Originaltitel: Tsunkatse Episodennummer: 6x15 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 09. Februar 2000 Erstausstrahlung D: 09. März 2001 Drehbuch: Robert J. Doherty & Gannon Kenney Regie: Mike Vejar Hauptdarsteller:
Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway,
Robert Beltran als Chakotay,
Tim Russ als Tuvok,
Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres,
Robert Duncan McNeill als Tom Paris,
Robert Picardo als The Doctor,
Jerry Ryan als Seven of Nine,
Ethan Phillips als Neelix,
Garrett Wang als Harry Kim.
Gastdarsteller:
The Rock als Pendari Champion,
Jeffrey Combs als Penk,
J.G. Hertzler als Hirogen Fighter u.a.
Kurzinhalt:
Die Crew der Voyager gönnt sich auf dem Planeten Norcadia Prime ein bisschen Landurlaub. Einige Besatzungsmitglieder statten dabei den beliebten Tsunkatse-Kämpfen einen Besuch ab. Tuvok und Seven hingegen ziehen es vor, ihren Urlaub arbeitend zu verbringen, und brechen mit einem Shuttle auf, um einen nahegelegenen Nebel zu studieren. Auf dem Weg dorthin werden sie von einem Schiff unbekannter Herkunft angegriffen und gefangen genommen. Sie finden sich ein einem Trainingslager für Tsunkatse-Kämpfer wieder. Während sich Tuvok von den beim Angriff erlittenen Verletzungen erholt, soll Seven in der Arena antreten. Nachdem das Publikum ihre erste Niederlage bejubelt – handelt es sich bei ihr doch um eine ehemalige Borg-Drohne – plant der Leiter der Einrichtung, Penk, sie bei einem roten Match einzusetzen. Dabei handelt es sich um einen Kampf bis zum Tod. In der Zwischenzeit ist die Voyager-Crew über Sevens Zwangsteilnahme am Tsunkatse schockiert, und versucht, die Freigabe der Gefangenen zu erwirken. Als sich die Norcadianer weigern, plant man einen gewaltsamen Rettungsversuch. Doch die Kämpfer befinden sich gar nicht auf dem Planeten…
Denkwürdige Zitate:"The Borg wouldn't know fun if they assimilated an amusement park."
(B'Elanna neckt Seven.)
"I have no desire to inflict further damage." "I'm afraid I can't say the same."
(Seven und ihr Gegner im Ring.)
"The idea of killing someone for the entertainment of others is detestable." "Is the idea of losing your own life for the entertainment of others more palatable?"
(Da stellt Tuvok eine gute Frage.)
Review:
Ich hab's ja nicht so mit Kampfsport, weshalb die Episode von vornherein jetzt nicht unbedingt auf meiner Wellenlänge war. Davon abgesehen habe ich aber generell den Eindruck, dass man einiges anders und teilweise auch besser hätte handhaben können. Positiv stach für mich in erster Linie der Auftritt von The Rock – Augenbraue inklusive – hervor. Ich mag den Kerl halt einfach, er ist eine sehr charismatische Persönlichkeit, die – auch wenn leider noch nicht wirklich mit einer Breakout-Rolle gesegnet – in den letzten Jahren einige Filme durch seine Anwesenheit aufgewertet hat. Auch in "Tsunkatse" freute ich mich darüber, ihn zu sehen. Aber auch die "Voyager"-Gastauftritte von Jeffrey "Weyoun" Combs und J.G. "Martok" Hertzler stechen hervor. Zudem war das ganze von "Star Trek"- und "Babylon 5"-Veteran Mike Vejar gut inszeniert, und die Kämpfe nett choreographiert. Insgesamt verstand es "Tsunkatse" jedenfalls trotz der mich nur bedingt ansprechenden Grundthematik, halbwegs ordentlich zu unterhalten, wobei mich vor allem Sevens moralisches Dilemma durchaus angesprochen hat.
Wäre ich der Drehbuchautor von "Tsunkatse" gewesen, hätte ich jedoch das eine oder andere anders umgesetzt. Der Kampf auf Leben und Tod mag zwar für Sevens gerade erwähnten moralischen Konflikt wichtig gewesen sein, brachte aus meiner Sicht aber mehr Probleme als Nutzen. So muss man sich doch unweigerlich fragen, wie die Voyager-Crew, welche die Kämpfe zuvor munter anfeuerten, von diesen nichts wissen konnten. Weil wenn sie's gewusst hätten, wäre es absolut unverständlich, dass sie selbst bei den grünen Kämpfen so mitjubeln. Es brauchte auch keine zusätzliche Spannung, weil natürlich klar war, dass der Hirogen Seven nicht töten würde. Und was die Rettungsmission betrifft, hätte es auch genügt, dass man Tuvok und Seven generell aus dieser Gefangenschaft befreien und sie nicht einfach im Delta-Quadranten – und unter diesen Bedingungen – zurücklassen will. Eine zusätzliche Gefahr für Leib und Leben war da letztendlich überflüssig. Auch das Ende fand ich nicht unproblematisch. Klar, Erste Direktive und so, und die Voyager hat sich in der Vergangenheit eh schon oft genug eingemischt, aber dass sie sich nachdem ihre Crewmitglieder befreit wurden einfach so schleichen und die anderen Gefangenen ihrem Schicksal überlassen, halte ich dann doch für zumindest diskussionswürdig. Zudem hätte ich an Janeways Stelle gleich auf die Sendeantennen feuern lassen, um die Übertragung zu unterbrechen. Und auch wenn die Produktionsqualität grundsätzlich wieder gewohnt gut war, aber beim Set der Arena hat man sich wie ich finde hier nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Die sahen irgendwie schon mal besser aus. Insgesamt war "Tsunkatse" zwar noch ansatzweise ok, insgesamt aber eine sehr unbemerkenswerte Episode.
Fazit:
Irgendwie kommt es mir so vor, als würde sich je weiter "Voyager" voranschreitet die Anzahl der doch eher belanglosen Episoden erhöhen. "Tsunkatse" ist hierfür ein Paradebeispiel. Die Folge war nicht schlecht und wurde selten bis nie langweilig, aber irgendwie war das alles so banal. Echte Spannung kam nie auf, die Diskussion über den Kampfsport kam für mich auch nie wirklich zur Geltung, und insgesamt hinterließ die Story bei mir einfach keinen Eindruck. Problematisch sehe ich auch die Kämpfe auf Leben und Tod. Auf der einen Seite liegt eben darin Sevens zentraler moralischer Konflikt (der sich dann allerdings ohnehin in Wohlgefallen auflöst und somit nicht konsequent bis zum Ende durchgezogen wird), andererseits muss man sich fragen, ob die Voyager-Crew von eben diesen nichts wusste – und wenn sie davon wusste, wie sie die "grünen" Kämpfe guten Gewissens anfeuern konnten. Letztendlich verbleibt als so ziemlich mein einziges richtiges Highlight der Auftritt von Dwayne "The Rock" Johnson, der hier für "Voyager" auch wieder die von seinen Wrestling-Auftritten bekannte Augenbraue in den Ring wirft. Zudem war die Kampfsportart mit den Zielpunkten am Körper nett ausgedacht. Und die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Seven und dem Hirogen-Jäger kam auch gut zur Geltung. Als Ausbeute für 42 Minuten Unterhaltung ist das nur halt doch ein bisschen dürftig.