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Star Trek - TOS: Die Romulaner Drucken E-Mail
Band zwei des Rihannsu-Zyklus Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 16 Juli 2018
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - TOS: Die Romulaner"
Originaltitel: "Star Trek: The Romulan Way"
Bewertung:
Autoren: Diane Duane & Peter Morwood
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 298 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: August 1987 (E) bzw. 1992 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11478-7
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Vor sechs Jahren schickte die Sternenflotte eine Xenobiologin als Spionin nach Romulus, wo sie mehr über die dortige Kultur in Erfahrung bringen sollte. Da seit zwei Jahren keine neuen Berichte mehr von ihr eintrafen, ist man besorgt, und versucht herauszufinden, was mit ihr passiert ist. Man ersinnt daher einen Plan, der dafür sorgen soll, dass Doktor Leonard McCoy in Gefangenschaft der Romulaner gerät. So soll es ihm möglich sein, mit Arrhae – so der Name der neuen Identität, welche die Spionin angenommen hat – in Kontakt zu treten und sie, so dies erforderlich sein sollte, zu extrahieren. Der Plan gelingt, und McCoy findet sich auf dem Landsitz jenes romulanischen Senators wieder, auf dem Arrhae als Bedienstete angestellt ist. Doch diese reagiert anfänglich nicht auf das Geheimzeichen, und scheint durch seine Ankunft generell verwirrt zu sein. Schon bald wird deutlich, dass Arrhae drauf und dran war, ihre alte Identität zu vergessen – und sich mittlerweile voll und ganz mit ihrer neuen Persona der romulanischen Bediensteten identifiziert. Nun muss Arrhae entscheiden, ob sie die Möglichkeit zur Rückkehr in ihr altes Leben ergreift, oder auf jenem Planeten bleibt, der in den vergangenen sechs Jahren zu ihrer Heimat wurde…

Review: "Die Romulaner" gliedert sich in zwei Teile. Einerseits die oben beschriebene Handlung rund um die Agentin der Sternenflotte, und andererseits Auszüge eines Sachbuchs über Geschichte und Kultur der Romulaner. Zweifellos eine interessante Idee, welche den Roman aus der Fülle an "Star Trek"-Büchern hervorstechen lässt. Und grundsätzlich sind die Einblicke in die Geschichte der Vulkanier und Romulaner auch wirklich interessant. Allerdings ergibt sich dabei leider das Problem, dass Duane und Morwood später veröffentlichten Kanon-Informationen widersprechen. Das ist halt das Risiko, dass man als Lizenzautor eingeht, und solche Versuche immer zu einem zweischneidigen Schwert macht. Auf der einen Seite sehe ich es positiv, wenn sich AutorInnen trauen, nicht einfach nur ein x-beliebiges Abenteuer aus dem jeweiligen Universum zu erzählen, sondern Lücken aus der Geschichte oder in der Kontinuität zu schließen, und die Vergangenheit von einzelnen Personen oder – wie in diesem Fall – sogar ganzen Völkern aufzurollen. Wenn dann aber halt in weiterer Folge der Lizenzgeber beschließt, seine eigenen, offiziellen Antworten zu geben, und sich dabei nicht an das Wort der AutorInnen gebunden fühlt, ziehen diese halt unweigerlich den Kürzeren – und als (zahlender) Leser bleibt man halt erst recht übrig. Weil so muss man leider weite Strecken der entsprechenden Informationen aus "Die Romulaner" ins Reich der Mythen und Legenden verbannen. Schafft man es, den Nicht-Kanon-Charakter der betreffenden Informationen auszublenden bzw. sieht man es als Blick darauf, was alternativ gewesen hätte sein können (wie z.B. das gesamte "Legends"-Universum von "Star Wars"), sind die hier vermittelten Hintergründe zur Geschichte der Romulaner aber zweifellos interessant, gut durchdacht, und in sich schlüssig.

Auch die Haupthandlung rund um Arrhae ist nicht ganz perfekt. So war ich mir von Anfang an recht sicher, wie die Sache ausgehen bzw. wie sie sich entscheiden würde, und wurde am Ende in meiner Vermutung auch bestätigt. Generell gelang es dem Autorenduo leider nie so recht, mich mit Arrhae mitfiebern zu lassen. Es ist nicht so, dass ich sie nicht gemocht hätte; tat ich schon. Aber letzendlich lernte man sie hier aus meiner Sicht zu wenig und zu kurz kennen, um in weiterer Folge a) eine Idee zu haben, welche Entscheidung die richtige für sich ist, und b) dementsprechend mitzufiebern, dass sie diese auch trifft. Insofern verfolgte ich diesen Teil der Geschichte doch eher unbeteiligt. Ich muss auch gestehen, dass mir nicht 100%ig plausibel war, dass sich die ehemalige Spionin nicht einmal mehr an ihren Auftrag und ihr früheres Leben und ihre wahre Identität erinnern kann. Und auf die Gefahr hin, dass ich irgendwo irgendwas verpasst habe, aber: Die Rettungsmission durch McCoy schien mir ja auch von zahlreichen glücklichen Zufällen abhängig zu sein, damit die wie gewünscht ablaufen kann. Was, wenn ihn der Centurion nicht entführt, auf einen anderen Planeten oder auch nur ein anderes Anwesen gebracht hätte? Wärs nicht klüger und einfacher gewesen, dass über einen anderen Agenten auf Romulus abzuwickeln? Ich bezweifle doch, dass Arrhae die Einzige ist. Gut gefiel mir an der Handlung von "Die Romulaner" in erster Linie, dass hier – neben Arrhae – in erster Linie McCoy im Mittelpunkt steht. Allzu oft wird auf den Dritten im Bunde ja leider vergessen, und fokussiert man sich stark auf Kirk und Spock. Insofern fand ich es sehr schön, dass er hier – abseits des von "Der Feind, mein Verbündeter" zurückkehrenden Horta-Offiziers – ein Einzelabenteuer bestreiten darf. Zudem gefielen mir die Einblicke in die romulanische Kultur und Lebensweise. Arrhae selbst ist ebenfalls gut und interessant beschrieben. Und zum Ende hin kommt dann doch auch ein bisschen Spannung auf. Den ersten Teil des Rihannsu-Zyklus fand ich aber doch noch die Spur gelungener.

Fazit: "Die Romulaner" leidet in erster Linie darunter, dass dem rund 40% des Romans ausmachenden Auszüge aus dem Sachbuch über die Romulaner und ihre Geschichte in weiterer Folge im offiziellen "Star Trek"-Kanon widersprochen wurde. Bei der Veröffentlichung mögen die betreffenden Stellen noch faszinierende Hintergrundinformationen über dieses geheimnisumwobene Volk geboten haben, mittlerweile können die betreffenden Stellen aber nur mehr ein rein akademisches Interesse an einer alternativen, mittlerweile verworfenen Geschichte der Romulaner für sich geltend machen. Aber auch die Haupthandlung rund um Arrhae ist nicht perfekt. Einerseits, weil ich mir der Figur nie so recht verbunden fühlte, und andererseits, weil einiges doch auch etwas unplausibel wirkte. Positiv sticht in erster Linie hervor, dass "Die Romulaner" mit Pille just jene Figur des Triumvirats ins Zentrum rückt, die oftmals sträflichst vernachlässigt wird. Zudem ist die Geschichte schon grundsätzlich interessant, und bietet einige faszinierende Einblicke in die Lebensweise der Romulaner. Insofern bereue ich es – trotz der Widersprüchlichkeiten mit dem Kanon – keineswegs, mir diesen älteren "Star Trek"-Roman vorgeknöpft zu habe. "Der Feind, mein Verbündeter" mag zwar noch die Spur gelungener gewesen sein, dennoch ist es mindestens so schade wie unverständlich, dass die weiteren drei Romane der Reihe bislang den Weg in den deutschsprachigen Markt nicht gefunden haben.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel


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