Originaltitel: Unimatrix Zero (Part 1) Episodennummer: 6x26 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 24. Mai 2000 Erstausstrahlung D: 01. Juni 2001 Drehbuch: Mike Sussman, Brannon Braga & Joe Menosky Regie: Allan Kroeker Hauptdarsteller:
Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway,
Robert Beltran als Chakotay,
Tim Russ als Tuvok,
Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres,
Robert Duncan McNeill als Tom Paris,
Robert Picardo als The Doctor,
Jerry Ryan als Seven of Nine,
Ethan Phillips als Neelix,
Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller:
Susanna Thompson als Borg Queen,
Mark Deakins als Axum,
Jerome Butler als Korok,
Joanna Heimbold als Laura,
Tony Sears als Borg Drone,
Ryan Sparks als Alien Child u.a.
Kurzinhalt:
Während ihrer Ruhephase im Alkoven findet sich Seven of Nine plötzlich in einer virtuellen Umgebung wieder. Dabei handelt es sich um die sogenannte Unimatrix Zero, ein geheimer Ort, zu dem nur ein Bruchteil der Borgdrohnen Zugriff hat, und wo sie vom Kollektiv abgetrennt sind und über ihre alte Identität – vor ihrer Assimilierung – verfügen. Doch die Unimatrix Zero ist in großer Gefahr: Die Borg-Königin ist sich dieser bewusst geworden, und möchte die Anomalie mit allen Mitteln auslöschen. Die dortigen Drohnen, die Seven of Nine – bzw. Annika – noch von früheren Besuchen kennen, an die sie mittlerweile keine Erinnerung mehr hat, bitten sie bzw. die Voyager um Hilfe. In der Hoffnung, dass die dortigen Individuen eines Tages eine Rebellion unter den Borg anführen könnten, stimmt Captain Janeway zu. Doch damit zieht die Voyager die Aufmerksamkeit – und den Zorn – der Borg-Königin auf sich…
Denkwürdige Zitate:"The last time I heard the words 'My mind to your mind' I had a headache for two weeks."
(Janeway erinnert sich nicht gern an ihre letzte Gedankenverschmelzung.)
Review:
"Unimatrix Zero – Teil 1" brauchte aus meiner Sicht doch eine ganze Weile, bis sie so richtig in Schwung kam. Alles rund um die titelspendende virtuelle Umgebung für Borg-Drohnen, wo diese über ihre alte Persönlichkeit verfügen (ich bin mir echt nicht sicher, ob mich das überzeugt, und es mir nicht lieber gewesen wäre, dass sie darin halt "nur" Individuen sind, jedoch ohne Erinnerungen an ihr altes Leben) und während der Regenerationsphase ihrer Individualität frönen können, wollte mich einfach nie so recht ansprechen. Ich fand auch die Offenbarung sehr schräg, dass Seven of Nine früher Teil dieses Kollektivs im Kollektiv gewesen sein soll, und hätte es wohl vorgezogen, wenn man sich dies gespart sie die Unimatrix tatsächlich in dieser Folge erst entdeckt hätte. Auch zu den Bewohnern der Unimatrix, inklusive Axom, wollte ich bis zuletzt einfach keine Bindung verspüren, weshalb mir sowohl ihr Schicksal als auch jenes der Unimatrix letztendlich egal war. Sprich: Ich fand die erste Hälfte der Folge, mit den ganzen Szenen in der Unimatrix Zero, doch eher uninteressant, um nicht zu sagen langweilig.
So ziemlich das einzig Gute an der ersten Hälfte waren die Szenen mit der Borg-Königin. Susanna Thompson ist in der Rolle wieder ausgezeichnet, und zeigt sich überaus spielfreudig. Davon abgesehen stach in erster Linie noch hervor, dass Tom hier wieder zum Lieutenant ernannt wird. Das war grundsätzlich nett, warf bei mir aber zugleich die Frage auf, was denn eigentlich der arme Harry verbrochen hat, dass der 5-6 Jahre und zahlreiche Heldentaten später immer noch als Fähnrich herumlaufen muss. Letztendlich waren es aber in erster Linie die letzten 10 Minuten, die bei mir für gute Unterhaltung sorgten. Etwas unüberlegt – um nicht zu sagen fahrlässig – wirkt es zwar schon, den Borg auf diese Weise aktiv entgegenzutreten, und ein bisschen nimmt es diesen ja schon an Bedrohlichkeit, dass sich dieses kleine Schiffchen auf diese Art und Weise gegen sie durchsetzen kann. Aber schaltet man das Hirn aus und denkt nicht groß drüber nach, konnten die letzten paar Minuten dann durchaus gut unterhalten. Zumal die Effekte auch wieder zu gefallen wussten. Und vor allem die Offenbarung, dass die Mission nicht etwa schiefgelaufen ist, sondern die Assimilierung von Janeway, Torres und Tuvok zum Plan gehört, war schon interessant. Letztendlich ist "Unimatrix Zero – Teil 1" für mich jedoch neben "Erfahrungswerte" das schwächste "Voyager"-Staffelfinale – und die war ja auch nicht als solche gedacht, sondern eine Notlösung aufgrund des Autorenstreiks. Etwas packender und spektakulärer hätte das Finale der sechsten Staffel jedenfalls ruhig ausfallen dürfen.
Fazit:
Zugegeben, die ganz großen Knaller waren die Staffelfinale von "Voyager" bislang selten – die Mid-Season-Doppelfolgen waren da meist besser – trotzdem war ich von "Unimatrix Zero – Teil 1" doch ein bisschen enttäuscht. Lediglich die letzten 10 Minuten waren recht launig, und boten nette Action und coole Effekte. Und auch der Ausgang des Geschehens war interessant. Davor begeisterte mich aber eigentlich einzig und allein Susanna Thompson mit einer wieder einmal überaus genüsslichen und gelungenen Performance als Borg-Königin. Mit der titelspendenden Story rund um die virtuelle Umgebung der Bord-Drohnen konnte ich hingegen wenig bis gar nichts anfangen, und auch auf die hier angedichtete Romanze wischen Axom und Annika hätte ich verzichten können. Und generell war die erste halbe Stunde für ein Staffelfinale noch erstaunlich unspektakulär und spannungsarm. Der Rest konnte dafür zwar ansatzweise, aber nicht vollständig, entschädigen.