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Doctor Who - 10x06: Extremis Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel:Extremis
Episodennummer: 10x06
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 20. Mai 2017
Erstausstrahlung D: 20. Dezember 2017
Drehbuch: Steven Moffat
Regie: Daniel Nettheim
Hauptdarsteller: Peter Capaldi als The Doctor, Pearl Mackie als Bill Potts, Matt Lucas als Nardole.
Gastdarsteller: Michelle Gomez als Missy, Jennifer Hennessy als Moira, Corrado Invernizzi als Cardinal Angelo, Joseph Long als The Pope, Ronke Adekoluejo als Penny, Ivanno Jeremiah als Rafando, Francesco Martino als Peiro, Alana Maria als Pentagon Woman, Laurent Maurel als Nicolas, Jamie Hill als Monk, Tim Bentinck als Voice of the Monks u.a.

Kurzinhalt: Der nach wie vor blinde Doktor wird von doch eher unerwarteter Stelle um Hilfe gebeten: Dem Vatikan! Niemand geringerer als der Papst selbst steht plötzlich in Bills Wohnung, um den Doktor zu bitten, das geheimnisvolle Buch Veritas zu lesen. Dieses befindet sich seit Jahrhunderten im Besitz des Vatikans, in einem streng geheimen Archiv. Doch bislang hat sich noch jeder, der es gelesen hat, daraufhin das Leben genommen. Zudem wurde es erst kürzlich übersetzt – und an das CERN-Institut geschickt. Was könnte es mit dem Text nur auf sich haben? Obwohl der Doktor nach wie vor blind ist und es somit von vornherein schwer hätte, das Buch zu lesen, stimmt er zu, dem Archiv des Vatikans einen Besuch abzustatten. Doch nur kurz nach ihrer Ankunft öffnet sich ein Portal, das direkt ins streng geheime Archiv führt – und durch das Außerirdische treten, die in Mönchskutten gekleidet sind. Während der Doktor versucht, zu verhindern, dass die "Mönche" das Buch in die Finger bekommen, machen Nardole und Bill bei ihrem Besuch des CERN-Instituts eine erschreckende Entdeckung…


Review: Episodenbild (c) BBC Parallel zur in der Inhaltsangabe aufgeführten Handlung wird die Geschichte erzählt, wie der Doktor auf einem fernen Planeten der Exekution von Missy beiwohnen soll. Die dortigen Bewohner haben sich auf den Tod, genauer gesagt Exekutionen, spezialisiert, wobei eine solche bei einem Timelord aufgrund ihrer regenerativen Fähigkeiten eine ganz besondere Herausforderung darstellt. Zudem haben sie die Regel, dass bei der Exekution eines Timelords ein anderer nicht nur anwesend sein, sondern vielmehr diese persönlich durchführen muss. Doch gerade als der Doktor eben dies tun will, wird er von Nardole – der sich als Mönch verkleidet hat – aufgehalten, der ihm ins Gewissen redet. Und so wird in "Extremis" nun endlich enthüllt, wer im Safe im Keller der St. Lukes Universität steht. Grundsätzlich fand ich all dies ja sehr gelungen. Der außerirdische Planet war wieder einmal überaus nett gemacht, und mir gefiel auch die Idee dieses Volkes, die sich auf den Tod spezialisieren. Leider aber nahm der Einstieg in die Folge bereits vorweg, dass sich Missy im Safe befindet, und somit auch, dass sie vom Doktor gerettet wurde. Aus meiner Sicht ein eklatanter Fehler, der dem weiteren Verlauf die Geschichte an Spannung nahm. Vor allem aber fand ich, dass sich die beiden Handlungsebenen nicht wirklich gut ergänzten; vielmehr fand ich das ständige Wechseln zwischen beiden eher als störend. Sprich: Idee gut, Umsetzung mangelhaft.

Die Besprechung der Haupthandlung wiederum muss beim großen Twist am Ende beginnen, da dieser auch meine Meinung zu ihr maßgeblich bestimmt. Fakt ist: Ich bin kein großer Freund solcher Offenbarungen bzw. Geschichten. Ich will an dieser Stelle keine Beispiele nennen, um bezüglich der betreffenden Filme, Serien oder Episoden nicht zu spoilern. Und tatsächlich gibt es ein paar wenige positive Ausnahmen. Grundsätzlich kann ich mich in solchen Fällen aber nie des Eindrucks erwehren, betrogen worden zu sein. Weil im Idealfall bin ich ins Geschehen ja emotional involviert – und dann stellt sich dieses als Trugbild heraus (und ja, jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass jeder Film und jede Serie nur eine "Lüge" – da nicht echt – ist, aber für mich besteht halt nochmal ein wesentlicher Unterschied zwischen "innerhalb der Geschichte real" und "innerhalb der Geschichte erlogen, erfunden oder auf sonst eine Art und Weise unecht"). Nun war es bei "Extremis" zugegebenermaßen nicht ganz so schlimm wie bei einigen anderen Extrembeispielen die ich aufführen könnte. Was nicht zuletzt auch daran liegt, dass die Geschehnisse hier nichtsdestotrotz Auswirkungen auf die "reale Welt" haben. Andererseits, selbst vom Twist abgesehen ist die Idee einer simulierten Welt im Genre nun wirklich alles andere als neu (eines der populärsten Beispiele dürfte wohl "Matrix" sein, welches zugleich auch eine der oben erwähnten positiven Ausnahmen darstellt, was auch daran liegt, dass die Offenbarung hier nicht erst am Ende erfolgt); ja selbst wenn man nur auf "New Who" blickt würde ich behaupten, dass eine gewisse Ähnlichkeit zu "Die Angst des Doktors" nicht abzustreiten ist. Bei der Verbindung zwischen Vatikan und CERN konnte ich zudem unweigerlich den Eindruck nicht abschütteln, mich in einer Erzählung von Dan Brown zu befinden. War das wirklich nötig? Und wenn ich abschließend noch ein wenig kleinlich sein darf: Hätte die TARDIS das Italienisch des Papstes nicht eigentlich übersetzen müssen?

Episodenbild (c) BBC Umso beachtlicher, dass mir die Folge trotz dieser Kritikpunkte insgesamt gut gefallen konnte. Bereits den Einstieg fand ich nett, z.B. mit der lustigen Szene während des Dates von Bill, wo zuerst ihre Mum überhaupt nicht checkt, was hier vor sich geht, und danach ihre Begleitung aufgrund des Auftauchens des Papstes Schuldgefühle entwickelt und Reißaus nimmt. Auch danach gab es noch zahlreiche amüsante Momente und Kommentare ("Harry Potter!" "Language!"). Die Blindheit des Doktors sorgte zudem immer wieder für spannende Momente, und stellte die Figur generell mal vor eine nette, neue Herausforderung. Mit den Mönchen hat Steven Moffat zudem zum wiederholten Mal sein Talent dafür unter Beweis gestellt, sich coole, originelle und bedrohliche neue Feinde auszudenken. Vor allem ihre ungewöhnliche Sprechweise stach hervor. Und ihre Masken waren ebenfalls phantastisch gemacht. Generell konnte sich "Extremis" sowohl inszenatorisch als auch effekttechnisch wieder sehen lassen. Vor allem die "Auflösung" fand ich interessant umgesetzt. Und der Cliffhanger lässt man nach längerem wieder einmal die Fortsetzung einer "Doctor Who"-Episode mit Spannung erwarten.

Fazit: Mit solchen Geschichten, wo sich ein (Groß-)teil der Handlung am Ende als "Lüge" herausstellt, habe ich immer meine Probleme. "Extremis" ist weit davon entfernt, als Schreckensbeispiel des Konzepts herangezogen zu werden, kann von mir aber auch nicht ganz zu jenen positiven Ausnahmen gezählt werden, wo mich die Idee tatsächlich begeistern konnte. Nicht zuletzt, als das Konzept heutzutage halt auch nicht mehr sonderlich neu und/oder originell ist. Darüber hinaus hätte ich auf die sehr Dan Brown-artige Kombination Vatikan und CERN verzichten können. Und die Missy-Handlung konnte mir zwar insgesamt gut gefallen, hätte aber davon profitiert, sich die Offenbarung, wer im Tresor steckt, bis zum Schluss aufzuheben. Vor allem aber fand ich, dass sich die beiden Handlungsstränge nicht wirklich gut ergänzten, und empfand die Sprünge von einem zum anderen teilweise als richtiggehend störend. Gut fand ich in erster Linie die Inszenierung, die Musik, die Masken der Mönche, die Effekte, die zwar nicht übermäßig originelle aber nichtsdestotrotz auch nicht uninteressante Grundidee, einzelne packende und/oder amüsante Momente, sowie der Ausgang des Geschehens, der mich durchaus schon auf die Fortsetzung in der nächsten Folge neugierig machte. Insgesamt reicht das immerhin noch für eine solide Wertung.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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