Originaltitel: Who Mourns for Morn? Episodennummer: 6x12 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 04. Februar 1998 Erstausstrahlung D: 25. Juli 1998 Drehbuch: Mark Gehred-O'Connell Regie: Victor Lobl Hauptdarsteller:
Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko,
Rene Auberjonois als Odo,
Michael Dorn als Lt. Commander Worf,
Nana Visitor als Major Kira Nerys,
Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax,
Colm Meaney als Chief Miles O'Brien,
Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir,
Cirroc Lofton als Jake Sisko,
Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller:
Gregory Itzin als Hain,
Brad Greenquist als Krit,
Bridget Ann White als Larell,
Cyril O'Reilly als Nahsk u.a.
Kurzinhalt:
Gerade erst hat Quark ein Hologramm von Morn in seiner Bar installiert, da die Besucher erwarten, ihn immer an der Theke sitzen zu sehen, dieser jedoch seit zwei Wochen unterwegs ist, da erreicht Deep Space Nine die Nachricht, dass Morn bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Quark ist ob des Verlustes untröstlich – wenn es ihm auch weniger um die Person selbst als um die Umsätze seiner Bar geht, befürchtet er doch, dass diese nun um ganze fünf Prozent einbrechen könnten. Sein Schmerz wird jedoch merklich gelindert, als er erfährt, dass Morn ihm sein gesamtes Vermögen hinterlassen hat. Die Vorfreude schlägt jedoch schon bald in Enttäuschung um, als sich das Erbe auf verdorbenes Obst im Frachtraum, ein Gemälde sowie sein Schlammbad, in dem er geschlafen hat, zu beschränken scheint. In Morns altem Quartier macht ihm dann jedoch dessen Exfrau Larell die Aufwartung. Sie offenbart Quark, dass Morn vor einigen Jahren in der Lotterie eintausend Barren goldgepresstes Latinum gewonnen hat. Gemeinsam versucht man, den Gewinn aufzuspüren. Doch es dauert nicht lange, bis die nächsten Bittsteller Quark ihre Aufwartung machen: Die beiden Gangster-Brüder Krit und Nahsk wollen ebenso ein Stück vom Kuchen wie der lurianische Ermittler Hain…
Denkwürdige Zitate:
Bei "Wer trauert um Morn?" wäre mir leider nichts Erwähnenswertes aufgefallen.
Review:
Die Frage aus dem Titel muss ich leider mit einem ernüchternden "Ich nicht" beantworten. Es tut mir ja echt leid, aber ich habe sowohl den Reiz der Figur generell, noch des Running Gags rund um den angeblich ach-so-gesprächigen Morn, der jedoch vor der Kamera kein Wort von sich gibt, noch nie verstanden. Für mich ist das ein "one-note"-Gag, der von den Machern auf sieben Staffeln ausgedehnt wurde. Nun wusste ich zugegebenermaßen bei dieser Zweitsichtung schon, dass Morn nicht wirklich tot ist, aber damals bei der Erstausstrahlung hat mich diese Wendung um keinen Deut mehr berührt. Was insofern noch kein großes Drama wäre, als sich Morns Tod ohnehin rasch als reiner Aufhänger herausstellt; es geht in Wahrheit nicht um den stillen Barbesucher (der Norm aus "Cheers" nachempfunden ist; auch so eine Serie, in die ich irgendwie nie hineingekommen bin), vielmehr steht wieder Quark im Mittelpunkt. Damit liefert uns "Deep Space Nine" nur zwei Episoden nach "Der glorreiche Ferengi" eine weitere Ferengi-Folge. Und wo sich die soeben genannte wohltuend von den meisten früheren entsprechenden Episoden abhob, bietet "Wer trauert um Morn?" vielmehr "business as usual". Was für jemanden wie mich, der mit den meisten Ferengi-Episoden wenig bis gar nichts anfangen kann, keine guten Nachrichten sind.
Ihr ahnt es schon: Ich konnte mit "Wer trauert um Morn?" leider nicht viel anfangen, und fand die Folge insgesamt ziemlich langweilig. Positiv bemerkbar machten sich nur Kleinigkeiten. Wie der Auftritt von Gregory Itzin, den ich seit seiner Rolle bei "24" immer gern sehe. Oder das gelungene Makeup der beiden Brüder. Sowie die verführerische Larell, die mich irgendwie an Arielle die Meerjungfrau erinnert hat. Das war's aber auch schon. Demgegenüber steht unter anderem das noch alles andere als berauschende erste Drittel, wo auch noch nicht abzusehen war, wo sich die Episode hinbewegen wird. Andere mögen sich Zerkugeln, wenn sie Quark dabei zusehen, wie ihn ein Unglück nach dem anderen befällt (wie z.B. mit dem verdorbenen Obst), aber obwohl (oder weil?) ich mit ihm als Figur nicht viel anfangen kann, hielt sich meine (Schaden-)Freude in argen Grenzen. Im Mittelteil rückt dann die Schnitzeljagd nach den Latinum in den Mittelpunkt, die mich auch nicht sonderlich packen konnte. Zumal gerade auch die Offenbarung rund um Hain sehr vorhersehbar war. Man sollte meinen, dass ein schlauer Fuchs wie Quark sich nicht ganz so leicht austricksen lässt. Erst im letzten Drittel vermochte die Folge dann ansatzweise zu unterhalten. Vor allem das Finale im Frachtraum war recht nett, wie z.B. mit der einen Einstellung, wo Quark langsam aus dem Container herauskriecht und gar nicht mitbekommt, dass die anderen die Waffen aufeinander richten. Morns Rückkehr war dann – selbst bei der Erstsichtung – wenig überraschend, aber wenigstens war die Antwort auf die Frage, wo dieser das Latinum versteckt hatte, ganz witzig und originell. Viel retten konnte all dies aber nicht mehr.
Fazit:
Nur zwei Folgen nach "Der glorreiche Ferengi" liefert man uns mit "Wer trauert um Morn?" eine weitere Ferengi-Episode nach. Im Vergleich zur gerade erwähnten ist diese hier jedoch wesentlich klassischer und typischer. Als jemand, der mit den früheren entsprechenden Folgen nicht viel anzufangen wusste, war ich somit auch von "Wer trauert um Morn?" wenig begeistert. Es gab zwar auch schon schlimmere, aber der Humor war wieder einmal überwiegend nicht meins (den Running Gag rund um Morn fand ich z.B. noch nie lustig), und insgesamt habe ich mich bei der Folge wieder überwiegend gelangweilt. Einzelne Aspekte die soweit ganz in Ordnung waren gab's zwar schon, und vor allem die letzten paar Minuten waren dann recht launig. Davor wäre ich bei "Wer trauert um Morn?" aber fast eingeschlafen, und insgesamt hat sie mich wieder einmal alles andere als begeistert.