Originaltitel: Clash by Night Episodennummer: 1x08 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 02. Februar 2018 (Netflix) Drehbuch: Brian Nelson Regie: Uta Briesewitz Hauptdarsteller:
Joel Kinnaman als Takeshi Kovacs,
James Purefoy als Laurens Bancroft,
Martha Higareda als Kristin Ortega,
Chris Connor als Poe,
Dichen Lachman als Reileen Kawahara,
Ato Essandoh als Vernon Elliott,
Kristin Lehman als Miriam Bancroft,
Trieu Tran als Mister Leung,
Renée Elise Goldsberry als Quellcrist Falconer.
Gastdarsteller:
Tamara Taylor als Oumou Prescott,
Adam Busch als Mickey,
Cliff Chamberlain als Ava Elliot,
Hiro Kanagawa als Captain Tanaka,
Hayley Law als Lizzie Elliot,
Hiro Kanagawa als Captain Tanaka,
Anna Van Hooft als Clarissa Severin,
Antonio Marziale als Isaac Bancroft,
Fiona Vroom als Sandy Kim,
Sean Amsing als Gus,
James R. Baylis als Dick,
Zahf Paroo als Curtis,
Arnold Pinnock als Hemingway u.a.
Kurzinhalt:
Reileen zwingt ihren Bruder den Fall Bancroft abzuschließen. Um Kristin vor seiner Schwester zu schützen erklärt Takeshi ihre Beziehung für beendet. Irritiert von Takeshis Verhalten beginnt Ortega auf eigene Faust zu ermitteln und kommt Reileen dabei gefährlich nahe…
Review:
Etwas muss ich "Altered Carbon" lassen: Ab und an bringen die Macher der Serie genügend Mut mit, der fast schon an Dreistigkeit grenzt, um mit der Prämisse ungeachtet jeder Sinnhaftigkeit Spaß zu haben. Martha Higareda gegen ein Dutzend nackte Dichen Lachmans? Immer her damit! Nur leider war es das dann auch fast schon mit den Höhepunkten, denn "Vor dem neuen Tag" präsentiert sich ansonsten als ziemlich formelhafte Setup-Folge für das Finale. Ich muss zugeben, die Handlung um den Mord an Bancroft hat mich irgendwann im Lauf der Staffel verloren. Wie Laurens Bancroft in den Plot von Takeshis Schwester verstrickt ist, sowie das Wie und Warum seines Ablebens interessiert mich leider gar nicht mehr. Die Bancrofts sind zwar hassenswert, aber nicht die Sorte hassenswert, von der ich gerne mehr sehen möchte und deren Schicksal mir etwas bedeutet. Wenn dieser Eindruck nur die Bancrofts betreffen würde, hätte mir nichts groß dabei gedacht und diesen Umstand als einzelne Geschmacksverirrung meinerseits abgetan. Aber jetzt, kurz vor dem Staffelfinale, fällt mir auf, wie wenig Bindung ich zu den Figuren der Serie überhaupt aufgebaut habe.
Zugegeben, Kovacs hat seine Momente – auch wenn ich Will Yun Lees Darstellung des Charakters gegenüber der von Kinnaman bevorzuge – und Poe sorgt ab und zu für einen Schmunzler. Aber davon abgesehen sind die Figuren für mich vor allem Klischeevehikel ohne größeren Mehrwert für die Geschichte. Dazu gehörte bisher leider auch Vernon Elliot. Vielleicht liegt es am Darsteller, aber Elliot war mir über den Lauf der Staffel wenig sympathisch und schien als primäre Eigenschaft - auch wenn er gute Gründe dafür hat – dauerhaft wütend zu sein, selbst wenn er von Tak und Poe Hilfe angeboten bekommt. Die Familienzusammenführung mit seiner crossgesleevten Frau, bei der Geist über körperliche Hülle siegt, hat mir aber gefallen. Es sind immer solche Momente in denen "Altered Carbon" sein Potential entfaltet. Nur kann ich diese bisher an einer Hand abzählen.
Fazit:
"Vor dem neuen Tag" hat mir vor Augen geführt, warum die Serie aus meiner Sicht bis jetzt zu wenig gezündet hat: Ich bin mit den Figuren bisher einfach nicht warm geworden, weswegen mich auch deren Schicksale nur bedingt interessieren. Das ist jetzt, wo die Serie auf das Staffelfinale zusteuert und es ans Eingemachte geht, leider ein ziemlich vernichtendes Urteil von mir. Aber dann zeigt die Serie doch ab und an Funken von Brillanz (Familienzusammenführung bei den Elliotts) oder zumindest verrückte Einfälle wie das eingangs erwähnte Duell zwischen Ortega und Reileens Klonen, die beim Zuschauen Spaß machen, weswegen ich die Hoffnung auf ein versöhnliches Staffelfinale noch nicht ganz aufgegeben habe.