Originaltitel: Man with My Face Episodennummer: 1x06 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 02. Februar 2018 (Netflix) Drehbuch: Steve Blackman Regie: Alex Graves Hauptdarsteller:
Joel Kinnaman als Takeshi Kovacs,
James Purefoy als Laurens Bancroft,
Martha Higareda als Kristin Ortega,
Chris Connor als Poe,
Dichen Lachman als Reileen Kawahara,
Ato Essandoh als Vernon Elliott,
Kristin Lehman als Miriam Bancroft,
Trieu Tran als Mister Leung,
Renée Elise Goldsberry als Quellcrist Falconer.
Gastdarsteller:
Tamara Taylor als Oumou Prescott,
Byron Mann als Dimitri Kadmin,
Waleed Zuaiter als Samir Abboud,
Matt Biedel als Dimitri Kadmin,
Adam Busch als Mickey,
Marlene Forte als Alazne Ortega,
Antonio Marziale als Isaac Bancroft,
Hayley Law als Lizzie Elliott,
Matt Frewer als Carnage,
Hiro Kanagawa als Captain Tanaka,
Chris McNally als Sergei Brevlov,
Zahf Paroo als Curtis,
Arnold Pinnock als Hemingway u.a.
Kurzinhalt:
Während sich Kristin Ortega im Krankenhaus erholt nehmen Kovacs und Vernon Elliott die Ermittlung im Fall Bancroft wieder auf. Ihre Spur, Bancrofts Sohn Isaac, führt sie aber in eine Sackgasse. Jedoch stellt sich heraus, dass Ortegas Vorgesetzter, Captain Tanaka, nicht nur bestechlich ist, sondern er es war, der dem Ghostwalker Zugang zum Revier verschafft hat. Kovacs entschließt sich daraufhin sich mit Tanakas Kontakt zu treffen, nichts ahnend, dass der auf Rache sinnende Dimitri Kadmin bereits auf ihn wartet…
Review:
"Man with My Face" bringt die Handlung mit Dimitri Kadmin mit viel Action und Getöse zu Ende und danach wird, wenn ich die Schlussszene nicht falsch interpretiere, endlich die Katze aus dem Sack gelassen: Takeshis Schwester ist nicht nur am Leben, sondern wahrscheinlich die Drahtzieherin hinter den Ereignissen. Das ist sicher nicht der innovativste Twist, den die Macher von "Altered Carbon" aus dem Ärmel hätten schütteln können, allerdings wird die Handlung für den Protagonisten so ein ganzes Stück persönlicher. Ob dieser Twist die Handlung auch sinniger macht, steht auf einem anderen Blatt. Momentan habe ich ein paar Probleme, die Notwendigkeit einiger Handlungselemente der ersten Staffelhälfte zu erkennen. Dazu gehört - auch wenn ich die Geschichte vom "Patchwork Man" mag – alles rund um Dimitri Kadmin. Warum hat Reileen in der Pilotfolge den Auftrag, ihren Bruder zu sich bringen zu lassen, gerade dem labilen Kadmin übertragen, statt ihrem Schoßhündchen Mr. Leung, der in allem einen kompetenteren und loyaleren Eindruck macht? Hierzu müssen die Autoren noch eine überzeugende Erklärung einfallen lassen, da die ersten sechs Folgen, die von Kadmin als Gegenspieler dominiert werden, ansonsten auf einem wackeligen Fundament stehen. Ebenso läuft die Nebenhandlung um Bancrofts Sohn Isaac ziemlich ins Leere und mündet in einer Szene, die abgesehen von der Sauerei, die Laurens Bancroft mit seinem Klon anstellt, auch gut und gerne in einer schlechten Seifenoper hätte vorkommen können. Gut, zu einem gelungenen Murder Mystery gehören auch ein paar falsche Fährten und vielleicht urteile ich hier ein wenig vorschnell und das ein oder andere Detail wird später doch noch wichtig, aber an dieser Stelle muss ich den Mehrwert dieser Handlung mit der Lupe suchen.
Fazit:
"Altered Carbon" macht es mir nicht leicht. Ich möchte die Serie gerne mögen, aber in nahezu jeder Episode finden sich teils gravierende handwerkliche Fehler, was die Art und Weise, wie die Handlung erzählt wird und die Figuren von A nach B kommen, angeht. "Man with My Face" ist da keine Ausnahme. Die Folge retten nur das im Vergleich zum ersten Drittel der Staffel relativ flotte Tempo und die für Serienverhältnisse gut gemachten Kloppereien. Das ist immerhin etwas, aber "Altered Carbon" steht als Spektakelserie nicht allein auf weiter Flur.