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Nachempfindung PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Afterimage
Episodennummer: 7x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 14. Oktober 1998
Erstausstrahlung D: 18. September 1999
Drehbuch: René Echevarria
Regie: Les Landau
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Nicole de Boer als Ensign Ezri Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Andrew J. Robinson als Garak u.a.

Kurzinhalt: Nach ihrer Ankunft auf Deep Space Nine erhält Ezri Dax von Captain Sisko das Angebot, auf der Station zu bleiben und dort aus Counselor tätig zu werden. Doch vor allem die zurückhaltende bis richtiggehend feindliche Reaktion von Worf lässt es Ezri wie keine gute Idee erscheinen, auf DS9 zu verbleiben, weshalb sie alles für eine Rückkehr auf die U.S.S. Destiny vorbereitet. Ehe es soweit ist, stimmt sie jedoch zu, bei einem akuten Fall zu helfen: Denn Garak, der für die Sternenflotte Nachrichten der cardassianischen Flotte dekodiert, leidet zuletzt zunehmend an Panikattacken, die von seiner Klaustrophobie ausgelöst werden. Ezri versucht, ihm zu helfen, und zuerst scheint sie damit auch erfolgreich zu sein. Dann jedoch erleidet der cardassianische Schneider einen schweren Rückfall – was auch Ezris eigene Unsicherheit noch einmal derart verstärkt, dass sie nicht einfach nur beschließt, der Station den Rücken zu kehren, sondern überhaupt aus dem Sternenflottendienst auszuscheiden und nach Trill zurückzukehren…

Denkwürdige Zitate: "It's a strange sensation, dying. No matter how many times it happens to you, you never get used to it."
(Tja, die meisten von uns bekommen gar nicht Gelegenheit daran, sich zu gewöhnen.)

"How can I honor the memory of the woman I loved when she is not really dead?"
(Worf bringt sein Dilemma auf den Punkt.)


Review: Episodenbild (c) CBS Am Ende der ersten Folge von Staffel sieben hat sie mal kurz in die Kamera gelächelt, in "Schatten und Symbole" war sie dann zwar schon mitten im Geschehen dabei, jedoch lag dort der Schwerpunkt stark auf Siskos (Glaubens-)Krise. Nun ist es aber an der Zeit, Ezri Dax endlich so richtig vorzustellen. Die Macher sind dabei nicht zu beneiden. Ähnlich wie bei "Babylon 5" musste nicht aus kreativen Überlegungen, sondern vielmehr aufgrund der Entscheidung der Darstellerin, die Serie zu verlassen, in der letzten Staffel – wo man sich eigentlich darauf konzentrieren sollte, die Geschichte abzuschließen – kurz vor zwölf noch eine neue Figur eingeführt werden. Wie schon im Review zu "Schatten und Symbole" erwähnt hatte Ezri bei einigen einen schweren Stand, nicht zuletzt da Jadzia Dax halt so beliebt war (auch dies übrigens eine Parallele zur Ivanova/Lochley-Problematik bei B5). Und auch wenn ich Ezri nicht unbedingt als vollwertigen Ersatz ansehe und Jadzia schon die sympathischere Figur war, finde ich auch Ezri nicht grundsätzlich uninteressant. Positiv fällt in erster Linie auf, dass sie sich stark von Jadzia unterscheidet. Wo diese vor Selbstbewusstsein nur so strotzte, ist Ezri ein deutlich sensibleres, zarteres und schüchterneres Wesen, und zudem von starken Selbstzweifeln geplagt. Das Endergebnis wird vermutlich nicht jedem Fan der Serie gefallen, ich mochte aber, dass man es sich nicht leicht gemacht und uns einfach eine Jadzia-Kopie vorgesetzt hat, sondern andere/neue Wege beschritt (Ezri darf dabei durchaus ein bisschen als Vorläufer von Hoshi Sato angesehen werden).

Die rund um die Vorstellung ihrer Figur (so nahe an einer klassischen Charakterfolge, wie man sie vor allem aus TNG kennt, war DS9 selten) gesponnene Geschichte würde ich allerdings eher nur als zweckmäßig einstufen. Sie leidet unter anderem darunter, dass der Ausgang – nicht zuletzt aufgrund von Nicole de Boers Namen im Intro – von Anfang an vorgegeben ist, was den weiteren Verlauf der Episode recht vorhersehbar macht, sowohl was ihren Konflikt mit Worf als auch Garaks Anfälle betrifft. Immerhin, letztere gaben der Episode eine nette B-Story, die direkt mit der Haupthandlung verknüpft war, stellten endlich wieder eine der interessantesten Figuren aus der Serie in den Mittelpunkt, und konnte vor allem am Ende mit einer logischen und nachvollziehbaren Erklärung für seine Anfälle aufwarten, die dem Charakter wieder einiges an zusätzlicher Tiefe verlieh. Aber auch Worfs Reaktion war nachvollziehbar. Zugegebenermaßen machte ihn mir seine ablehnende Haltung – und insbesondere sein Angriff auf Bashir – wieder einmal nicht unbedingt sympathischer, letztendlich ist sein Verhalten aber verständlich. Immerhin ist Ezri eine ständige Erinnerung daran, was (bzw. wen) er verloren hat, und erschwert es ihm zugleich dadurch, dass der Dax-Teil ihrer Persönlichkeit ja überlebt hat und sich nun in Ezri widerfindet, mit ihrem Tod abzuschließen. Sehr schön fand ich auch die gemeinsamen Szenen von Erzi und Julian, welche die weitere Entwicklung der beiden bereits zart andeuten. Nicht gebraucht hätte ich aber Siskos hartes Auftreten als sie ihre Resignation vorlegt. Weil das war derart durchsichtige Psychologie auf Kindererziehungs-Niveau, dass man Ezris Fähigkeiten als Counselor angesichts der Tatsache, dass sie darauf reinfällt und dies nicht gleich durchschaut, nach ihrem Erfolg mit Garak gleich wieder ernstlich in Zweifel ziehen muss. Und generell bin ich mir nicht sicher, ob man auf ihre Vorstellung (und Garaks inneren Konflikt) unbedingt eine ganze Episode verwenden musste, oder es eine Umsetzung als B- oder von mir aus auch A-Story mit entweder actionreicher oder zumindest der fortlaufenden Handlung stärker verbundenen Nebenhandlung nicht auch getan hätte.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Für eine Pflichterfüllungsfolge – waren die Macher nach Terry Farrells Ausstieg doch dazu gezwungen, in der letzten Staffel nun noch eine neue Figur zu etablieren – schlägt sich "Nachempfindung" ja eigentlich recht wacker. Grundsätzlich war es jedenfalls richtig, wichtig und gut, nach ihren ersten Auftritten nun den Fokus auf Ezri zu lenken und sie uns näher vorzustellen. Mir gefällt auch die Ausrichtung, die man bei ihrer Charakterisierung gewählt hat – sie ist eine völlig andere Persönlichkeit als Jadzia, und mischt dadurch die Dynamik innerhalb der Gruppe etwas auf. Nett ist auch ihre Funktion, weil eine Counselor hatte man bislang ja nicht an Bord. Schön auch, wie man die beiden Handlungsstränge rund um sie und Garak auf logische Art und Weise verbindet, und die Gelegenheit nutzt, sich seinen Schuldgefühlen ob seiner Kollaboration mit der Sternenflotte zu widmen. Und vor allem die Dynamik zwischen ihr und Worf ist vielversprechend, und verspricht auch für die Zukunft interessant zu werden. Allerdings war das Geschehen jetzt nur bedingt packend; eine actionreiche B-Story hätte der Folge wohl nicht geschadet. Und vor allem Siskos durchschaubare umgekehrte Psychologie hätte man sich sparen sollen – zumal für mich die Tatsache, dass Ezri darauf hereinfiel, ihre Fähigkeiten als Counselor gleich wieder in Zweifel zog. Dennoch erfüllt "Nachempfindung" den ihr zugedachten Zweck – und das auf durchaus effektive Art und Weise.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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