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Doctor Who - 10x08: Die Tyrannei der Mönche Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel:The Lie of the Land
Episodennummer: 10x08
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 03. Juni 2017
Erstausstrahlung D: 27. Dezember 2017
Drehbuch: Toby Whithouse
Regie: Wayne Yip
Hauptdarsteller: Peter Capaldi als The Doctor, Pearl Mackie als Bill Potts, Matt Lucas als Nardole.
Gastdarsteller: Michelle Gomez als Missy, Emma Handy als Mother, Beatrice Curnew als Group Commander, Stewart Wright als Alan, Solomon Israel als Richard, Jamie Hill als Monk, Rosie Jane als Bill's Mum u.a.

Kurzinhalt: Sechs Monate sind vergangen, seitdem Bill aus freien Stücken den Mönchen die Erde übergeben hat, um den Doktor zu retten. Seither herrschen sie mit strenger Hand, haben die Geschichte des Planeten umgeschrieben, und machen Jagd auf alle, die sich gegen ihre Gehirnwäsche auflehnen. Selbst der Doktor, den die Mönche in einem Gefängnisschiff festhalten, unterstützt ihre Version der Wahrheit in einer planetenweiten Austragung. Bill möchte alles daran setzen, den von ihr angerichteten Schaden wieder gut zu machen, verliert jedoch selbst zunehmend ihr Gefühl der Realität. Bis eines Tages Nardole vor ihr steht, und sie gemeinsamen einen Versuch unternehmen, um den Doktor zu retten. Wie sich jedoch herausstellt, ist dieser kein Gefangener der Mönche, sondern hat vielmehr in der abgelegenen Location eine Gruppe Bekehrter um sich geschart, mit denen er die Mönche vom Planeten vertreiben will. Doch noch hat er keinen Plan, wie genau er dabei vorgehen soll. In seiner Verzweiflung wendet er sich an Missy. Diese rät ihm, die Verbindung zwischen den Mönchen und der Erde zu kappen, in dem sie jene Person tötet, die sich ihnen unterworfen hat. Da es sich eben dabei um Bill handelt, ist diese Lösung für ihn nicht akzeptabel. Doch werden sie gemeinsamen einen anderen Weg finden, um die Tyrannei der Mönche zu beenden?


Review: Episodenbild (c) BBC Ich war ja bereits von "Extremis" nicht sonderlich angetan, einfach, da ich mit solchen "Ha ha, alles nur ein 'Traum'"-Geschichten nun mal meine Probleme habe, und "Die Pyramide am Ende der Welt" war – nicht zuletzt, da mir Bills Entscheidung am Ende nicht einleuchten wollte – auch kein Highlight. Meine Hoffnung, dass der abschließende Teil die Mönch-Trilogie nun doch noch rehabilitieren könnte, wurde von "Die Tyrannei der Mönche" leider rasch zerschlagen. So hat mich schon allein die Idee, die Geschichte der Menschheit innerhalb von sechs Monaten derart nachhaltig umzuschreiben, nicht wirklich überzeugt – Gedankenkontrolle hin oder her. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass ich mir bei all diesen Szenen am Anfang nur denken konnte: "Gut gemacht, Bill!". Vor allem aber gab es zu viele Momente, welche die gewünschte Wirkung bei mir verfehlten. Das Wiedersehen zwischen Bill und dem Doktor ist hierfür ein Paradebeispiel. Minutenlang versuchen usn die Macher davon zu überzeugen, dass der Doktor die Seiten gewechselt hat. Geglaubt habe ich ihnen das keine Sekunde. Auch die vermeintliche Ermordung des Doktors durch Bill (wundert die sich eigentlich gar nicht, als er auf einmal scheinbar zu regenerieren beginnt? Immerhin sollte sie von dieser Fähigkeit des Doktors ja eigentlich noch gar nichts wissen) überzeugte mich nicht. Und wozu diese ganze Scharade gut war, konnte man mir auch nicht einleuchtend erklären. Bill testen Papperlapapp – Toby Whithouse wollte die Zuschauer reinlegen, und fertig. Logik ist da irrelevant.

Mit dem Besuch bei Missy wird es zwar kurzzeitig besser, aber nicht viel. Es war klar, welche Lösung sie dem Doktor vorschlagen würde, und ebenso klar war, dass der Doktor diese ablehnen und es auch in weiterer Folge nicht dazu kommen würde. Zwar wäre es in gewisser Weise ein passendes Ende für die Figur gewesen, wenn sie ihren eigenen Fehler wieder gutmacht, in dem sie ihr eigenes Leben gibt, aber dass man Bill so wenige Folgen nachdem man sie vorgestellt hat auch wieder aus der Serie rausschreibt (und man in ihr quasi eine Wegwerf-Begleiterin geschaffen hätte), daran glaubte ich keine Sekunde lang. Die größte Krux an der Sache ist aber wohl: Selbst wenn, wäre es mir vergleichsweise egal gewesen. Sie ist halt nun mal noch nicht so lang dabei, und als Zuschauer hatte man bislang noch wenig Gelegenheit, zu ihr eine Bindung aufzubauen. Dass sie zudem bei mir bislang kaum Eindruck hinterlassen hat, kommt noch einmal erschwerend hinzu. Sprich: Selbst wenn man sie hier tatsächlich geopfert hätte, hätte es mich wenig bis gar nicht gekümmert. Womit dieser Teil der Episode – sei es bei Mistys Ankündigung, oder dann am Ende, als es keinen anderen Ausweg zu geben scheint – von Vornherein zum Scheitern verurteilt war. Dass die Trendwende von einem der meines Erachtens bislang schlimmsten "Doctor Who"-Zitate begleitet wurde ("Bill's mum, you just went viral!"), machte es auch nicht besser. Lediglich einzelne gelungene Aspekte verhindern den Totalabsturz. Die gemeinsamen Szenen vom Doktor und Missy waren wieder einmal überaus nett. Der Einbruch in die Pyramide war mit dem Tonband, das die Geräusche größtenteils ausblendet, nett gemacht. Die blaue Blitze schleudernden Mönche sahen auch nett aus (wenn wir da wohl alle automatisch an den Imperator denken mussten; und kurz danach, bei Nardoles Nervengriff, an Spock). Es gab einzelne gelungene Sprüche (wie jener über Plappermäuler im Kino). Vor allem aber hatte es mir die abschließende Szene zwischen Bill und dem Doktor angetan. Ich finde zwar nicht, dass sie sich das dort von ihm zugesprochene Lob verdient hat, aber zumindest war das ein schöner, netter Moment. Viel retten konnte allerdings auch dieser nichts mehr.

Fazit: Episodenbild (c) BBC An "Die Tyrannei der Mönche" hat für mich leider nur sehr wenig funktioniert. Wie die Szenen zwischen dem Doktor und Missy, der atmosphärisch inszenierte Angriff auf die Pyramide, sowie insbesondere das nette abschließende Gespräch zwischen Bill und dem Doktor (auch wenn ich jetzt nicht unbedingt fand, dass diese sich sein anerkennendes Lob auch wirklich verdient hat). Davon abgesehen war die Episode für mich aber leider in ziemlicher Reinfall, angefangen beim für mich unplausiblen Einstieg, über den viel zu langen Versuch, den Zuschauer mit dem vermeintlich übergelaufenen Doktor hereinzulegen (was in meinem Fall keine Sekunde lang geklappt hat), bis hin zu Billy vermeintlichem Tod. Einerseits war diese Lösung des Problems viel zu offensichtlich, und andererseits glaubte ich einfach auch hier keine Sekunde lang, dass die Macher diesen Weg wirklich einschlagen und Bill nach nur wenigen Folgen auch schon wieder aus der Serie rausschreiben. Das Hauptproblem ist aber ohnehin: Selbst wenn, hätte es mich wenig gekratzt, da sie bislang auf mich einfach wenig (und noch weniger positiven) Eindruck gemacht hat. Jedenfalls… mittlerweile sind wir bei Episode acht, und mir drängt sich mehr und mehr der Verdacht auf, dass das Finale der neunten Staffel der günstigere Zeitpunkt für die Staffelübergabe an den neuen Showrunner gewesen wäre. Weil bislang zeichnen sich Steven Moffat und sein Team in ihrer Ehrenrunde nicht wirklich aus.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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