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Westworld - 1x09: Das wohltemperierte Klavier Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: The Well-Tempered Clavier
Episodennummer: 1x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 27. November 2016 (HBO)
Erstausstrahlung D: 09. März 2017 (Sky)
Drehbuch: Dan Dietz & Katherine Lingenfelter
Regie: Michelle MacLaren
Hauptdarsteller: Evan Rachel Wood als Dolores Abernathy, Thandie Newton als Maeve Millay, Jeffrey Wright als Bernard Lowe, James Marsden als Teddy Flood, Ben Barnes als Logan, Ingrid Bolsø Berdal als Armistice, Luke Hemsworth als Ashley Stubbs, Sidse Babett Knudsen als Theresa Cullen, Angela Sarafyan als Clementine Pennyfeather, Jimmi Simpson als William, Tessa Thompson als Charlotte Hale, Shannon Woodward als Elsie Hughes, Ed Harris als Man in Black, Anthony Hopkins als Dr. Robert Ford.
Gastdarsteller: Talulah Riley als Angela, Steven Ogg als Rebus, Eddie Shin als Henry, Louis Herthum als Peter Abernathy, Gina Torres als Lauren, Paul-Mikel Williams als Charlie, Jeff Daniel Phillips als Tenderloin, Sorin Brouwers als Wyatt u.a.


Kurzinhalt: Nachdem sie aus dem Park gebracht wurde, findet sich Maeve in Bernards Labor wieder. Dank ihrer erhöhten Bewusstseinswerte erkennt sie, dass es sich bei ihm ebenfalls um ein künstliches Lebewesen handelt – und somit auch er unter ihrer Kontrolle steht. Doch statt ihn dazu zu zwingen, sie unverändert freizulassen, begnügt sie sich damit, ihm die wahre Natur seiner Existenz zu offenbaren und ihn dazu anzuregen, nach der Wahrheit zu suchen. Bernard folgt ihrem Rat, und entführt letztendlich sogar Dr. Ford, um ihn dazu zu zwingen, ihm Zugang zu seinen eigenen blockierten Erinnerungen zu geben. Doch die Wahrheit, die sich Bernard daraufhin erschließt, droht zu viel für ihn zu werden. Währenddessen finden sich William und Dolores in Logans Gefangenschaft wieder. Mit Wills Hilfe gelingt es Dolores allerdings, zu entkommen, woraufhin auch sie sich auf eine Reise in ihre eigene Vergangenheit begibt. Maeve rekrutiert in der Zwischenzeit im Park eine kleine Privatarmee, die ihr dabei helfen soll, aus Westworld zu entkommen. Und nach dem Angriff durch Wyatts Männer findet sich der Mann in Schwarz in einer höchst präkeren Lage wieder…

Review: Episodenbild (c) Netflix Ich gebe zu, von der vorletzten Folge der Staffel hätte ich mir schon ein bisschen mehr erwartet. Statt die einzelnen Handlungsstränge merklich nach vorn zu bringen, ist der Blick nämlich auch hier wieder eher rückwärtsgerichtet. Nun ist das ja grundsätzlich nichts Schlechtes, waren doch sowohl Bernards als auch Dolores Reise in ihre jeweilige Vergangenheit durchaus interessant. Vor allem aber gefällt mir an "Westworld", dass von Episode zu Episode deutlicher wird, dass Jonathan Nolan und Lisa Joy ehe sie sich hinsetzten um die einzelnen Drehbücher zu schreiben die Handlung detailliert ausgearbeitet haben, inklusive auch der Vorgeschichte sowohl des Parks als auch der Figuren – was es ihnen erlaubte, von Anfang an Hinweise auszustreuen, zukünftige Entwicklungen anzuteasern, und die sich nun zum Ende der Staffel mehrenden Offenbarungen sehr gut vorzubereiten. Zugegeben, auch Mystery-Serien haben in den letzten Jahren (wohl nicht zuletzt inspiriert durch das "Akte X"-Mythologie-Debakel) dazugelernt, aber derart geschickt aufgebaut sind die entsprechenden Genre-Vertreter selbst in der aktuellen TV-Landschaft nun wirklich nicht alle Tage.

Trotzdem drängt sich mir die Frage auf, ob man diese Hintergrundinformationen – insbesondere soweit es Bernard betrifft – nicht etwas kompakter hätte präsentieren können. Dass Nolan und Joy nicht schon früher offenbaren wollten, dass Bernard in Arnolds Ebenbild erschaffen wurde (was auch die spannende Frage aufwirft, ob die Gespräche im Verlauf der Staffel die vermeintlich zwischen Dolores und Bernard stattgefunden haben nicht vielleicht vielmehr Flashbacks zu ihren entsprechenden Dialogen mit Arnold waren), kann ich ja verstehen, aber fast eine halbe Folge auf Bernards Suche nach der Wahrheit aufzuwenden fand ich dann doch etwas exzessiv. Alles rund um Dolores schnitt im direkten Vergleich insofern besser ab, als ihre Vergangenheitsbewältigung wesentlich effizienter vonstattengeht. Interessant war zweifellos auch, wie quasi ihre beiden Reisen in die eigene Vergangenheit dann am Ende quasi zusammenliefen. Und auch die Offenbarung, dass Dolores Arnold getötet hat, überraschte mich, und gibt ihren gemeinsamen Szenen rückwirkend einen netten kleinen Twist, sowie einen gewissen tragischen Unterton. Aber in der Gegenwart ging halt leider nicht wirklich was weiter. Der Mann in Schwarz fand ich kurz in der Bredouille wieder, kam daraus dann letztendlich aber eh ziemlich problemlos heraus. William machte zwar wieder einen deutlichen (und bedenklichen) Schritt in seiner Charakterentwicklung, als er Logans Männer tötet, aber inhaltlich ging auch in diesem Handlungsstrang nicht wirklich was weiter. Und Maeve rekrutiert zwar eine kleine Armee (und vergnügt sich in einer wirklich sehr schön inszenierten Szene – mit dem Feuer im Hintergrund – mit Hector. Aber wirklich interessant fand ich all dies halt nur bedingt, bzw. fehlten bei der Handlung in der Gegenwart die großen Höhepunkte. So gesehen war mein Problem mit der Folge wohl weniger, wie Vergangenheits-fokussiert die Handlung in der Episode war, als vielmehr, dass die Handlung in der Gegenwart nicht ähnlich interessante Offenbarungen und/oder Sprünge nach vorne zu bieten hatte – was mich gerade auch so kurz vor dem Staffelfinale doch ein wenig irritierte.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix Die Reise in die Vergangenheit von Dolores und Bernard fand ich grundsätzlich ja interessant (auch wenn letztere ruhig etwas kompakter hätte ausfallen dürfen) – nicht zuletzt da man merkt, dass sich Nolan und Joy im Vorfeld die Antworten auf die aufgeworfenen Fragen genau überlegt haben, und die nun folgenden Offenbarungen sehr gut und schlüssig aufbauen konnten. So kurz vor dem Staffelfinale fand ich es allerdings doch etwas seltsam, den Blick derart auf die Vergangenheit zu richten – während in der Gegenwart vergleichsweise wenig weiterging. Was bei mir dann generell halt die Frage aufwirft, ob "Westworld" – angesichts kleinerer Längen in den Episoden davor – nicht auch mit 1-2 Episoden weniger ausgekommen wäre. Dank der nach wie vor bestechend hohen Produktionsqualität, einzelnen gelungenen Momenten, vor allem aber den interessanten Offenbarungen rund um Bernard, Arnold und Dolores hat mich aber auch "Das wohltemperierte Klavier" wieder gut unterhalten.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2016 HBO)




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