Originaltitel: Fragile Balance
Episodennummer: 7x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 20. Juni 2003
Erstausstrahlung D: 08. März 2004
Drehbuch: Damian Kindler, Peter DeLuise & Michael Greenburg
Regie: Peter DeLuise
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond
und Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson.
Gastdarsteller:
Carmen Argenziano als Jacob Carter/Selmak
Michael Welch als Duplicate O'Neill
Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser
Gregory Bennett als Lt. Colonel Harlan Beck
Tom Heaton als Werner
Poppi Reiner als Pamela
Ed Hong-Louie als Zyang Wu
Theresa Lee als Interpreter
Ralph Alderman als Shop Owner
Evan Lendrum als F-302 Pilot #1
Chris Kramer als F-302 Pilot #2
Noah Beggs als S.F. Officer
Dan Payne als S.F. Officer
Michael Shanks als Thor (voice)
Peter DeLuise als Loki (voice)
Joey Shea als young Pamela
Kurzinhalt:
Die Sicherheit hat einen Jungen aufgeschnappt, der in den SGC-Komplex eindringen wollte, und behauptet, er wäre Jack O'Neill. Anfangs fällt es dem Rest von SG-1, aber auch General Hammond, schwer, dem Teenager zu glauben. Allerdings verblüfft er sie nicht nur mit seinem Detailwissen über das Stargate-Programm, sondern auch einigen persönlichen Details, die eigentlich nur Jack wissen kann. Und die DNA-Analyse von Dr. Fraiser scheint seine Identität dann ebenfalls zu bestätigen. Nun gilt es, herauszufinden, was genau mit Jack passiert ist – und einen Weg zu finden, um den Prozess wieder umzukehren. Man rekapituliert Jacks letzte Schritte in dessen Haus. Währenddessen erlebt Jack einen kurzen Flashback, der andeutet, dass er von einem Asgard entführt wurde. Jacks Bericht deckt sich interessanterweise mit einigen anderen Personen, die bereits vor Jahren oder gar Jahrzehnten behaupteten, von Außerirdischen entführt worden zu sein. Nehmen die Asgard etwa schon seit einer geraumen Zeit Experimente an Menschen vor? Als man ein Muster erkennt, nachdem die Aliens immer nach genau einer Woche zurückkehren, um den zuvor Entführten noch einmal zu holen, beschließt man, dem Asgard eine Falle zu stellen…
Denkwürdige Zitate:
"In the meantime, I suggest we try to make him as comfortable as possible."
"I'll go set up a PlayStation."
(Fies, Sam. Sehr fies.)
"Do you not experience increased health and vitality?"
"My vitality was just fine, thank you."
(Jacks Prioritäten sind doch etwas eigenartig.)
"How long was I asleep?"
"Seven days."
"That's a record."
(Das will ich auch hoffen, Jack!)
"I was stripped of my stature after I was caught performing unsanctioned experiments on humans."
"What? You've got sanctioned ones?"
(Eine berechtigte Frage!)
Review:
Zuerst einmal herzliche Gratulation an jene Übersetzer, die den deutschen Episodentitel verbrochen haben. Darin gleich mal einen derart deftigen Spoiler zu platzieren, da kann man echt nur sagen: "Tolle Leistung!" – und sich freuen, dass die nicht z.B. den Titel von "Star Wars – Episode V" festgelegt haben (weil ansonsten hätte der bei uns wohl "Darth Vader ist Lukes Vater" geheißen). Ehrlich, was man sich dabei gedacht hat, ist mir absolut unverständlich. Aus meiner Sicht haben sich da jedenfalls ein paar Leute wieder einmal selbst übertroffen, was mir bei der Erstsichtung im deutschen Fernsehen die Episode doch ein wenig verdorben hatte. Immerhin bezieht "Der falsche Klon" in der ersten Hälfte die Spannung fast ausschließlich aus der Frage, was genau mit Jack geschehen ist – worauf der deutsche Titel halt bereits die Antwort gibt. Immerhin, diesmal bei der Zweitsichtung konnte ich sie davon unbeeinflusst betrachten. Die Erstsichtung ist mittlerweile lang genug her, dass sie mir nicht mehr gut genug in Erinnerung war, und da ich die Episoden im Originalton ansehe und mir auch das Menü auf Englisch angezeigt wird, bin ich dem spoilerigen deutschen Titel diesmal erfolgreich aus dem Weg gegangen.
Dafür habe ich mich diesmal – mehr als damals bei der Erstsichtung – an der Skepsis und/oder Begriffsstutzigkeit der anderen Teammitglieder zu Beginn gestört. Ich meine, SG-1 haben mittlerweile nun wahrlich schon genug erlebt. Da sind Leute vermeintlich gestorben, in Wahrheit aber "nur" aufgestiegen, und dann wieder in menschliche Form zurückgekehrt. Jack ist mal in Windeseile gealtert, wobei der Prozess dann wieder umgekehrt werden konnte. Ein anderes Mal hat man sich aufgrund eines Virus in Neandertaler verwandelt – und und und. Dass mit Jack irgendetwas passiert sein könnte, dass ihn verjüngt hat – ich finde, das hätte man schon etwas bereitwilliger in Betracht ziehen können. Weshalb ich auch richtiggehend froh war, als Daniel meinte "Stranger things have happened" – weil er mir damit richtiggehend aus der Seele sprach. Zwei weitere Kritikpunkte habe ich dann auch noch vorzubringen: Einerseits hat mich das mit dem Bezug zu anderen Alien-Entführungen wieder einmal extrem stark an "Akte X" erinnert, andererseits hätte ich einen tragischen Ausgang des Geschehens dann doch irgendwie mutiger und besser gefunden. Das hätte "Der falsche Klon" noch genau den letzten Touch gegeben, welcher der Folge so halt eben leider fehlte. Grundsätzlich war sie aber, nachdem man die Anfangsschwierigkeiten rund um die mir unerklärliche Skepsis überwunden hatte, dann doch recht unterhaltsam. Ohne vom deutschen Episodentitel gespoilert zu werden und ohne Erinnerung an die Folge war es durchaus spannend, dem Team dabei zuzuschauen, wie sie versuchen, das Mysterium rund um den plötzlich verjüngten Jack zu klären. Als man im kurzen Flashback dann den Asgard erblickte, vermutete ich auch bereits, dass es etwas mit dem drohenden Aussterben der Asgard zu tun haben könnte. Nett fand ich auch, dass man Thor hier nun Loki gegenüberstellt. Der jüngere Jack wurde zudem von Michael Welch wirklich sehr gut und überzeugend dargestellt. Und generell fand ich vor allem den Abschluss in Lokis Schiff ziemlich stark (eben abseits des etwas glücklichen Ausgangs). Vor allem seine Aussage, dass er bislang keinen Grund für das Überleben der Klone sah, ist hart. Zugleich sorgt aber der wieder einmal zuhauf eingestreute Humor dafür, dass es nie zu ernst und trübsinnig wird. Insgesamt ist "Der falsche Klon" eine solide und kurzweilige Folge – die mir jedoch wohl auch nach der Zweitsichtung nicht groß und/oder lang in Erinnerung bleiben wird.
Fazit:
Den dämlich-spoilerigen deutschen Titel (für den die Macher natürlich nichts können) mal ausgeklammert, ist "Der falsche Klon" eine grundsätzlich gute Folge. Zu Beginn tat ich mir mit der vehementen Skepsis der anderen Teammitglieder von SG-1 etwas schwer, und was das Ende betrifft, denke ich, dass ich einen tragischeren Ausgang des Geschehens wohl doch vorgezogen hätte. Kommt ja immerhin nicht allzu oft vor, dass man in einer Serie die Gelegenheit bekommt, eine Hauptfigur "ungestraft" sterben zu lassen. Und auch die Verknüpfung zu "echten" Berichten von Alien-Entführungen – wo ich auch wieder mal stark an "Akte X" denken musste – hätte ich nicht gebraucht. Gut fand ich vor allen den Mittelteil, wo man (zumindest, sofern man ungespoilert ist) die Ermittlungen von SG-1 mitverfolgen kann, die nette Szene am Fluss, sowie vor allem auch das Finale in Lokis Schiff, mit der Begegnung der beiden Jacks, und Lokis harter Aussage, dass er bislang keinen Grund sah, die Klone am Leben zu lassen. Die nachfolgende Szene mit den beiden Jacks vor der High School war zwar eh auch ganz nett, dennoch wäre es mir lieber gewesen, wenn Loki dabei geblieben wäre – weil ein entsprechender tragischer Ausklang der Folge einfach noch das gewisse Etwas gegeben und vielleicht auch dafür gesorgt hätte, dass man sie nicht gar so schnell wieder vergisst.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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