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Star Wars: Die schwarze Flotte - Entscheidung bei Koornacht Drucken E-Mail
Passend schwacher Abschluss der Trilogie Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 29 Juli 2018
 
Titel: "Die schwarze Flotte - Band 3: Entscheidung bei Koornacht"
Originaltitel: "The Black Fleet Crisis - Book 3: Tyrant's Test"
Bewertung:
Autor: Michael P. Kube-McDowell
Übersetzung: Heinz Nagel
Umfang: 415 Seiten
Verlag: Heyne (D), Bantam Spectra (E)
Veröffentlicht: Februar 1998 (D), 01. Dezember 1996 (E)
ISBN: 978-3-453-14721-9
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Den Yevethanern ist es gelungen, Han Solo in ihre Gewalt zu bringen. Doch als sich ihr Vizekönig Nil Spaar an die Neue Republik wendet und droht, die Geiseln umzubringen, falls sie ihre Streitkräfte nicht aus dem Koornacht-Sternhaufen abziehen, erlebt er eine Überraschung. Denn während er eigentlich hoffte, so ihre Moral und Entschlossenheit brechen zu können, lässt sich die Neue Republik – darunter auch deren Ratschefin Leia Organa Solo – davon nicht abschrecken. Trotz der Gefahr, die für ihren Mann besteht, setzt sich Leia dafür ein, jetzt erst recht mit einer großen Streitmacht in den Sternhaufen einzufallen, um der Tyrannei der Yevethaner ein Ende zu bereiten. Währenddessen hat Chewbacca, der sich auf Kashyyyk befand um seinem Sohn beim bevorstehenden Ritus des Aufsteigens zur Seite zu stehen, von Hans Entführung, und bringt zusammen mit Lumpawarrump und ein paar weiteren Wookiee aus seiner Familie auf, um seinen Freund zu befreien. Luke und Akanah erreichen indes das Ende ihrer Suche, als es ihnen gelingt, die überlebenden Fallanassi aufzuspüren. Dort muss Luke jedoch erkennen, dass er unter Vortäuschung falscher Tatsachen dazu überredet wurde, ihr zu helfen. Und die Odyssee von Lando, Lobot, C-3PO und R2D2, die nach wie vor auf dem Teljkon-Vagabunden festsitzen, nimmt ein Ende, als das Schiff an seinen Ursprungsort zurückkehrt: Dem Heimatplaneten der Qella, Maltha Obex…

Review: Ich muss gestehen: Nachdem ich mich durch "Aufmarsch der Yevethaner" dermaßen durchgeplagt hatte, war ich zu Beginn von "Entscheidung bei Koornacht" noch überraschend angetan. Der Roman profitierte dabei unter anderem davon, wieder zu einer – für "Star Wars" – traditionelleren Erzählstruktur zurückzukehren und sämtliche Handlungsstränge parallel zu erzählen. Die damit einhergehenden Schauplatzwechsel brachten wieder mehr Schwung hinein, und machten den Roman generell abwechslungsreicher. Dass hier zu Beginn des Romans nun mit Chewies Handlungsstrang eine weitere Perspektive hinzukam, half dabei ebenfalls (wenn es auch zu Beginn etwas irritierend war, ihn ganz normal sprechen zu "hören"). Sehr positiv auch, dass es Michael P. Lube-McDowell nach der aus meiner Sicht katastrophalen Darstellung von Leia, vor im ersten Teil seiner "Schwarze Flotte"-Trilogie, hier wieder halbwegs zu rehabilitieren. Das war definitiv schon wieder eher die kampflustige und entschlossene Ex-Prinzessin, wie wir sie aus der Original-Trilogie und auch den daran anknüpfenden Legends-Romanen kennen. Zudem war beim abschließenden Roman, nach der Verzögerungstaktik des Vorgängers, wo sich einfach – von Hans Entführung am Ende – überhaupt nichts Wichtiges tat, endlich wieder etwas los. Vor allem aber profitierte er von eben dieser Wendung am Ende von "Aufmarsch der Yevethaner", der dem abschließenden Teil der "Schwarze Flotte"-Trilogie eine interessante Ausgangssituation verschaffte. Natürlich ist von vornherein klar, dass Han nichts passieren kann. Dennoch war es spannend, zu sehen, wie insbesondere Leia mit dieser Situation umgeht. Jedenfalls fand ich das erste Drittel des Romans erstaunlich erträglich. Klar war er selbst da weit davon entfernt, mit den besten (oder auch nur guten) Büchern aus dem Erweiterten Universum mithalten zu können. Aber he, immerhin.

Jedoch: Allzu lang währte meine Freude leider nicht. So mehrten sich im Verlauf des Romans dann wieder jene Bemerkungen, die dazu führten, dass ich mich irgendwie nicht im wie "Star Wars"-Universum fühlte, bzw. mir auch den Eindruck verschafften, dass Kube-McDowell dieses nicht wirklich versteht. Oftmals sind es nur Kleinigkeiten, wie z.B. wenn der imperiale Kommandant ob des heftigen Vorgehens der Neuen Republik überrascht ist, und sich denkt, wenn das früher schon getan hätten, wäre vieles anders verlaufen. Das klang für mich fast so, als wären die Rebellen eine Gruppe passiver Widerstandskämpfer gewesen. Die haben doch bitte schön eh alles gegen das Imperium geworfen, was sie hatten! Seltsamer Kommentar. Auch, dass die Jedi im Wesentlichen George Lucas Variation der Samurai-Krieger sind, scheint dem Autor entgangen zu sein, weil auch diesen dichtet er eine deutlich pazifistischere Grundhaltung an. Das sind nur die beiden Beispiele, die mir in Erinnerung geblieben sind, aber vor allem im letzten Drittel mehrten sich diese Auffälligkeiten, die mich kurz stutzig machten. Generell fand ich "Entscheidung bei Koornacht" zwar vom Aufbau soweit gelungen – aber wenn es dann mal zum großen Showdown kommt, war der Roman für mich eine einzige Enttäuschung. Wenn man jetzt noch dazu berücksichtigt, dass sich der Autor über ganze drei Romane dann genau dazu hingearbeitet hat, fühlt man sich doch ein bisschen veräppelt. Der Ausklang war jedenfalls den über 1.000 Seiten langen Aufbau bei weitem nicht wert. Am kritischsten sehe ich allerdings, dass Landos Storyline selbst im abschließenden Teil vom Rest der Geschcihte völlig losgelöst bleibt. Ich bin wohl nicht der einzige, der eigentlich davon ausging, dass es den Teljkon-Vagabunden in den Koornacht-Sternenhaufen verschlagen würde. Als eigenes Lando-Abenteuer – oder wie bei "Vor dem Sturm" schon erwähnt als Teil der "Rebell des Sonnensystems"-Novellensammlung – hätte das vielleicht ganz nett sein können. Innerhalb der "Schwarze Flotte"-Trilogie wirkt es jedoch völlig wie ein Fremdkörper, bzw. wie Beschäftigungstherapie für Hans ehemaligen Schmuggler-Kollegen. Vor allem das zieht "Entscheidung bei Koornacht" dann doch nochmal ordentlich herunter.

Fazit: Ganz so schlimm wie der – rückwirkend immer noch völlig überflüssig wirkende – Mittelteil der Trilogie war "Entscheidung bei Koornacht" zwar nicht, das Finale der "Schwarze Flotte"-Reihe tat jedoch auch nichts, um die Trilogie für "Star Wars"-Fans doch noch empfehlenswert zu machen. "Entscheidung bei Koornacht" profitiert dabei einerseits von der Rückkehr zur traditionellen Erzählstruktur der parallel verlaufenden Handlungsstränge, dem noch überraschend gefälligen Einstieg, der interessanten Ausgangssituation mit Hans Entführung, sowie der Tatsache, dass sich hier wenigstens endlich mal ein bisschen etwas tut. Eben dieses etwas fand ich jedoch neuerlich nicht sonderlich mitreißend, da und dort fühlte ich mich wieder wie im falschen Universum, und der große Showdown war dann eine einzige Enttäuschung. Am kritischsten sehe ich rückwirkend aber die Story rund um Lando, die bis zuletzt von der restlichen Geschichte völlig losgelöst bleibt. Nach der Callista-Trilogie und "Der Kristallstern" erweist sich die "Schwarze Flotte"-Trilogie somit als weiterer Eintrag ins "Legends"-Universum, den "Star Wars"-Fans aus meiner Sicht getrost auslassen können, wenn nicht gar sollten.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel





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