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Schatten und Symbole PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Shadows and Symbols
Episodennummer: 7x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 07. Oktober 1998
Erstausstrahlung D: 11. September 1999
Drehbuch: Ira Steven Behr & Hans Beimler
Regie: Allan Kroeker
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Nicole de Boer als Ensign Ezri Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Brock Peters als Joseph Sisko, Jeffrey Combs als Weyoun, Casey Biggs als Damar, Barry Jenner als Admiral Ross, J.G. Hertzler als Martok, Deborah Lacey als Sarah Sisko, Megan Cole als Cretak u.a.

Kurzinhalt: Nach Jadzias Tod wurde der Dax-Symbiont in einen neuen Wirten eingesetzt. Doch Ezri wollte eigentlich nie vereinigt werden – und ist daher auf ihre neue Rolle überhaupt nicht vorbereitet. Sie hat sich daher von ihrem Posten auf der U.S.S. Destiny vorläufig beurlauben lassen – und trifft in Siskos Restaurant just zu dem Zeitpunkt ein, wo sich diese aufmachen, um Benjamin auf seine Reise nach Tyree zu begleiten. Bereitwillig schließt sich Ezri ihnen an. Dort angekommen, macht es ihnen Ben jedoch nicht gerade leicht: Wie besessen sucht er nach dem Drehkörper der Abgesandten, ohne dabei auf seine Begleiter und ihr Wohlbefinden Rücksicht zu nehmen. Doch gerade, als er glaubt, ihn gefunden zu haben, findet er sich wieder in den Schuhen von Benny Russell wieder. Dieser wurde in die Psychiatrie eingeliefert, und soll sich laut seinen Ärzten endlich von seinen Wahnvorstellungen rund um Deep Space Nine, Benjamin Sisko und die Propheten lösen. Während Sisko diesen inneren Kampf austrägt, bereiten sich Worf, Bashir, O'Brien und Quark auf einen Kampf ganz anderer Art vor: Sie haben sich auf Martoks Schlachtschiff begeben, um in einer waghalsigen Mission einen großen Sieg gegen das Dominion zu erringen und Jadzia so den Übergang ins Sto-vo-kor zu ermöglichen. Und als Kira über jenen Mond der Bajoraner, auf dem die Romulaner ein illegales Waffenlager eingerichtet haben, eine Blockade errichten lässt, droht die Allianz gegen das Dominion aufzubrechen…

Denkwürdige Zitate: "You seem taller. Or am I Shorter?"
(Das ist leider nur allzu wahr – wie auch die Gegenwart immer wieder beweist.)

"Don't do this, Quark."
"Do what? All I'm asking for is two little words."
"Be quiet!"
(Ich denke, diese beiden Worten hat Quark nicht gemeint.)

"Damar, you and I have things to discuss. Things that your guest doesn't want to hear."
"And why is that?"
"Because if she does, I'll be forced to have her executed."
(Damit sollte Weyoun Damal wohl überzeugen können.)


Review: Episodenbild (c) CBS Am Ende von "Das Gesicht im Sand" durfte sie nur noch kurz in die Kamera lächeln, hier wird sie uns nun zum ersten Mal so richtig vorgestellt: Ezri Dax, die Jadzias Nachfolge antreten soll. Ich meine mich erinnern zu können, dass Ezri bei vielen Trekkies anfangs einen schweren Stand hatte. Es ist halt auch nicht leicht, in die Fußstapfen einer derart beliebten Figur zu schlüpfen. Ich selbst sah das jedoch schon immer entspannter. Versteht mich nicht falsch, ich mochte Jadzia ja auch, aber a) war ihr Abgang sehr gut umgesetzt und b) was sollen sie denn machen, wenn Terry Farrell aussteigen will? Tatsächlich finde ich dieses Wechsel im Ensemble in der letzten Staffel insofern sogar richtiggehend interessant, als es die zuletzt etwas festgefahrene Dynamik wieder ordentlich durchrüttelt. Zudem war Ezri mir persönlich von Anfang an sympathisch. Ein Geschlechtswandel hätte zwar auch nicht schaden können, ich verstehe aber (und finde es lobenswert), dass die Macher nicht mit nur einer einzigen größeren Frauenrolle ins Finale gehen wollten. Ezri ist von Anfang an eine andere, eigenständige Figur, die sich sehr von der starken und selbstbewussten Jadzia unterscheidet. Nicole DeBoer macht ihre Sache zudem bereits bei ihrem ersten Auftritt überaus anständig. Jedenfalls: Andere mögen mit ihr nicht viel anfangen können, aber ich hatte mit Ezri noch nie ein Problem. Da störten mich andere Dinge an DS9 im Allgemeinen und "Schatten und Symbole" deutlich mehr.

Doch bevor ich wieder herummeckere, sei zuerst auf jene Aspekte eingegangen, die mir gut gefallen konnten. Was das betrifft, stach in erster Linie die Geschichte um Worfs Ansinnen, für Jadzia eine große Schlacht zu gewinnen, hervor. Zwar irritiert mich immer noch, dass Quark angeblich schon so lange und so tief empfundene Gefühle für sie gehegt haben soll (ich bleibe dabei, das war ein sehr kurzfristiger Einfall der Macher; sonst wäre es ihm doch ungleich schwerer gefallen, Bashirs Gefühle für sie in "Wandel des Herzens" zu nutzen, um ihn beim Tongo auszustechen), aber davon abgesehen hat mir dieser Plot sehr gut gefallen. Einerseits, weil Jadzias Freunde Worf bei dieser Mission beistehen, und andererseits, weil sie einer ansonsten neuerlich sehr ruhigen Episode jene Portion Action und Spektakel verlieh, die man von einem Staffelauftakt ja doch mittlerweile bei "Star Trek" zu erwarten gelernt hat. Zwar macht sich bemerkbar, dass man mittlerweile fast ausschließlich auf CGI umgestellt hat, und auch wenn die betreffenden Effekte auch heute noch gut aussehen, fallen sie im Vergleich zu den früheren Modellaufnahmen doch etwas ab – und können daher z.B. auch nicht die Qualität der Raumschlacht aus "Der Weg des Kriegers" erreichen. Dennoch gefielen mir die betreffenden Einlagen sehr gut – nicht zuletzt auch deshalb, da der Plan, die Sonne dazu zu verwenden, um die Raumwerft zu zerstören, mal was anderes/neues war. Ebenfalls recht gut gefiel mir alles rund um Colonel Kira und die Flotte der Romulaner. Der kleine Haken dort: Ross Argument, dass Kira hier die gesamte Allianz aufs Spiel setzt und ein Bruch eben dieser das Dominion stärken würde, ist nicht von der Hand zu weisen. Und angesichts der Möglichkeit von Formwandler-Spionen hätte das Kira doch kurz zu denken geben sollen – weil nichts könnte dem Dominion lieber sein, als wenn sich Mitglieder der Allianz gegenseitig bekämpfen und dadurch schwächen würden. Zugleich gebe ich aber zu, dass es schon nett zu sehen war, wie Kira hier hart bleibt, und sich letztendlich gegen Senatorin Cretak durchsetzt. Wirklich spannend fand ich den Handlungsstrang indes nie.

Episodenbild (c) CBS Am schwächsten kam bei mir aber wieder einmal alles rund um Sisko an. Ich bin nun mal kein Freund dieser Propheten-Geschichten, und daher bereits in der ersten halben Stunde von der betreffenden Handlung nicht sonderlich begeistert. Vor allem, wie skrupellos Ben hier seine Begleiter – inklusive seinem Vater (hatte es der nicht mal mit dem Herzen?) – durch die Wüste jagt, stach negativ hervor, und machte ihn mir wieder einmal alles andere als sympathisch. Die Visionen von Benny Russell in der Psychiatrie waren dann zwar vom Gedanken her nett, verfehlten aber die gewünschte spannungssteigernde Wirkung bei mir. Dennoch hat mir das am Sisko-Plot in "Schatten und Symbole" noch am besten gefallen. Leider aber wird dieser positive Aspekte durch die Offenbarung, dass die Propheten bei Siskos Zeugung die Finger im Spiel hatten, mehr als nur kompensiert. Mal abgesehen davon, dass ich mich neuerlich die Frage stelle, wie die denn überhaupt auf diese Weise Einfluss nehmen konnten wenn sie vor der Begegnung mit Sisko in "Der Abgesandte" kein Konzept der Zeit und von einer linearen Existenz hatten, fand ich diese Idee einfach nur bescheuert. Ich bin kein Freund dieser Auserwählten-Geschichten (dass es Ende der 90er vor diesen förmlich wimmelte, hilft auch nicht gerade), und vor allem bei "Star Trek" hat sowas wie ich finde nichts verloren. Ich persönlich wünschte jedenfalls wirklich, das hätten sie sich gespart.

Fazit: In "Schatten und Symbole" wird uns – nach ihrem "blinzelt und ihr habt's verpasst"-Auftritt am Ende der letzten Folge – Ezri Dax nun richtig vorgestellt. Bei vielen Fans hatte sie ja – vor allem anfänglich – einen schweren Stand, doch auch wenn ich Jadzia sehr mochte, hatte ich auch mit Ezri nie ein Problem. Mit gefällt vor allem, dass man bei ihr nicht einfach Jadzia kopiert, sondern vielmehr eine Figur geschaffen hat, die sich von ihr stark unterscheidet. Davon abgesehen kam die Episode bei mir aber eher durchwachsen an. Vor allem mit der Story rund um Benjamin Sisko, die Propheten, den Drehkörper usw. tat ich mir schwer. Wie besessen er nach letzterem sucht (und dabei sämtliche Bedenken im Hinblick auf den Gesundheitszustand seines Vaters – angesichts der Strapazen – vergisst) machte ihn mir wieder einmal alles andere als sympathisch. Generell ist die Propheten-Story halt nun mal nicht wirklich meins. Und vor allem die Idee, dass sie bei Siskos Empfängnis ihre Finger (oder was auch immer) im Spiel hatten, fand ich kacke. Ich bin generell kein großer Freund von Auserwählten-Geschichten, und bei "Star Trek" brauche ich sowas schon gar nicht. Einzig die Szenen mit Benny Russell in der Psychiatrie waren nett, da – auch wenn man keine Sekunde lang daran glaubt – ein netter mindfuck. Insgesamt schnitten aber die beiden anderen Handlungsstränge wesentlich besser ab. Der bajoranisch-romulanische Standoff war zwar nie wirklich packend, und irgendwie ging mir Kiras Sturheit (mit der sie die Allianz aufs Spiel setzt und im schlimmsten Fall dem Dominion direkt in die Hände gespielt hätte) ja schon fast zu weit, dennoch hatte der Plot einen gewissen Charme. Am besten gefiel mir aber alles rund um die Mission der Klingonen – nicht zuletzt, da diese der Episode auch eine ordentliche Portion Action einbrachte. Wirklich begeistert hat mich dieser Doppelfolgen-Auftakt zur siebenten und letzten Staffel aber nicht gerade.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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