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Star Trek - DS9: Der Dominion-Krieg 4 - Beendet den Krieg! Drucken E-Mail
Etwas eigenwillige Adaption von Diane Carey Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 12 März 2018
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - DS9: Der Dominion-Krieg 4 - Beendet den Krieg!"
Originaltitel: "Star Trek - Deep Space Nine: The Dominion War - Book Two: Sacrifice of Angels"
Bewertung:
Autorin: Diane Carey
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 249 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Dezember 1998 (E) bzw. 2000 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11555-5
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach ihrer Rückkehr von der Zerstörung des Ketracel-White-Depots sowie der Versöhnung zwischen Worf und Alexander, im Zuge derer letzterer auch ins Haus Martok aufgenommen wird, befördert man Captain Sisko zum Adjutanten von Admiral Ross. Als solcher schickt er die U.S.S. Defiant unter dem Kommando von Lieutenant Dax auf eine Mission, um ein Sensorgitter des Dominion zu vernichten, das es ihnen ermöglicht, die Flottenbewegungen der Föderation zu beobachten. Zugleich begibt er sich während dieses Einsatzes der Defiant zusammen mit seinem befreundeten Captain Reynolds selbst auf eine gefährliche und streng geheime Mission. Währenddessen formiert sich auf Deep Space Nine Widerstand gegen die Besetzung durch das Dominion. Nach einer ersten erfolgreichen Aktion droht die Allianz jedoch zu zerbrechen, als Odos Loyalität durch den Besuch der Gründerin und seine Verschmelzung mit ihr ins Wanken gerät. Damar gelingt es indes, einen Weg zu finden, um das Minenfeld rund ums Wurmloch zu vernichten. In einer Woche wird er soweit sein, seinen Plan in die Tat umzusetzen. So lange bleibt der Sternenflotte demnach, um Deep Space Nine wieder zurückzuerobern – sonst wird sie den Krieg verlieren…

Review: Mit "Beendet den Krieg!" setzt Diane Carey den in "Verlorener Friede" begangenen Weg einer eher freien Adaption des Auftakts der sechsten DS9-Staffel fort. Der Vorteil davon ist, dass man wenn man sich den Roman vorknöpft auch als Kenner der Episoden (und ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand für den das nicht gilt das Buch lesen würde) das eine oder andere neue, unbekannte Material bekommt, was den Kauf halbwegs rechtfertigt. Leider aber war ich im Vergleich zu "Verlorener Friede" mit ihren Änderungen leider nicht wirklich glücklich. Der Ansatz, uns direkt an Dax' Mission mit der Defiant teilhaben zu lassen, war ja kein schlechter – auch wenn die Autorin damit den Zweck der Episode "" untergrub, da man eben in Siskos Schuhe stecken und so wie er nicht wissen sollte, wie es ihnen auf ihrem gefährlichen Einsatz ergeht. Dennoch ist das grundsätzlich ein logischer Punkt, um anzusetzen. Aber einerseits erschien es mir unglaubwürdig, dass sie just O'Brien – Ehemann und Familienvater – für ein Selbstmordkommando auswählen würde, dann fand ich eben dieses generell unnötig, da ohnehin kein Leser daran glauben wird, dass er wirklich draufgeht, und zu allem Überfluss wird er dann noch von einer Deus Ex Machina in Form eines lokalen Außerirdischen der ihn bei seiner Mission unterstützt gerettet. Wie gesagt, die Idee dahinter, vom Einsatz der Defiant zu erzählen, kann ich nachvollziehen. Die Umsetzung fand ich aber misslungen.

Noch wesentlich kritischer sehe ich allerdings, dass sie parallel dazu auch Captain Sisko eine gefährliche Mission andichtet. Damit untergräbt sie völlig das Ziel der Episode, die Bürde des – passiven – Kommandos zu thematisieren, mit dem zum Adjutanten des Admirals beförderten Sisko, der seine Kameraden und Waffenbrüder in den Kampf schickt, während er selbst auf der Raumstation bleibt und somit nicht nur nicht weiß, wie es ihnen dabei ergeht, sondern auch nichts zum Erfolg beitragen kann. Und natürlich generell nicht weiß, ob sie lebend zurückkommen werden oder er sie vielleicht in den Tod geschickt hat. Eben dies war der Punkt dieser Storyline aus "Hinter der Linie" – der in der Romanadaption nun leider gänzlich verloren geht. Zudem gilt nie nur wie schon bei "Verlorener Friede" das dort festgehaltene zur etwas durcheinandergeratenen Dramaturgie (da mehrere Episoden mit ihren eigenen Geschichten und ihrem Spannungsbogen in einen Roman zusammengefasst werden), sondern kommt hier zudem noch das Problem dazu, dass Carey im weiteren Verlauf des Buchs die Chronologie völlig entgleitet. So behauptet Damar im Gespräch mit Quark, dass er in einer Woche soweit sein wird, das Minenfeld zu deaktivieren. Im darauffolgenden Kapitel sind dann plötzlich sechs Wochen vergangen, und danach braucht es noch sechs weitere Tage, ehe die Sternenflotte aufbricht, um Deep Space Nine zurückzuerobern. Irgendwas ist da bei der Anordnung der Kapitel wohl gehörig schiefgelaufen.

Immerhin ist das Buch wieder ganz gut geschrieben (wenn sich auch da und dort eine für meinen Geschmack doch etwas zu blumige Ausdrucksweise einschleicht, wie z.B. bei "…wie eine innere Klinge, deren Spitze an seinem Herzen kratzte."), und profitiert Diane Carey zudem wieder davon, Episoden adaptieren zu können, die mir gut bis sehr gut gefallen konnte. Da mein Hauptkritikpunkt an diesen die gemeinsamen Szenen von Odo und der Gründerin waren, hatte ich auch überhaupt nichts dagegen, dass die Autorin gerade an dieser Stelle ansetzte als es darum ging, da und dort ein bisschen zu kürzen. Nett fand ich auch den Abschluss, den sich Diane Carey für Captain Reynolds und seine Crew ausgedacht hat. Die Action war natürlich am TV packender als in Textform, dennoch gelang es Carey ganz gut, das Geschehen packend zu schildern. Und da ihr hier drei Episoden und ein bisschen was für die Adaption zur Verfügung stand, war genug Handlung da, um recht flott durchs Geschehen zu gehen und somit ein beachtliches Erzähltempo vorzulegen. Letztendlich macht das hohe Niveau der Vorlage, welches sie hier leider nicht erreicht, sowie das Potential, dass in der Idee dieser Adaption steckte jedoch die zuvor genannten Schwächen nur umso bedauerlicher.

Fazit: Mit Diane Careys Adaption der Folgen 4-6 aus der sechsten DS9-Staffel war ich nur bedingt glücklich. Wieder standen ihr drei Episoden zur Verfügung, und neuerlich kürzt sie einerseits bestimmte Szenen raus und fügt andererseits eigene Inhalte hinzu. Dies mag aus ihrer Sicht notwendig gewesen sein, um dem Roman eine Daseinsberechtigung zu geben, und wäre für sich genommen auch noch kein Problem. Leider aber fand ich eben diese Änderungen teilweise problematisch. Die Idee, von der Mission der Defiant aus "Hinter der Linie" zu erzählen, war grundsätzlich gut; die Umsetzung hingegen ist es leider nicht. Noch kritischer ist jedoch, dass sie auch Sisko eine riskante und streng geheime Mission andichtet und damit das Ziel der Episode, Sisko als passiven Beobachter zu zeigen der nicht im Geschehen eingreifen kann, völlig untergräbt. Und in weiterer Folge gerät die Chronologie der Ereignisse irgendwie völlig durcheinander. Davon abgesehen ist die Adaption der betreffenden Episoden zwar solide, insgesamt ist es der Autorin in meinen Augen aber leider nicht wirklich geglückt, diese für Kenner der Vorlage lohnend zu machen.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel


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