Bryan und Skye, die allesamt von Gil unmittelbar vor ihrem Tod aus der Zeit gerissen und ebenfalls in die Vergangenheit gebracht wurde. Doch der Sharknado zur Zeit der Dinosaurier ist nur der erste, der die Erde in der Vergangenheit geplagt hat. Sie reisen daraufhin durch die Weltgeschichte, um einen Sharknado nach dem anderen zu vernichten. Eine Reise, die sie schließlich bis zum ersten Sharknado der Neuzeit führen soll, der sich 2013 in Santa Monica gebildet hat, und jene Kettenreaktion auslöste, die schließlich zur Vernichtung der Welt führte…
Programmhinweis:
SYFY präsentiert "Sharknado 6" als deutsche TV-Premiere am 23. August 2018 um 20.15 Uhr und wiederholt das SYFY Original im Rahmen eines Sharknado-Wochenend-Marathons am 26. August um 12.25 Uhr. Das SYFY-Special "Sharpokalypse Now!" läuft am 25. August ab 09.30 Uhr mit den ersten drei Teilen am Stück, die Teile vier bis sechs folgen am 26. August, wiederum ab 09.30 Uhr. In Deutschland ist SYFY/SYFY HD u.a. über folgende Plattformen zu empfangen: Sky, Sky Ticket, Vodafone, Unitymedia, Deutsche Telekom Entertain und M7Kabel TV. In Österreich ist SYFY/SYFY HD u.a. über folgende Plattformen zu empfangen: Sky, Sky Ticket, UPC Austria, A1 Telekom Austria und 3 Hutchison.
Review:
Wie heißt es so schön: Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist. Im Falle der "Sharknado"-Reihe hätte dies zwar eigentlich bedeutet, spätestens nach dem dritten die Kettensäge an den Nagel zu hängen; so man den vollmundigen Versprechungen des Titels glauben kann, soll es sich bei "Sharknado 6" nun aber wirklich um den Abschluss der kultigen Trash-Reihe handeln, der in den letzten Filmen ohnehin langsam aber sicher die (Tornado-)Luft auszugehen schien. Der schön zweideutige, englische Originaltitel "It's about time!" fasst nicht nur meine eigenen Gedanken zum Finale sehr schön zusammen, sondern gibt auch die Stoßrichtung des letzten Abenteuers von Fin & Co. vor: Nachdem man zuletzt bei "Global Swarming" die Welt bereiste, ist nun eine Reise durch die Zeit angesagt. Beginnend beim allerersten Sharknado zur Ära der Dinosaurier (was uns zwar eine kultig-nette Szene bringt, in der ein Hai einen Tyrannosaurus Rex verschlingt, wo man zugleich aber die Gelegenheit für einen "Dinonado" sträflicherweise ungenutzt verstreichen lässt) über das Mittelalter, den amerikanischen Bürgerkrieg, den Wilden Westen sowie die Swinging Sixties bis hin zur weit entfernten Zukunft des Jahres 20013 geht die turbulente Reise.
Dabei immer allgegenwärtig sind nicht nur die zu bekämpfenden Sharknados, sondern vor allem auch die extrem billigen CGI-Effekte. Nachdem der erste diese noch vergleichsweise sporadisch – nämlich nur für die Haie und die Tornados – verwendete, kommt es hier zu einem regelrechten Overkill, da nicht nur die Haie, sondern auch ein Großteil der Umgebungen künstlich sind. Die Figuren sind dabei in teils grauenhafter Green Screen-Back Projection-Manier eher schlecht als recht in die Hintergründe eingearbeitet. Auch die Haie sehen wieder einmal absolut künstlich und billig aus, und die Dinos sind ebenfalls eine einzige Enttäuschung (gerade auch, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass "Jurassic Park" mittlerweile 25 Jahre auf dem T-Rex-Buckel hat). Ich habe Computerspiele gespielt, die eine höhere Auflösung bzw. bessere Texturen hatten, als das. Damit bestätigen SyFy/Asylum jedenfalls auch hier wieder einmal ihren Ansatz des kleinstmöglichen (finanziellen) Einsatzes, der gerade auch angesichts des Erfolgs der Reihe doch etwas knausrig wirkt. Jedenfalls: Wer gegen billige CGI-Effekte allergisch ist, sollte vor allem auch um diesen letzten "Sharknado" einen großen Bogen machen. Davon abgesehen ist alles beim Alten: Blutleere Sharknado-Angriffe wechseln sich ab mit Cameo-Auftritten des einen oder anderen bekannten (jedoch auch vielen in unseren Breitengraden nicht bekannten) Gesichts, parodistischen Anspielungen, und dem einen oder anderen absurd-originell-köstlichen Einfall. Und vor allem auch die sehr episodenhafte Struktur sagte mir wieder einmal weniger zu. Sagt über die ersten drei Filme der Reihe was ihr wollt (und der zweite war aufgrund seiner Einfallslosigkeit ja wohl in der Tat der schwächste), aber sie hatten zumindest eine durchgehende Handlung, und folgten der klassischen Drei-Akt-Struktur. Seit dem vierten sind die "Sharknado"-Filme hingegen zu dieser Ansammlung von nur durch einem überaus dünnen roten Faden lose miteinander verbundenen Kurzfilmen geworden, mit Schauplatzwechseln alle 10-15 Minuten. Auf die Reise durch die USA (Teil 4) sowie die ganze Welt (Teil 5) folgt hier also nun eine durch die Zeit, das Konzept ist allerdings immer (noch) dasselbe: An einem Schauplatz ankommen, mit einem Sharknado konfrontiert werden, diesen auslöschen, und weiter zum nächsten Schauplatz – wo das Spielchen wieder munter von Neuem beginnt. Ein Muster, dass sich mittlerweile doch ziemlich abgenutzt hat.
Dass "The Last One" trotz dieses nicht unwesentlichen Kritikpunkts wieder knapp besser abschneidet als "Global Swarming", und so zumindest an "The 4th Awakens" anknüpfen kann, liegt in erster Linie daran, dass die Gags hier wieder etwas zahlreicher waren (oder zumindest, wieder öfter bei mir zündeten). Vor allem gleich zu Beginn bei den Dinos, später im Mittelalter, oder auch dann bei den Szenen in der fernen Zukunft, war doch der eine oder andere witzig-originell-absurde Einfall darunter, der mich amüsierte (und so gern ich den einen oder anderen davon auch vorwegnehmen würde, will ich euch dann doch die Überraschung und damit den Spaß nicht verderben). Auch die parodistischen Anspielungen konnten mir größtenteils wieder einmal gut gefallen. Zugegebenermaßen war dort zwar auch wieder mal der eine oder andere Augenroller darunter, aber wo sonst bekommt man nur zwei Minuten nach einer "Star Trek"-Anspielung gleich eine auf "Star Wars" serviert? Und wie schon beim vierten war ich auch hier wieder davon überrascht, wie gut die ruhigen, emotionalen Szenen funktionieren. Natürlich sind sie, umgeben von all dem Schwachsinn, nicht wirklich effektiv, aber ich fand es doch wieder schön, dass man sich trotz des Trash-Faktors in dieser Hinsicht Mühe gab. Und der absehbar-logische letzte Punkt der Zeitreise schlug auf nette Art und Weisen den Bogen über die gesamte Reihe.
Fazit:
Seit jeher lebt die "Sharknado"-Reihe in erster Linie vom herrlich blöden Grundkonzept, den parodistischen Anspielungen, den Gastauftritten von B-Stars und C-Promis, sowie so manch köstlich-absurd-originellen Einfall. Da letztere hier wieder etwas zahlreicher waren als bei "Global Swarming", und mich die eine oder andere Szene doch zum Lachen brachte, würde ich ihn zwar insgesamt wieder stärker einschätzen als den mauen fünften Teil, an die bisherigen Hailights der Reihe – nämlich 1 und 3 – kommt aber auch "The Last One" nicht heran. Insofern ist der englische Originaltitel "It's about time!" nicht nur aufgrund des Inhalts überaus treffend gewählt – wird's doch wirklich höchste Zeit, Fin und seine Kettensäge in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Denn sowohl das Konzept als insbesondere auch der seit Teil 4 verfolgte und seither gnadenlos kopierte episodenhafte Aufbau haben sich mittlerweile doch ordentlich abgenutzt, und die einstige, die Welt im (Wirbel-)Sturm erobernde Trash-Granate zu einem lauen Lüfterl abgeschwächt. Und doch ist sie ein interessantes und vor allem auch für Trash-Fans empfehlenswertes Kuriosum, an dem mich vor allem die sich nun nach diesem Finale aufdrängende, rückwirkende Erkenntnis verblüffte, dass die ursprüngliche, für sich genommen schon herrlich abstruse Idee rund um Haie in Tornados, im Vergleich zu den späteren Eskapaden noch so ziemlich das Bodenständigste und Realistischste an dem Ganzen war. Fans der trashig-absurden Unterhaltung, die vor allem auch eine hohe Toleranzgrenze gegenüber einem Overkill billigster CGI-Effekte mitbringen, sollten somit auch beim sechsten "Sharknado" wieder auf ihre Kosten kommen. Jetzt sollten sie's allerdings – getreu dem Motto "Hör auf, solange du noch vorne liegst" – aber doch mal gut sein lassen.