Originaltitel: Fallen World Episodennummer: 3x11 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 20. Juni 2018 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Dan Nowak Regie: Jennifer Phang Hauptdarsteller:
Steven Strait als James Holden,
Cas Anvar als Alex Kamal,
Dominique Tipper als Naomi Nagata,
Wes Chatham als Amos Burton,
Frankie Adams als Roberta "Bobbie" Draper,
Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala,
Thomas Jane als Joe Miller.
Gastdarsteller:
David Strathairn als Klaes Ashford,
Cara Gee als Camina Drummer,
Nadine Nicole als Melba Koh/Clarissa Mao,
Elizabeth Mitchell als Anna Volovodov,
Andrew Rotilio als Diogo Harari,
Genelle Williams als Tilly Fagan,
Sabryn Rock als Oshi,
Hamed Dar als Pvt. Jed Trepp,
Brock Johnson als Grigori u.a.
Kurzinhalt:
Als Reaktion auf den Angriff der Marines setzt die außerirdische Station das Geschwindigkeitslimit für Objekte im "Ring Space" herab. Die Schiffe der Erd- und Marsstreitkräfte, sowie die Behemoth werden daraufhin gewaltsam abgebremst. Während sich Anna um die Verwundeten und die Toten auf der Thomas Prince kümmert, nutzt Clarissa Mao das Chaos, um zur Rocinante zu gelangen und Holden ein für alle Mal zu erledigen. Drummer und Ashford finden sich eingeklemmt im Maschinenpark der Behemoth wieder. Um sich befreien zu können, sind sie gezwungen zusammenzuarbeiten und einander zu vertrauen…
Review:
Nach dem Durchhänger in den letzten beiden Episoden leitet "The Expanse" mit "Fallen World" das Finale ein. Die Figuren werden nun für den Schlussakt in Stellung gebracht. Ashford hat Drummer abgelöst und endlich das Kommando aus der Behemoth übernommen. Ashford empfand ich bisher als eine etwas zwielichtige Figur, von der ich erwartet habe, dass er im Auftrag von Anderson Dawes Fred Johnsons Einfluss auf die Belter schwächen und hierfür Drummer notfalls gewaltsam ihr Kommando entziehen soll. Aber anscheinend ist der alte Weltraumpirat aufrichtiger als von mir angenommen. Die Situation, in der beide im Maschinenpark eingeklemmt wurden und schlussendlich gezwungen sind ihre Differenzen zu überwinden, ist mir allerdings etwas zu konstruiert um völlig zu überzeugen. Nichtsdestotrotz schwingt am Ende eine gesunde Portion Optimismus mit, als Ashford mit seiner vielleicht auch nur aus der Not geborenen Geste anbietet, die Verwundeten von den Schiffen der Erd- und Marsstreitkräfte auf die Behemoth zu transferieren. Da sich in der Serie meiner Meinung nach zu oft jeder selbst der Nächste ist, hätte ich an dieser Stelle nicht mit einer derartigen Geste gerechnet. Aber die Serie bewegt sich auch stark auf ihr Staffelfinale zu, dass, wenn Amazon nicht eingesprungen wäre und die Serie nach ihrer Absetzung durch Syfy verlängert hätte, als Serienfinale herhalten hätte müssen. Und da sich die Macher bewusst waren, dass die 3. Staffel sehr wahrscheinlich auch die letzte sein würde, denke ich, dass man die Zuschauer mit einem hoffnungsvollen Ende versöhnlich aus der Serie entlassen möchte, welches zumindest im Ansatz eine Menschheit zeigt, die das Potential hat, über ihre kleinlichen Differenzen hinauszuwachsen.
Vielleicht kommt bei mir hier auch nur der grenzenlose Optimist zum Vorschein, den Status Quo mit den zur Schau gestellten negativen Seiten des allgegenwärtigen Tribalismus der Menschheit kann die aber Serie nicht ewig fahren. "Fallen World" ist aber noch nicht das Finale und in den nächsten beiden Folgen ist sicher noch genügend Zeit für ein paar Dummheiten der Spezies Mensch. Was anderes wäre für ein Finale ja auch langweilig. Darüber hinaus freut es mich, dass in dieser Folge das Auge der Macher für Details wieder zurückkehrt. In den letzten Episoden ist die Serie sehr schlampig bei der Umsetzung von Szenen in Schwerelosigkeit gewesen. Beim Setdesign, dass ohnehin an kaum einer Stelle den Eindruck erweckt, für etwas anderes als Erdschwere konzipiert worden zu sein, ist das Kind leider bereits seit dem Start der Serie in den Brunnen gefallen, aber in den letzten Episoden haben anscheinend auch die Darsteller zu wenig Regieanweisungen erhalten, wie sie sich in Schwerelosigkeit zu verhalten haben. Da haben sich Figuren schon mal gemütlich auf eine Couch gesetzt oder lässig an die Wände gelehnt. Die Körpersprache der Darsteller ist zwar auch in "Fallen World" nicht immer überzeugend, allerdings hat die Episode das Chaos der gewaltsamen Abbremsung der Schiffe in der "Slow Zone" mit den vielen schwebenden Leichen und den sich in den Gängen verteilenden Bluttropfen so aufwendig umgesetzt, wie ich es mir von einer Serie erwarte, die einen gewissen Realitätsanspruch mit sich führt. Highlights waren für mich aber das Feuer in Naomis Shuttle und Tillys Tränen, die sich bei Schwerelosigkeit in ihren Augen sammeln.
Fazit:
In "Fallen Space" findet die Serie zu alter Stärke zurück und die Episode stellt die Weichen für das Finale. Rückblickend wird aber so umso deutlicher, wie wenig die Handlung abseits der Abschnitte mit Holden in den letzten beiden Folgen vorangeschritten ist. Zwar hebt sich "Fallen World" die eigentliche Action, vom kurzen Kampf zwischen Naomi und Clarissa abgesehen, für das Finale auf, die Darstellung des Chaos, dass dem gewaltsamen Abbremsen der Raumschiffe innerhalb des "Ring Spaces" gefolgt ist, gehört aber mit zu den aufwendigsten und detailgetreusten Szenen der Serie bisher.