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Star Wars: Das letzte Kommando Drucken E-Mail
Großartiger Abschluss der (ersten) Thrawn-Trilogie Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 25 Februar 2018
 
Titel: "Das letzte Kommando"
Originaltitel: "The Last Command"
Bewertung:
Autor: Timothy Zahn
Übersetzung: Thomas Ziegler
Umfang: 576 Seiten (Neuauflage)
Verlag: Goldmann/Blanvalet (D), Bantam Books (E)
Veröffentlicht: Mai 1994 (D), Mai 1993 (E)
ISBN: 978-3-442-42415-1
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Großadmiral Thrawn ist es gelungen, den Großteil der Katana-Flotte zu erobern. Die Hoffnung der Neuen Republik, dass es ihm Jahre kosten wird, die Großkampfschiffe zu bemannen, löst sich in Luft auf, als deutlich wird, dass dieser über eine Klon-Anlage verfügt, die außergewöhnlich rasch arbeitet, und neue Soldaten innerhalb von nur wenigen Wochen heranzüchtet. Der Neuen Republik droht die Zeit davonzulaufen. Dank seiner neuen Flotte und seinem taktischen Geschick gelingt es Großadmiral Thrawn, ein System nach dem anderen von der Neuen Republik zurückzuerobern, und unter die Kontrolle des Imperiums zu stellen. Luke, Leia und Han müssen unbedingt so rasch als möglich den Standort der Klonfabrik herausfinden und diese zerstören, falls sie den Krieg nicht verlieren wollen. Den Schlüssel dazu hält mit Mara Jade just die ehemalige Hand des Imperators in den Händen. Während Leia, die gerade Zwillinge auf die Welt gebracht hat, auf Coruscant zurückbleibt, um endlich die ominöse Delta-Quelle aufzuspüren, die dem Imperium seit einigen Wochen streng vertrauliche Informationen zuspielt, brechen Luke, Mara, Han, Lando und Chewie nach Wayland auf – wo sie dem wahnsinnigen Jedi-Meister Joruus C'Baoth geradewegs in die Falle laufen…

Review: Mit "Das letzte Kommando" (über den deutschen Titel könnte man wie schon bei "Die dunkle Seite der Macht" insofern diskutieren, als dieser im englischen zweideutig ist, und sich neben Thrawns letztem Feldzug in erster Linie auf den letzten Befehl des Imperators an Mara Jade bezieht) legt Timothy Zahn einen großartigen Abschluss seiner (ersten) Thrawn-Trilogie vor. Wieder gelingt es ihm auf bestechende Art und Weise, weder sich selbst noch die Filme zu kopieren, und sein Abenteuer dennoch vertraut wirken zu lassen, und das typische "Star Wars"-Feeling aus den Filmen perfekt einzufangen. Er schafft es auch wieder, jeden der alten als auch neuen (sprich, von ihm geschaffenen) Helden etwas Sinnvolles zu tun zu geben und sie alle eine wichtige Rolle im Kampf gegen das Imperium spielen zu lassen. Auch das ist eine Leistung, die man nicht hoch genug einschätzen kann. Die Handlung selbst ist dabei überaus spannend und interessant, die Action mitreißend und abwechslungsreich, die aus den Filmen bekannten Figuren sind sofort wiederzuerkennen und reden und verhalten sich genau so, wie man sich das erwartet, und die Interaktionen zwischen den einzelnen Charakteren können ebenfalls gefallen.

Den einen oder anderen kleineren Neuzugang (wie z.B. Gillespie) gibt es zwar auch wieder, in erster Linie stehen aber entweder die aus den Filmen bekannten oder von Zahn in den vorangegangenen Romanen vorgestellten Figuren im Mittelpunkt. Vor allem letzteres sticht dabei für mich insofern heraus, als sich Zahn eben nicht nur rein auf die Helden aus den Filmen konzentriert, und auch den neuen Charakteren wichtige Rollen zukommen, und diese teilweise auch ihre eigenen (teils inneren) Konflikte zu lösen haben. Wie General Bel Iblis, der seine Ablehnung bzw. seine Skepsis bezüglich Mon Mothma überwindet, um bei der Verteidigung Coruscants zu helfen. Auch Talon Karrde und der Rest der Schmuggler spielen bei "Das letzte Kommando" eine wichtige Rolle. Auf Heldenseite ist dies aber in erster Linie Mara Jades Roman, deren innerer Konflikt hier auf wunderbare Art und Weise abgeschlossen wird. Wie sie die Stimme des Imperators hier nun zum Schweigen bringt, in dem sie seinen letzten Befehl tatsächlich ausführt – wenn auch nicht ganz so, wie von Palpatine gedacht – ist nur einer von vielen (jedoch für mich persönlich wohl der größte) Geniestreiche des Romans. Aber auch Thrawn darf sich bei seinem letzten Auftritt noch einmal so richtig auszeichnen, und mit der einen oder anderen genialen, ausgeklügelten und von Zahn wirklich großartig ersonnenen Taktik auftrumpfen.

Letztendlich wird vor allem rückblickend klar, dass es Zahn mit Thrawn und C'Baoth gelungen ist, ein großartiges neues Widersacher-Duo zu schaffen, welches auf der einen Seite mit Thrawns taktischem Geschick einen etwas neuen Antagonisten vorstellt, während C'Baoth mit seiner Beherrschung der Macht, seinem Wahnsinn und seinem Größenwahn eine interessante Abwandlung des Imperators darstellt. Damit hat er sowohl die militärische als auch die "Macht"-Ebene des Spektrums abgedeckt, und liefert uns auf der einen Seite wieder einmal packende, große Raumschlachten, und andererseits Lichtschwert- und Macht-Kämpfe – und damit nun mal genau diese typische Mischung, die "Star Wars" so auszeichnet, und die man sich von einem Abenteuer aus der weit, weit entfernten Galaxis erwartet. Vor allem den Showdown mit C'Baoth fand ich dann großartig. Neuerlich gelingt es ihm, einzelne bekannte Elemente aus den Filmen zu übernehmen, sie jedoch so abzuwandeln, dass es nicht wie eine schlichte Kopie wirkt. Diesbezüglich fand ich vor allem die Parallelen zu "Die letzten Jedi" bei dieser neuerlichen Lesung interessant, weil dort spiegelt sich mit der Szene von Rey und Kylo vor Snoke ebenfalls die Konfrontation zwischen Vader und Luke vor den Auten des Imperators in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" wieder. Und auch wenn ich mir vorstellen kann, dass der eine oder andere von Thrawns etwas unspektakulärem Ende enttäuscht war, fand ich eben dies genial, und auch sehr passend. Der Angriff musste nun mal von einer Stelle kommen, von der sie Thrawn nie im Leben erwartet hätte – und eben dies war hier der Fall.

Zwei kleinere Kritikpunkte möchte ich dann aber doch noch vorbringen, auch wenn sie meinen Lesegenuss nicht wirklich trübten, und auch die Höchstwertung nicht verhindern (zähle ich "Das letzte Kommando" doch zu den allerbesten "Star Wars"-Romanen aller Zeiten). So hat mich die Erklärung rund um das schnelle Züchten der Klone, und dass dies nur aufgrund der Ysalamiri möglich ist, weil diese ansonsten aufgrund ihrer Verbindung zur Macht wenn sie zu schnell heranwachsen wahnsinnig werden würden, nicht wirklich überzeugt. Auch vor den Prequels (die diese Erklärung doch eher ad absurdum führen) fand ich das ziemlich weit hergeholt. Vor allem aber war mir das Ende dann doch eine Spur zu überhastet. Zwar bekommen wir nochmal einen schönen letzten Moment zwischen Luke und Mara, aber mir fehlte die klassische, aus den Filmen bekannte Wiedervereinigung der Helden am Ende, sei es bei der Zeremonie in "Eine neue Hoffnung", dem hoffnungsvollen Blick auf die Galaxis in "Das Imperium schlägt zurück", oder die Feier auf Endor in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter". Beim Abschluss der Trilogie hätte ich mir schon noch eine letzte große Szene mit allen Helden gewünscht, oder zumindest, dass wir bei allen von ihnen noch einmal kurz vorbeischauen. Vor allem Han und Leia gingen mir ab, aber auch Chewie, Lando Karrde, und so weiter hätten sich einen letzten kurzen Auftritt verdient gehabt. Ein bisschen schade fand ich die schon – letztendlich waren die (in der Neuauflage) 570 Seiten davor aber phantastisch genug, um dies unbeschadet zu überstehen.

Fazit: "Das letzte Kommando" ist ein phantastischer Abschluss der ersten Thrawn-Trilogie. Alle Fäden, die Timothy Zahn in den ersten beiden Romanen ausgesponnen hat, laufen hier nun auf großartige, mitreißende und dramatische Art und Weise zusammen, und kulminieren in einem Finale, das sich vor jenen aus den Filmen nicht verstecken muss. Wie es Zahn generell wieder grandios gelingt, einerseits die Filme nicht einfach nur zu kopieren und sich neue Herausforderungen auszudenken, andererseits aber dennoch deren Stimmung und Feeling perfekt einzufangen. Zudem bekommt jede der Figuren, egal ob aus den Filmen oder von ihm erschaffen – eine wichtige Rolle im Geschehen zugeteilt, wobei vor allem Mara Jades Entwicklung hier auf wunderbare Art und Weise (vorläufig) abgeschlossen wird. Und insgesamt bietet "Das letzte Kommando" ganz einfach von der ersten bis zur letzten Seite grandiose "Star Wars"-Unterhaltung. Insgesamt hat Timothy Zahn mit seiner ersten Thrawn-Trilogie den Maßstab für "Star Wars"-Romane geschaffen – an den danach kaum mehr jemand (ja nicht mal er selbst) jemals wieder herangekommen ist.

Bewertung: 5/5 Punkten
Christian Siegel





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