Originaltitel: Shattered Episodennummer: 7x11 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 17. Januar 2001 Erstausstrahlung D: 31. August 2001 Drehbuch: Michael Sussman & Michael Taylor Regie: Terry Windell Hauptdarsteller:
Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway,
Robert Beltran als Chakotay,
Tim Russ als Tuvok,
Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres,
Robert Duncan McNeill als Tom Paris,
Robert Picardo als The Doctor,
Jerry Ryan als Seven of Nine,
Ethan Phillips als Neelix,
Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller:
Martin Rayner als Doctor Chaotica,
Manu Intiraymi als Icheb,
Scarlett Pomers als Naomi Wildman,
Nicholas Worth als Lonzak,
Martha Hackett als Seska,
Mark Bennington als adult Icheb,
Vanessa Branch als adult Naomi,
Anthony Holiday als Rulat,
Terrell Clayton als Andrews,
Majel Barrett als computer voice u.a.
Kurzinhalt:
Als die Voyager von einer temporalen Anomalie getroffen wird, zersplittert sie in verschiedene Zeitebenen. Je nachdem, in welchem Bereich des Schiffes man sich befindet, findet man sich in der Gegenwart, Zukunft oder auch der Vergangenheit wieder. So wird der Maschinenraum z.B. von Seska und den Kazon besetzt, während auf der Brücke Captain Janeway mit ihrer Crew gerade zu den Badlands aufbricht, um den Maquis zu stellen. Im astrometrischen Labor wiederum trifft Chakotay auf die mittlerweile erwachsen gewordenen Icheb und Naomi Wildman. Und in der Offiziersmesse erliegt Tuvok den durch die Anomalie erlittenen Verletzungen. Chakotay muss einen Weg finden, die Zersplitterung wieder rückgängig zu machen und dafür zu sorgen, dass sich die Voyager im Gesamten in der Zeit wieder stabilisiert. Doch dafür ist er auf Hilfe angewiesen. Er rekrutiert die "vergangene" Kathryn Janeway aus der Vergangenheit, und arbeitet zusammen mit der gerade erst von den Borg befreiten Seven of Nine einen Plan aus, um eben dies zu erreichen. Um diesen in die Tat umzusetzen, müssen sie allerdings in den von Seska und den Kazon besetzten Maschinenraum…
Denkwürdige Zitate:"There are only two of you. If I were to assimilate you into a small Borg Collective, you could then assimilate others. The work would proceed more rapidly." "Sorry, but I like my plan better."
(Verständlich.)
"Sounds like it's going to be one disaster after another on this ship."
(Da hat sie nicht ganz unrecht. Allerdings wäre es sonst auch ziemlich fad gewesen.)
Review:
"Zersplittert" hat mir insgesamt ganz gut gefallen, allerdings gab es auch ein paar Aspekte, die mir weniger gut gefallen könnten. So fragte ich mich unweigerlich, ob die Macher wohl zu dem Zeitpunkt schon wussten, wie sie die Serie beenden würden, und das auch im Serienfinale dann wieder eine Zeitreise vorkommen würde. Denn in eben dieser Nähe zu "Endspiel" sehe ich im Hinblick auf "Zersplittert" schon ein bisschen ein Problem. Zumal wir in beiden Fällen mit schlimmen möglichen Zukünften konfrontiert werden, die in weiterer Folge verhindert werden. Unklar war mir auch Chakotays Beharren auf die temporale oberste Direktive, wenn doch die frühere Version von Captain Janeway sofern der Plan gelingt und die Voyager im gesamten wieder in ihre Zeit zurückkehrt, ohnehin jegliche Erinnerungen daran, was sie hier gesehen und erfahren hat, wieder verliert. Eben dies war halt einerseits auch erforderlich, um nicht für einen enormen Kontinuitätsbruch mit der Serie zu sorgen, machte das Ganze aber auch irgendwie zu einer sinnlosen Übung. Zudem war bisher der Ansicht, die wären direkt von DS9 in die Badlands geflogen, wo sie dann in den Delta-Quadranten gezogen wurden. Dass Chakotay hier also just genau in jenes kurze Zeitfenster tritt, als es ihn auf die Brücke verschlägt, war schon ein bisschen weit herholt. Und last but not least wollte auch der aufgesetzte Abschlussgag bei mir nicht so recht zünden.
Letztendlich überwiegen aber doch knapp die positiven Aspekte. Diesbezüglich sticht in erster Linie der Charme hervor, den die Episode versprüht – machen wir doch mit Chakotay quasi eine Reise durch die Geschichte der Serie, angefangen vom Pilotfilm über die Übernahme des Schiffes durch Seska und die Kazon, bis hin zu kleinen Anspielungen auf Episoden wie "Makrokosmos". Auf diese Art und Weise an dieser Stelle, wo das Ende der Serie naht, an frühere Abenteuer zurückerinnert zu werden, fand ich schon sehr nett. Besonders gut gefiel mir dabei der kurze Abschnitt in der Holodeck-Simulation von Captain Proton. Das war ja für mich generell eine der besten "Voyager"-Episoden überhaupt, und hier ein letztes Mal bei Chaotica vorbeizuschauen dabei auch Janeway neuerlich in die Rolle von dessen Braut schlüpfen zu lassen, war schon sehr nett. Aber auch das Wiedersehen mit Seska und den Kazon hat mich gefreut. Ist ja immerhin doch schon wieder eine Weile her, dass wir die zuletzt gesehen hatten. Witzig fand ich auch Captain Janeways kurzen Kommentar "To hell with it" in Richtung temporale oberste Direktive. Im Hinblick auf das Serienfinale ist die Aussage ja fast schon prophetisch! Und alle, die sich gefragt haben sollten, was bzw. wie viel genau zwischen Chakotay und Janeway in "Entscheidungen" vorgefallen ist, bekommen hier nun – spät aber doch – eine definitive Antwort. Vor allem aber war die Folge aufgrund der verschiedenen Zeitebenen sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Nichts Weltbewegendes, aber unterhaltsam – womit sich "Zersplittert" perfekt in den bisherigen Eindruck der siebenten Staffel einfügt.
Fazit:
Der Reiz von "Zersplittert" lag vor allem darin, zusammen mit Chakotay quasi eine Reise durch die Geschichte der Serie zu machen, angefangen vom Pilotflim über "Kazon-Ära" bis hin zu spezifischen Einzelepisoden wie der Folge mit den Makroviren. Gerade auch so kurz vor dem Ende der Serie war das schon sehr nett, wurde man so doch zugleich daran erinnert, was die Voyager seitdem es sie in den Delta-Quadranten verschlagen hat schon alles so erlebt hat. Ein besonderes Highlight war dabei für mich das kurze Wiedersehen mit Doctor Chaotica, aber auch die Begegnung mit Seska fand ich nett. Die Effekten waren auch wieder hübsch anzusehen, und Chakotay auf diese Weise wieder einmal in den Mittelpunkt zu rücken war ebenfalls eine gute Idee. Allerdings: Angesichts des Ausgangs war mir nicht ganz klar, weshalb sich Chakotay Kathryn gegenüber mit Informationen über die Zukunft zurückgehalten hat. Immerhin hat sie am Ende ja sowieso alles wieder vergessen. Zudem halte ich die Folge angesichts der ähnlichen Thematik des Serienfinales etwas ungünstig platziert. Und wirklich spannend war das Geschehen halt auch (wieder einmal) nicht. Und so lautet das Urteil insgesamt wieder einmal "Ja, war eh ganz nett."