Originaltitel: Flesh and Blood (Part 2) Episodennummer: 7x10 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 29. November 2000 Erstausstrahlung D: 24. August 2001 Drehbuch: Bryan Fuller, Raf Green & Kenneth Biller Regie: David Livingston Hauptdarsteller:
Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway,
Robert Beltran als Chakotay,
Tim Russ als Tuvok,
Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres,
Robert Duncan McNeill als Tom Paris,
Robert Picardo als The Doctor,
Jerry Ryan als Seven of Nine,
Ethan Phillips als Neelix,
Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller:
Jeff Yagher als Iden,
Ryan Bollman als Donik,
Michael Wiseman als Beta Hirogen,
Cindy Katz als Kejal,
Spencer Garrett als Weiss,
Vaughn Armstrong als first Alpha Hirogen,
Paul Eckstein als second Alpha Hirogen u.a.
Kurzinhalt:
Der Doktor hat sich den rebellischen Hologrammen angeschlossen, die aus der Trainingseinrichtung der Hirogen entkommen sind. Doch die Vorgehensweise von Iden, ihrem selbsternannten Anführer, wird immer skrupelloser. Schon bald muss der Doktor erkennen, dass er als er zu den Hologrammen übergelaufen ist wohl die falsche Entscheidung getroffen hat. Doch wie soll und kann er Iden aufhalten? Währenddessen freundet sich B'Elanna Torres, die mit Hilfe des Doktors von der Voyager entführt wurde, mit dem Hologramm einer cardassianischen Ingenieurin an, und hilft ihr dabei, einen holographischen Projektor in Betrieb zu nehmen, mit dem die Hologramme auf einem Planeten ihrer Wahl unbehelligt leben könnten. Die U.S.S. Voyager heftet sich indes an die Fersen der Hirogen, welche die flüchtigen Hologramme zur Strecke bringen wollen – in der Hoffnung, das Schiff der Hologramme aufzuspüren und den Doktor und B'Elanna retten zu können, ehe dieses von den Jägern gestellt wird…
Denkwürdige Zitate:"The Doctor tells me you're an accomplished engineer." "He speaks highly of you, too. He seems to be easily impressed."
(B'Elanna nimmt sich gegenüber Iden kein Blatt vor den Mund.)
"It may be the warriors who get the glory, but it's the engineers who build societies. Don't forget that."
(Und noch einmal B'Elanna, diesmal mit ihren Worten an Kejal.)
Review:
"Fleisch und Blut" ist eine Doppelfolge, der eine Zweiteilung nicht wirklich gut geht. Weil wenn man sich die Episode in einem Aufwasch ansieht, mag der coole Einstieg und die danach recht flotte Handlung auch noch bis in die zweite Hälfte der Folge herüberwirken. Setzt man jedoch – so wie es damals bei der Erstausstrahlung auch im deutschsprachigen Fernsehen der Fall war – einen Schnitt, fällt auf, dass die Geschichte zu Beginn der zweiten Hälfte – nach der Entführung von B'Elanna Torres und der Flucht des Hologramm-Schiffes – ziemlich zum Erliegen kommt. Hier dominiert dann für 20 Minuten doch eher uninteressantes Bla Bla – und das fällt halt stärker auf, wenn es die Minuten 5-25 von einer Episode sind, im Vergleich zu den Minuten 45-65 einer Doppelfolge. Wichtig zu betonen ist dabei auch, dass die Tatsache, dass die Action mal kurz Pause macht, nicht das Grundproblem ist, sondern vielmehr, dass man es durch nichts vergleichsweise Interessantes und/oder Unterhaltsames ersetzt. Vor allem die Szenen zwischen B'Elanna und Kejal verfehlten die gewünschte Wirkung; nicht zuletzt, da es ja keine echte Cardassianerin, sondern nur deren Programm ist (und selbst bei Cardassianern würde ich eine Art "Sippenhaftung" ablehnen). Insofern verfehlte ihre langsame Annäherung die gewünschte Wirkung bei mir komplett.
Allem rund um dem Doktor und Iden ergeht es zwar etwas besser, aber auch hier dauert es etwas bis zu den nächsten markanten Szenen und interessanten Entwicklungen. Diesbezüglich sticht dann vor allem jener Moment hervor, wo das MHN erkennt, auf das falsche Pferd gesetzt zu haben, und Idens Ablehnung gegenüber jedwedem organischen Leben zum Vorschein kommt. Das war auch in der Tat stark. Leider aber war dies der einzige wirklich auffällige Moment aus dem zweiten Teil der Doppelfolge. Wobei es der Episode – vor allem in der zweiten Hälfte – abseits dieses Höhepunkts immerhin größtenteils gelang, kurzweilig zu sein. Einerseits mit der netten Verfolgungsjagd der Voyager, den Szenen im Weltraumnebel, sowie vor allem dann dem Finale auf dem Planeten. Die Inszenierung – wenn auch nicht mehr von meinem "Liebling" Mike Vejar – konnte sich ebenfalls wieder sehen lassen, wobei Livingston vor allem schön darauf achtete, die alte Technik, die Hirogen gern von oben zu zeigen, beizubehalten (wobei mir zugleich auffiel, dass diese nicht mehr ganz solche Riesen waren wie bei ihren bisherigen Auftritten). Und die Effekte ließen zwar ihre Computerherkunft erkennen, konnten sich aber insgesamt trotzdem wieder sehen lassen. Die ganz große Spannung hat aber irgendwie gefehlt. Letztendlich liegt der Zweiteiler ganz genau auf dem bisherigen Durchschnitt einer konstant mittelmäßig bis maximal guten siebenten Staffel. Es fehlen die großen Ideen, die dramatischen Höhepunkte – zugleich ist das Team sowohl vor als auch hinter den Kulissen aber mittlerweile so eingespielt, dass auch selten Langeweile aufkommt. Und so plätschert die Serie unaufgeregt (und -regend) dem Ende entgegen.
Fazit:
Insgesamt ist "Fleisch und Blut" zu den schwächeren "Voyager"-Doppelfolgen zu zählen, der vor allem auch die Trennung in zwei Teile nicht gut tut. Weil sieht man sich beide direkt hintereinander an, geht man mit einem ganz anderen Schwung in den zweiten Teil hinein, und merkt vielleicht nicht ganz so schnell bzw. extrem, dass sich in der ersten Hälfte – nachdem Torres entführt wurde – nicht viel tut. Nun muss keine Action natürlich nicht gleichbedeutend sein mit Langeweile, in diesem Fall fand ich aber halt die Gespräche zwischen dem Doktor und Iden sowie insbesondere auch B'Elanna und Kejal nicht wirklich interessant. Erst in der zweiten Hälfte dreht die Folge dann noch einmal auf, mit Idens Ermordung der anderen Crew, und der damit einhergehenden Erkenntnis des Doktors, mit seiner Unterstützung für ihn einen Fehler begangen zu haben. Zudem waren die Szenen im Weltraumnebel sowie vor allem dann das Finale auf dem Planeten ganz nett. Insgesamt war die Doppelfolge zwar soweit recht kurzweilig, aber einerseits doch relativ actionarm und wenig spektakulär, und ließ es andererseits aber auch größtenteils an den ganz großen, interessanten Ideen vermissen.