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Star Trek - TNG: Der Dominion-Krieg 1 - Hinter feindlichen Linien Drucken E-Mail
Die Rolle der TNG-Crew im Dominion-Krieg Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 19 Februar 2018
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - TNG: Der Dominion-Krieg 1 - Hinter feindlichen Linien"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: The Dominion War - Book One: Behind Enemy Lines"
Bewertung:
Autor: John Vornholt
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 295 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: November 1998 (E) bzw. 2000 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11713-9
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Bevor sie Deep Space Nine aufgeben mussten, ist es Captain Sisko und seiner Crew noch gelungen, das Wurmloch zu verminen. Damit ist das Dominion von Nachschub aus dem Gamma-Quadranten abgeschnitten. Als Ro Laren versucht, mit einer der letzten überlebenden Gruppen des Maquis nach Bajor zu flüchten, kommt ihnen das Gerücht zu Ohren, dass das Dominion an einem künstlichen Wurmloch arbeitet, dass es ihnen ermöglichen würde, Verstärkung in den Alpha-Quadranten zu schaffen. Als ihr Schiff von Cardassianern angegriffen wird, eilt just die U.S.S. Enterprise-E zu ihrer Rettung. Sofort weiht sie Captain Picard auf die Informationen hin, die sie erhalten hat. Die Sternenflotte zeigt sich besorgt, und befiehlt Captain Picard, sich mit einer handverlesenen Crew in einem kleinen, unauffälligen Frachter hinter die feindlichen Linien zu begeben, um zu überprüfen, ob die Gerüchte der Wahrheit entsprechen – und wenn ja, die Fertigstellung des künstlichen Wurmlochs um jeden Preis zu verhindern…

Review: Angesichts der Tatsache, dass der Dominion-Krieg eine der größten Bedrohungen für die Föderation war, die wir im Verlauf der Serien und Filme je mitgekommen haben, fragte man sich beim Schauen von "Deep Space Nine" natürlich – gerade auch bei den großen Schlachtszenen wie z.B. in "Sieg oder Niederlage?" – immer wieder, wo denn eigentlich die Enterprise-E bleibt. Immerhin ist sie das Flaggschiff der Sternenflotte, und haben Captain Picard und seine Crew sowohl davor als auch danach die Erde vor zahlreichen Bedrohungen gerettet. Ich selbst war ja ebenfalls enttäuscht dass man, wenn schon nicht durch einen Gastauftritt von z.B. Patrick Stewart (vielleicht sogar nur übers Komm), nicht zumindest mal das Modell der Enterprise-E in die Schlachtszenen aufnehmen konnte. Aber immerhin gab dies den Autoren der offiziellen "Star Trek"-Lizenzromane die Möglichkeit, die diesbezügliche Lücke zu füllen, und in Buchform zu erzählen, was die Enterprise-Crew denn eigentlich so während des Dominion-Krieges getrieben hat. Neben der zwischen "Treffen der Generationen" und "Der erste Kontakt" angesiedelten "Slings and Arrows"-eBook-Reihe sowie dem Einzelroman "Die Rache des Dominion" wird diese Frage vor allem von der Crossover-Reihe "Der Dominion-Krieg" beantwortet. Die Bände eins und drei sind der "Next Generation"-Reihe zugeordnet, und erzählen von Captain Picards Mission, das künstliche Wurmloch des Dominion zu zerstören (während die Romane zwei und vier zu "Deep Space Nine" gehören, und die Geschichte aus den ersten Episoden der sechsten Staffel nacherzählen). Nun, zumindest unter anderem. Möglicherweise liegt's ja an mir, aber ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass John Vornholt mit diesem Grundkonzept an die Verantwortlichen herantrat, und diese daraufhin die Idee hatten, daraus zwei Bände zu machen – und sich Vornholt daraufhin alle möglichen Nebenhandlungen einfallen ließ, um seine Geschichte zu erweitern.

Eben diese sind unterschiedlich gelungen. So fand ich persönlich alles rund um die Enterprise, die es nach einem Scharmützel mit dem Dominion zur Reparatur in eine Raumbasis verschlägt, zumindest in diesem ersten Band sehr belanglos. Vielleicht geht das ja im zweiten Teil noch irgendwo hin, momentan wirkt es aber einfach nur wie eine einfallslose, klischeehafte Romanze rund um – wen denn auch sonst – Will Riker. Sonderlich originell ist das nicht gerade. Nicht viel besser ergeht es Data, zu dem wir nach seinem Absturz auf einem Planeten immer wieder mal kurz vorbeischauen – aber wirklich etwas zu tun bekommt er dabei nicht. Auch hier wieder: Möglich, dass sich Vornholt hier auf ein bestimmtes Ziel hinbewegt, dass nur einfach momentan noch nicht absehbar ist, aber in "Hinter feindlichen Linien" wirken die entsprechenden Szenen mal noch eher sinnlos, und wie unnötige Lückenfüller. Besser ergeht es da schon der Story rund um Ro Laren, die vor allem die ersten paar Kapitel bestimmt, und uns was sie betrifft auf den neuesten Stand bringt. Die beste Nebenhandlung war jedoch für mich ganz klar alles rund um Sam Lavelle (aus der TNG-Episode "Beförderung") und die anderen Kriegsgefangenen des Dominion (darunter auch Taurik), die als Zwangsarbeiter dienen. Vornholt schildert ihre Zwangslage, sowohl zuerst im Camp und dann auf jener Mission, mit der sie das für den Betrieb des künstlichen Wurmlochs essentielle Material besorgen soll (und damit dem Feind dabei helfen, den Alpha-Quadranten zu erobern), auf eindringliche Art und Weise. Für mich das Herzstück des Romans. Aber auch alles rund um Captain Picards Mission war überwiegend gelungen. Den einen oder anderen Umweg hätte man zwar kürzen können – hier denke ich insbesondere an die Gefangennahme durch die Piraten – im Großen und Ganzen war jedoch auch dieser Teil des Romans spannend erzählt.

Doch auch wenn "Hinter feindlichen Linien" durchaus kurzweilig war, übermäßig begeistert war ich von ihm nicht. Ich habe mittlerweile schon einige Romane von John Vornholt gelesen, aber irgendwie werde ich mit seinem Schreibstil nicht so recht warm. Auf mich wirkt dieser teilweise sehr oberflächlich, er scheint eher an einer sich flott weiterentwickelnden Handlung und Action als am Innenleben der Figuren interessiert zu sein. Auch ein paar potentielle Kontinuitätsfehler haben sich eingeschlichen, wie z.B.: Seit wann haben Photonentorpedos bitte schön einen eingebauten Warpantrieb? Dass LaForge während ihrer verdeckten Mission "Captain!" ruft, erscheint auch weniger klug. Zudem gibt es wieder einmal einen Fall, wo ein Außerirdischer eine menschliche Redewendung ("Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.") anwendet (kann er natürlich theoretisch irgendwo mal aufgeschnappt haben, wirkt auf mich aber trotzdem immer irgendwie seltsam). Und vereinzelte Momente (wie z.B. "Sie erreichen die Brücke und … Aaah!" während dem besagten Angriff der Romulaner) fand ich doch eher unfreiwillig komisch, als packend, mitreißend, schockierend, bewegend, oder was auch immer Vornholt damit beabsichtigt hatte. Mein größter Kritikpunkt ist aber die Wendung zum Ende hin, wo ausnahmslos alle Crewmitglieder außer Jean-Luc, Geordi und Ro von den Romulanern umgebracht werden. Allesamt Rothemden, die davor nicht näher beleuchtet wurden, und deren Schicksal einen somit ohnehin nicht interessiert. Das war sowohl extrem klischeehaft als auch unplausibel (weil eben just die drei bekannten Figuren überleben, und alle anderen draufgehen), und hat mir den ansonsten ganz netten Roman doch ein bisschen verdorben.

Fazit: Der größte Fan von Vornholts Schreibe werde ich zwar wohl nicht mehr, mit "Hinter feindlichen Linien" hat er aber einen grundsoliden Roman vorgelegt, der sich als vielversprechender Start in die vierteilige Reihe rund um den Dominion-Krieg erweist. Die Geschichte ist, wie bei ihm gewohnt, flott (und teilweise halt auch etwas oberflächlich) geschrieben, und bietet ein paar interessante Ideen und packende Momente. Vor allem alles rund um Sam Lavelle hat mir dabei sehr gut gefallen, aber auch die Mission rund um Picard war überwiegend gelungen. Im Gegenzug dazu fällt jedoch alles rund um die Reparaturarbeiten der Enterprise an der Starbase sowie Rikers Romanze doch ziemlich ab, und auch Datas Story wirkt noch eher sinnbefreit. In erster Linie ist es aber die sowohl typische wie sehr konstruierte Wendung, dass beim Angriff der Romulaner auch wirklich jedes Rothemd umkommt (und nur Picard, LaForge und Laren überleben), die eine höhere Wertung verhindert.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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