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Star Trek - TOS: Zeit für gestern Drucken E-Mail
Der Wächter der Ewigkeit spielt verrückt Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 07 Mai 2018
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - TOS: Zeit für gestern"
Originaltitel: "Star Trek: Time for Yesterday"
Bewertung:
Autorin: A.C. Crispin
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 377 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: April 1988 (E) bzw. 1993 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11484-8
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Wissenschaftler haben zuletzt einen Anstieg an Supernovae und ähnlichen Phänomenen registriert. Zahlreiche Sonnen erreichen das Ende ihrer Lebenszeit deutlich früher, als dies den Prognosen nach eigentlich der Fall sein sollte. Nun hat es auch Beta Centauri erwischt. Kirk, Spock und McCoy sind Teil der Evakuierungsbemühungen, und werden danach vom Sternenflottenkommando damit beauftragt, die Ursache herauszufinden. Ihre Nachforschungen führen sie zum Planeten Gateway zurück, wo sich der Wächter der Ewigkeit befindet. Offenbar spielt dieser seit einiger Zeit verrückt. Der Versuch, mit einer mächtigen Telepathin eine Verbindung zu diesem herzustellen, scheitert, und die Frau landet daraufhin im Koma. Nun sehen die drei nur mehr eine Möglichkeit, um den Wächter zu reparieren und damit das Universum zu retten: Sie müssen ein weiteres Mal in die Vergangenheit des Planeten Sarpeidon reisen, um die einzig bekannte Person von dort aus in die Gegenwart zu holen, die eine Gedankenverschmelzung mit dem Wächter der Ewigkeit durchgeführt hat: Spocks Sohn Zar…

Review: "Zeit für gestern" ist rund ein Monat vor den Ereignissen aus "Der Zorn des Khan" angesiedelt. Der Roman knüpft – wenn auch vierzehn Jahre später – an die Ereignisse aus "Sohn der Vergangenheit" an, und schildert von einer zweiten (und soweit wir bislang wissen auch letzten) Begegnung zwischen Spock und seinem Sohn Zar, den er während des Aufenthalts in der Vergangenheit des Planeten Sarpeidon (in "Portal in die Vergangenheit") mit Zarabeth gezeugt hat. In eben diesem, literarisch vergleichsweise unerschlossenem, Setting, sowie der Fortsetzung zu "Sohn der Vergangenheit" lagen für mich auch die größten Stärken des Romans. Zudem gelingt es A.C. Crispin wieder einmal sehr gut, die aus der Serie bzw. den Filmen bekannte Dynamik zwischen den Figuren – und dabei natürlich insbesondere beim unvergleichlichen Triumvirat Kirk, Spock und McCoy – treffend einzufangen. Die Gespräche untereinander sind wirklich sehr schön geschrieben, und zeichnen sich sowohl durch die typischen, bekannten Sticheleien als auch den erkennbaren gegenseitigen Respekt und die Wertschätzung aus, der/die zwischen ihnen herrscht. Insofern waren die Momente, wo diese drei Figuren im Mittelpunkt standen, für mich ganz klar die besten. Aber auch das Wiedersehen bzw. ihre Interaktionen mit Zar haben mir durchaus gefallen. Dabei zeigt die Autorin auch sehr schön auf, dass sich vor allem auch Spock in der Zwischenzeit merklich weiterentwickelt hat. Und auch Kirks Gedanken im Hinblick auf David, welche die betreffende Offenbarung in "Zorn des Khan" schon vorwegnehmen, sind gelungen, und fügen sich dank Spocks eigenen Bedenken rund um seine Vaterrolle auch schön stimmig in den Roman ein. Am Ende gibt es dann zudem quasi einen direkten Übergang zum zweiten "Star Trek"-Film, der mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.

Leider aber ist nicht alles eitel Wonne, und hat mir "Zeit für gestern" insgesamt nicht mehr ganz so gut gefallen, wie der Vorgänger. Mein größter Kritikpunkt ist dabei die Liebesgeschichte zwischen Zar und Wynn, die teilweise sehr kitschig rüberkommt, und wo A.C. Crispin halt auch wirklich kein einziges Klischee auslässt. Generell fand ich die Szenen, die in der Vergangenheit Sarpeidons angesiedelt sind, nur bedingt interessant. Die Handlung in der "Gegenwart" leidet wiederum unter der zu übertriebenen Bedrohung – gilt es doch neuerlich nicht einfach nur ein Leben oder die Erde, sondern überhaupt gleich das gesamte Universum zu retten. Schade ist zudem, dass sich mit der falschen Jahresangabe im Bezug auf den Tod von Kirks Bruder (Crispin behauptet, dieser sei zehn Jahr her – in Wahrheit waren es aber vielmehr knapp zwanzig, da die Ereignisse aus "Spock außer Kontrolle" ja doch noch ein paar Jahre vor "Sohn der Vergangenheit" stattgefunden haben – und seit dem sind bei "Zeit für gestern" nun mal bereits 14 Jahre vergangen) ein größerer Kontinuitätsfehler eingeschlichen hat. Zudem wird der Heimatplanet der Klingonen (in einer Zeit, als man den genauen Namen noch nicht festgelegt hatte) mit Klinzhai angegeben. Und Spock nimmt an einer Stelle Bezug aufs Kolinahr – dessen Abschluss er allerdings in "Der Film" ja abgelehnt hat (und angesichts seiner Erkenntnis in diesem, dass Logik nicht alles ist, erscheint es mir unplausibel, dass er sich der Prozedur danach doch noch unterzogen haben soll). Nicht wirklich begeistert war ich zudem von der Begegnung mit den Bewahrern, die doch sehr unspektakulär verläuft. Da hätte ich mir mehr erwartet. Der letzte wesentliche Kritikpunkt ist dann, dass Spock am Ende einschreitet, um das Leben seines Sohnes zu retten. Dies will zum logischen Vulkanier, der in "Griff in die Geschichte" Kirk dazu gezwungen hat, Edith Keeler sterben zu lassen, einfach überhaupt nicht passen. Hier handelt er aus meiner Sicht völlig wider seine Natur und seinem Charakter – weshalb ich es besser gefunden hätte, wenn Crispin auf diese Wendung verzichtet und einen anderen Weg gefunden hätte, um Zars Leben zu retten. Oder, noch besser: Sein weiteres Schicksal nach seiner Reise zurück offen zu lassen, mit Spock, der danach zwar die historischen Daten des Planeten aufzeichnet, diese jedoch – wie er es ja auch hier tut – dann löscht. Das hätte mir gefallen! Spocks Eingreifen wollte mir zur Figur aber überhaupt nicht passen.

Fazit: "Zeit für gestern" ist eine solide Fortsetzung zu "Sohn der Vergangenheit", kam für mich an den Vorgänger aber nicht ganz heran. Dies liegt in erster Linie bei der – vor allem den Mittelteil dominierenden – Handlung in der Vergangenheit, die mich einfach nicht so recht ansprechen wollte. Vor allem mit der teils sehr kitschigen Liebesgeschichte zwischen Zar und Wynn tat ich mir sehr schwer. Der eine oder andere Kontinuitätsfehler hat sich leider auch eingeschlichen. Vor allem aber störte ich mich daran, dass Spock am Ende in die Vergangenheit reist, um das Leben seines Sohns zu retten – was mir zum logischen Vulkanier, der knapp 20 Jahre zuvor verhindert hat, dass Kirk Edith Keelers Leben retten darf, einfach überhaupt nicht passen will. Was A.C. Crispin allerdings wieder sehr gut gelingt ist, die bekannte Dynamik zwischen den Figuren – insbesondere dem Triumvirat Kirk, Spock und McCoy – einzufangen. Es macht Spaß, ihren Dialogen zu "lauschen", da diese wirklich sehr gut geschrieben sind. Auch die Rahmenhandlung rund um den Wächter der Ewigkeit war ok (wenn ich mir auch von der Begegnung mit den Bewahrern mehr erwartet hätte). Auch das für die "Star Trek"-Romane doch eher ungewöhnliche Setting der Film-Ära wertete den Roman für mich auf. Und vom Mittelteil abgesehen, wo die Handlung auf Sarpeidon dominierte, war "Zeit für gestern" recht kurzweilig. Umso bedauerlicher sind die einzelnen Schwächen, die sich zu einem Großteil auch leicht hätten vermeiden/umgehen lassen.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel


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