Kurzinhalt:
G'Kar besteht darauf, die Station sofort zu verlassen. Als Ivanova ihn anweist, zu warten, bis die Andockbucht frei ist, er jedoch partout nicht hören will, läuft Garibaldi los, um ihn aufzuhalten. G'Kar betäubt ihn mit einem Gas, jedoch gelingt es Garibaldi zuvor noch, ihn in einem Sternennetz – eine Art elektronische Handschellen, nur für die ganzen Körper – zu fangen. Als Garibaldi erwacht, findet er sich zusammen mit G'Kar in Schwerelosigkeit – und vermeintlich auf jenem Schiff, mit dem G'Kar die Station fluchtartig verlassen wollte – wieder. Nur zögerlich weiht ihn G'Kar in den Grund ein: Ein Attentäter hat er auf ihn abgesehen. Währenddessen erfährt Captain Sheridan vom Vorfall, und will losfliegen, um G'Kar aufzuhalten und den entführten Garibaldi zu retten. Auf dem Weg zum Shuttle wird er von einem Narn aufgehalten, der sich ihm als Greegil vorstellt, und behauptet, ein naher Verwandter von G'Kar und zugleich sein Clanführer zu sein. Er besteht darauf, Sheridan zu begleiten. Zusammen nehmen sie die Verfolgung von G'Kars Schiff auf. Doch als sie dieses betreten, finden sie es verlassen vor: G'Kar und Garibaldi haben die Station in Wahrheit nie verlassen, sondern finden sich in dessen Kern – wo sie jedoch schon bald von einem Reinigungsroboter verfolgt werden, der droht, ihnen den Garaus zu machen…
Anmerkung:
Dieser Comic ist in Deutschland unter dem Titel "Der Laserspiegel" erschienen.
Review:
"Laser Mirror Starweb" war von David Gerrold ursprünglich als Drehbuch für eine "Babylon 5"-Folge gedacht, wurde dann jedoch nie als solche umgesetzt. Nach den ersten acht Comics, die auf seinen Handlungsskizzen basierte, schlug JMS dann DC Comics vor, David Gerrolds Idee für eine Episode (damals noch mit Sinclair statt Sheridan) in dieser Form umzusetzen. Das Ergebnis ist ein zwar recht kurzweiliger, aus zwei Ausgaben bestehender Comic, dem jedoch im Vergleich zu den von JMS geschriebenen oder zumindest auf seinen Entwürfen basierenden Comics davor und danach ("The Price of Peace" rund um Sinclairs Abberufung von der Station, "Shadows Past and Present" über die erste Begegnung zwischen Sinclair und Garibaldi, sowie "In Valen's Name", wo Sinclairs weiteres Schicksal enthüllt wird) die Bedeutung für die bzw. Verbindung zur fortlaufenden Handlung der Serie fehlt. Insofern erinnert er eher an die ersten sechs Romane, die ebenfalls nur über rudimentäre entsprechende Verknüpfungen verfügten. Jedenfalls verpasst man im Vergleich zu den anderen erwähnten Comics als "Babylon 5"-Fan letztendlich nichts, wenn man ihn nicht gelesen hat. Zumal sowohl ein paar hier vorgestellte Technologien, wie das Sternennetz, doch eher fremd wirken, und auch die hier dargebrachten Informationen über die Gesellschaft der Narn nicht so recht zu dem passen wollen, was wir in der Serie über sie erfahren (z.B. die ganze Verhandlungs-Geschichte; David Gerrold macht aus den Narn quasi die Ferengi des "Babylon 5"-Universums).
Auch die künstlerische Gestaltung wird wieder einmal keine Schönheitspreise gewinnen. Die Gesichter sind teilweise wenig detailliert und die Figuren daher teilweise schwer bzw. nur anhand dessen, wo die Handlung gerade spielt, zu erkennen. Vor allem Sheridan ist wieder einmal derart unkenntlich, dass man glauben könnte, DC Comics hatten nicht die Rechte dazu, sein Gesicht abzubilden. Auch das Innenleben der Station ist sehr durchwachsen. Manches, wie das Shuttle im Inneren, entstammt 1:1 der Serie, die neuen Bereiche der Station die wir hier besuchen sehen aber irgendwie architektonisch ganz anders aus, und passen nicht wirklich zum Rest. Und auch was die Farbgebung betrifft, bekleckert sich auch "Laser Mirror Starweb" wieder einmal nicht mit Ruhm. Dennoch, besser als der Großteil der ersten sechs Dell-Romane konnte mir David Gerrolds Comic dann doch gefallen. Dies liegt in erster Linie an der zwar recht belanglosen und für den großen Handlungsrahmen gänzlich unwichtigen, aber dennoch durchaus kurzweiligen Geschichte, einigen netten Einfällen wie dem titelspendenden Spiel Laser, Spiegel, Sternennetz, dass sich als Variante von Schere, Stein, Papier erweist, sowie in erster Linie den amüsanten Dialogen, insbesondere zwischen Garibaldi und G'Kar. Da waren schon ein paar nette Bonmots drunter. Insgesamt ist "Laser Mirror Starweb" somit gerade noch ok – wenn auch ganz klar der schwächste der B5-Comics.
Fazit:
Im Vergleich zu den anderen "Babylon 5"-Comics, die ich aufgrund ihrer teils starken Verknüpfung zur fortlaufenden Geschichte der Serie trotz der teils schwachen künstlerischen Gestaltung allen B5-Fans nur empfehlen kann, muss man sich bei "Laser Mirror Starweb" selbst als großer Fiver/Lurker nicht grämen, wenn man ihn nicht kennt. Die Geschichte ist zwar recht kurzweilig und stellenweise durchaus witzig, hat aber keinerlei Bezug zum großen Handlungsbogen der Serie, und kann somit getrost ausgelassen werden. Zumal die eine oder andere hier vermittelte Information oder Technologie nur bedingt zu dem passt, was wir in der Serie erfahren, und die Bilder auch hier wieder als bestenfalls mäßig zu klassifizieren sind. So schlecht, dass man ihn als B5-Fans richtiggehend meiden müsste, selbst wenn einem die beiden Comics irgendwo mal unterkommen, ist "Laser Mirror Starweb" zwar auch wieder nicht. Man verpasst aber nun mal auch absolut nichts, wenn man sie nicht gelesen hat.