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The X-Files: Came Back Haunted Drucken E-Mail
Ein ziemlich konfuser Fall für Mulder und Scully Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 10 März 2018
 
Titel: "The X-Files: Came Back Haunted"
Bewertung:
Autor: Joe Harris
Zeichnungen: Matthew Dow Smith
Tusche: Matthew Dow Smith
Farben: Jordie Bellaire
Übersetzung: -
Cover: menton3
Umfang: 100 Seiten
Verlag: IDW Publishing
Veröffentlicht: 25. April 2017
ISBN: 978-1-63140-862-5
Kaufen: Softcover (E)
 

Kurzinhalt: Ein Immigrant zündet einen Bombengürtel, bringt dabei jedoch nur sich selbst um. Als Mulder und Scully den Fall untersuchen glauben sie schon bald eine Verbindung zum Amoklauf im Kaufhaus vor einigen Wochen gefunden zu haben. Während sich Scully mit dem Vertreter einer Hilfsorganisation trifft, wird Mulder von der gleichen Kraft übernommen, die das Opfer heimgesucht hat. Diese veranlasst ihn dazu, zu jenem Wald in Ungarn zu reisen, in dem das Grauen seinen Anfang nahm…

Review: "Came Back Haunted" ließ mich in erster Linie verwirrt zurück. Ich denke, dass in dem Konzept einige interessante Ideen stecken – nur leider habe ich glaube ich den Comic nicht wirklich verstanden. Schon der Einstieg war wenig verheißungsvoll. Der zu Allah betende Gläubige, der sich kurz darauf in die Luft sprengt – von den Parallelen zu realen Vorfällen ganz abgesehen musste ich da einfach gleich an die absolut grauenhafte "Akte X"-Folge "Babylon" denken. Zwar zeigt Joe Harris dem Serien-Schöpfer Chris Carter (der auch für die besagte unsägliche Folge verantwortlich war), wie man es richtig – oder zumindest besser – macht, aber den Schock musste ich erst mal verdauen. Die nachfolgenden Seiten fand ich dann auch am besten. Man thematisiert die nach Europa drängende Flüchtlingswelle, und einzige der gezeichneten Bilder zu eben dieser, und wie sie von einigen hier und in anderen europäischen Ländern empfangen wurden, waren so treffend wie nahegehend.

Interessant fand ich zudem die Verbindung zu "Active Shooter", jenem Comic, der diese aktuelle "Akte X"-Reihe eingeläutet hat. Mit der Shyma-Foundation stellt man zudem eine weitere zwielichtige Organisation vor. Mir gefiel auch, dass es Mulder und Scully im Zuge ihrer Ermittlungen nach Ungarn verschlägt, und sie somit hier wieder einmal international aktiv werden durften. Und die Zeichnungen konnten mir auch wieder gefallen. Man setzte hier wieder auf das Team Matthew Dow Smith (Illustrationen) und Jordie Bellaire, deren Stil ein eher schlichter und eigenwilliger ist, mit überwiegenden Grautönen, wo dann jedoch die wenigen kräftigen Farben nur umso mehr hervorstechen. Eben dieser Stil passt letztendlich, wenn auch nicht unbedingt immer schon anzusehen, letztendlich perfekt zur Stimmung und dem Teils düsteren Inhalt der Serie.

Leider aber habe ich mich allzu bald nicht mehr ausgekannt. Die besagte Kraft nimmt von Mulder Besitz und flüstert ihm gewisse Worte ins Ohr, aber was genau dies auslöst bzw. sie damit bezweckt, blieb mir bis zuletzt verborgen. Vielleicht gehört das ja so, und wird Joe Harris in weiterer Folge daran anknüpfen und die Antworten liefern. Letztendlich hatte ich aber den Eindruck, deutlich weniger zu kapieren, als ich kapieren sollte. Jedenfalls hatte ich auch am Ende noch überhaupt keine Ahnung, was genau hier eigentlich vorgefallen ist, was es mit den leuchtenden Augen, den Lichttentakeln, den Löchern im Himmel usw. auf sich hatte, was der Sinn des Ganzen war, und wie dies mit "Active Shooter" bzw. der Shyma-Foundation in Verbindung stehen soll. Kritisch sehe ich auch Scullys Nebenhandlung. Ich verstehe Joe Harris' Ansinnen, ihr etwas Sinnvolles zu tun zu geben, aber irgendwie merkt man ihm eben dieses Bestreben auch an, und wirkt ihr Abenteuer doch irgendwie konstruiert, bzw. wie Beschäftigungstherapie. Zudem kann der Comic durch die weitestgehende Trennung der beiden eine der größten Stärken der Serie nicht ausspielen.

Fazit: Keine Ahnung, vielleicht liegt's ja in mir, und ihr dürft mich in den Kommentaren gern belehren, aber irgendwie fand ich "Came Back Haunted" doch ziemlich konfus, und hab nicht wirklich verstanden, was hier vor sich gegangen ist. Mag sein, dass genau das von Joe Harris so beabsichtigt war, zwischendurch hatte ich aber schon immer wieder den Eindruck, dass ich mehr verstehen sollte, als ich tatsächlich verstand. Und so ließ mich der Comic in erster Linie verwirrt zurück. Was nicht heißt, dass er schlecht war. Er hatte gute Ansätze, und die Dinge, die ich kapiert habe, konnten mir auch gut gefallen. Auch an den minimalistischen und eigenwilligen, aber genau deshalb irgendwie hervorstechenden Zeichenstil (der noch dazu perfekt zu "Akte X" passt) habe ich mich mittlerweile gewohnt. Und vor allem jenen Teil der sich mit dem Flüchtlingsdrama auseinandersetzte sprach mich an. Ich wünschte nur, ich hätte die Geschichte besser verstanden – vorausgesetzt, man sollte sie denn überhaupt verstehen.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





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