Kurzinhalt:
In einer fernen Zukunft: Seit zwölf Jahrtausenden wird die Galaxis mittlerweile von galaktischen Imperium regiert. Der Psychohistoriker Hari Seldon vertritt jedoch die Meinung, dass nun dessen Untergang unmittelbar bevorsteht. Er wird daraufhin als Verräter angeklagt und muss sich in einem Prozess verantworten. Dort erklärt er, dass der Untergang des Imperiums nicht verhindert werden kann, man sehr wohl aber den Zeitraum der Barbarei, die diesem unweigerlich folgen wird, von dreißigtausend auf lediglich eintausend Jahre verkürzen könnte, was Billionen von Menschen des Leben retten könnte. Dafür möchte er sich mit ein paar Gelehrten auf den Planeten Terminus zurückziehen, der sich am Rand der Galaxis befindet. Dort arbeitet man fünfzig Jahre lang an einer galaktischen Enzyklopädie, mit der verhindert werden soll, dass das gesammelte Wissen in den kommenden dunklen Jahrhunderten in Vergessenheit gerät. Doch als sich Seldon pünktlich zum fünfzigjährigen Jubiläum der Gründung der Foundation mit einer aufgezeichneten Nachricht an die Führer der Kolonie wendet, offenbart sich dieser Zweck als Nebelgranate…
Review:
Wer sich auch nur ansatzweise fürs "Science Fiction"-Genre interessiert, wird wohl schon von Isaac Asimovs "Foundation"-Zyklus gehört haben. Doch trotz meines großen Interesses fürs Genre blieb die "Foundation"-Trilogie bei mir jahrelang ungelesen im Regal stehen. Jetzt war es aber endlich so weit, und ich habe mir den ersten Roman der Reihe vorgeknöpft. Ein bisschen komisch ist das ja schon immer, wenn man sich einen hochgeschätzten Buch-(oder auch Film-)Klassiker zum ersten Mal vorknöpft, angesichts der ganzen Lobpreisungen, über die man wohl unweigerlich gestolpert ist. Doch auch wenn ich "Foundation" jetzt nicht unbedingt gleich zum besten Science Fiction-Roman küren würde, den ich je gelesen habe, hat er mir dennoch sehr gut gefallen. Mir gefiel dabei sowohl das Setting, tausende von Jahren in der Zukunft, als vor allem auch die Idee der Psychohistoriker, denen es gelingt, derart exakte Prognosen zur weiteren Entwicklung einer Gesellschaft (nicht jedoch von Individuen) aufzustellen. Das war eine wirklich faszinierende Idee. Generell hatten es mir vor allem die ersten zwei Drittel des Romans angetan. Der Einstieg, mit Gaal Dornick, der nach Trantor kommt und dort kurz nach seiner Ankunft zusammen mit Hari Seldon verhaftet wird. Die erste Krise fünfzig Jahre später, wo Hardin Seldons Plan durchschaut, und dieser sich dann über seine Aufzeichnung zu Wort meldet und offenbart, dass das Enzyklopädie-Projekt tatsächlich nur eine Ablenkung war, um seinen weiteren Plan einzuleiten. Sowie dann auch die zweite große Foundation-Krise dreißig Jahre später, wo Hardin mittlerweile zum Bürgermeister von Terminus City und damit de facto zum Leiter der Foundation gewählt wurde.
Die gesamte Entwicklung über diese drei Abschnitte hinweg ist sehr faszinierend, angefangen über die interessante Grundidee der Prophezeiung eines zerfallenden Imperiums, über die Gründung einer derart abgelegenen Kolonie (und den damit einhergehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Implikationen), sowie vor allem auch die Art und Weise, wie die Foundation in weiterer Folge Religion als Waffe verwendet, um einen Großteil des Raumsektors zu kontrollieren. Da steckt so viel Kluges und Wahres drin, was die Entwicklung von Zivilisationen generell betrifft. Eben dieser Aspekt macht "Foundation" zu mich eben auch zu mehr als einer klassischen Space Opera. Leider fand ich, dass im direkten Vergleich zu diesen Abschnitten die letzten beiden Teile des Romans, die sich mit dem Händler Mallow auseinandersetzen, doch ein bisschen abfallen. Auch diese beiden Abschnitte waren zwar grundsätzlich noch interessant und boten einige faszinierende Ideen und Entwicklungen, aber die Geschichte davor hat mich irgendwie doch noch die Spur mehr gepackt. Dennoch bin ich auf die weitere Entwicklung von Seldons Plan in "Foundation and Empire" schon sehr gespannt.
Fazit:
"Foundation" ist ein großartiger Science Fiction-Roman, an dem mich vor allem die erste Hälfte, rund um die Psychohistoriker, die Gründung der Foundation-Kolonie, sowie die ersten beiden großen Krisen, der sich diese stellen muss, begeistern konnten. Da waren einige Ideen und Entwicklungen darunter, die ich wirklich faszinierend fand. Die letzten beiden Abschnitte fielen im direkten Vergleich für mich ein bisschen ab, waren aber ebenfalls noch interessant. Eine endgültige Beurteilung wird wohl erst möglich sein, wenn ich zumindest mal mit der gesamten Trilogie durch bin und die Geschichte abgeschlossen ist. Zudem muss man sich als allfälliger Neuling mit der Materie auf eine sehr sprunghafte Handlung einstellen, da allein der erste Roman 155 Jahre umfasst. Da es bei "Foundation" aber ohnehin eher um die Entwicklung einer Gesellschaft bzw. dem Fall und Aufstieg von Imperien geht, hat mich dies nicht weiter gestört. Jedenfalls bin ich schon sehr gespannt, wie die Geschichte rund um das Imperium, die Foundation, sowie Seldons großem, 1.000 Jahre umspannenden Plan weitergehen wird.
Bewertung:
4.5/5 Punkten
Christian Siegel
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