Kurzinhalt:
Fünf Jahre nach der Schlacht von Endor ist das Imperium zwar weiterhin auf dem Rückzug, jedoch nach wie vor nicht endgültig besiegt. Großadmiral Thrawn hat das Kommando über die imperiale Flotte übernommen, und fügt der Neuen Republik dank seines taktischen Geschicks einzelne schmerzhafte Niederlagen zu. Diese sind jedoch nur die ersten kleinen Schritte auf dem Weg zu seinem ultimativen Ziel: Die endgültige Niederschlagung der Rebellion. Um dieses zu erreichen verbündet er sich mit dem dunklen Jedi Joruus C'baoth, dem er als Gegenleistung für seine Dienste verspricht, ihm Luke Skywalker und Leia Organa Solo auszuliefern. Doch die ersten Versuche der Noghri, die beiden zu entführen, scheitern. Während man Leia nach Kashyyyk bringt, wo man sie in Sicherheit wähnt, trifft sich Han mit dem Schmuggler Talon Karrde, um über eine Allianz zu verhandeln. Und Luke gerät auf dem Weg zu jenem Planeten, wo C'baoth auf ihn lauert, in Gefangenschaft, und trifft auf die ehemalige Hand des Imperators, Mara Jade, die sich geschworen hat, ihn zu töten…
Review:
Während ich den Roman "Erben des Imperiums" bereits kannte, habe ich mir dessen Comic-Adaption nun zum ersten Mal vorgeknöpft. Und das Ergebnis hat mir, wenn es für mich auch nicht ganz an Timothy Zahns grandiosen Roman herankommt, sehr gut gefallen. Die größte Stärke ist dabei zweifellos, die Geschichte einmal nicht nur zu lesen, sondern auch in Bildern erzählt zu bekommen. Nun ist es grundsätzlich so, dass in meinem Kopf wenn ich ein Buch lese ja immer die entsprechenden Bilder entstehen, aber meine Vorstellungen der Figuren und einzelner Momente mit jenen der Comic-Zeichner gegenüberzustellen, war schon eine interessante Erfahrung. Und im Großen und Ganzen konnte mir die künstlerische Gestaltung auch durchaus gut gefallen. Ja, die Illustrationen sind nicht ganz so detailliert wie ich mir das vielleicht gewünscht hätte, und vor allem die Gesichter von Han, Luke und Leia sind teilweise kaum zu erkennen. Davon abgesehen sind die Zeichnungen aber schön ausdrucksstark, und zeichnen sich vor allem durch einen ganz eigenen Stil aus. Das ist nicht bei allen "Star Wars"-Comics so.
Was die Farbgebung betrifft, fand ich vor allem die Szenen im Weltraum sehr schön dargestellt. Ansonsten hätten die Farben für meinen Geschmack jedoch etwas kräftiger ausfallen dürfen, wobei man berücksichtigen muss, dass dieser Comic ums vor der großen "digitalen Revolution" entstanden ist, und daher hier noch alles handgemacht ist. Dadurch fehlt aber ein bisschen die Brillanz, die man als modernen Comics gewohnt ist. Die Geschichte ist natürlich grundsätzlich über jeden Zweifel erhaben. Sowohl die Fortführung der Saga aus der Original-Trilogie als auch die neu hinzugekommenen Figuren sind auch hier sehr interessant, und werten die Erzählung auf. Allerdings leidet die Geschichte schon ein bisschen unter den erforderlichen Kürzungen. Zwar sind praktisch alle wichtigen Momente vorhanden, aber in Romanform hatten die Figuren, die Entwicklungen und einzelne Wendungen halt deutlich mehr Zeit zum Atmen, kamen dadurch besser zur Geltung, und hinterließen so auch mehr bzw. stärkeren Eindruck. Trotzdem will ich "Die Erben des Imperiums" nicht schlecht reden. Er ist schon eine gute Adaption der Vorlage. An eben diese kommt der Comic in meinen Augen jedoch nicht ganz heran.
Fazit:
Ganz so brillant wie die Vorlage ist die Comic-Adaption leider nicht. Dies liegt in erster Linie an den notwendigen Kürzungen, die auf Kosten der Handlungs- und Charaktertiefe gehen. Davon abgesehen kann die Geschichte aber auch in Comic-Form gefallen. Die Zeichnungen sind zwar ein bisschen eigenwillig, und vor allem fand ich es schade, dass die Gesichter von Han, Leia und Luke stellenweise kaum zu erkennen sind. Zudem kämpft Luke mit einem blauen (statt einem grünen) Lichtschwert, und die Noghri werden deutlich hünenhafter dargestellt als von Zahn gedacht. Dafür zeichnen sich die Bilder zumindest durch einen eigenen Stil aus, und auch die Farbgebung weiß unter Berücksichtigung der damaligen Möglichkeiten durchaus zu gefallen. Vor allem die Weltraumbilder sind durchaus eindrucksvoll, und generell die Illustrationen sehr ausdrucksstark. Und die Handlung an sich ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Als Ergänzung zu Timothy Zahns grandiosem Roman ist er "Star Wars"-Fans durchaus zu empfehlen. Ersetzen kann er diesen jedoch nicht.