Kurzinhalt:
Nach ihren letzten Aktionen und Spionagemissionen sind die Rebellen endlich so weit, sich Kriegsherr Zinsj und seinem Supersternenzerstörer Eiserne Faust zu stellen. Doch Zinsj ist vorsichtig, und so ist es gar nicht so leicht, ihn in eine Falle zu locken. Um ihn in Sicherheit zu wiegen, verübt man kleinere, gezielte Piratenangriffe, die im Idealfall ein bestimmtes Muster erkennen lassen sollen – in der Hoffnung, dass Zinsj den Köder schluckt, und sich ihnen bei einem ihrer nächsten Angriffe entgegenstellt. Dafür verbündet sich die Gespensterstaffel nicht nur mit der Sonderstaffel, sondern auch mit der Flotte, die unter dem Kommando von General Solo operiert. Doch es gibt auch Rückschläge: Zinsjs Gehirnwäsche-Operation trägt immer neue Früchte, nicht nur unter der normalen Bevölkerung, wie z.B. auf Coruscant, sondern auch innerhalb der Gespensterstaffel. Zudem kommt Face, der zum neuen Staffelführer ernannt wurde, hinter Lara Notsils Vergangenheit. Als er sie damit konfrontiert, ergreift sie die Flucht. Danach kehrt sie scheinbar in den Dienst von Kriegsherr Zinsj zurück – in Wahrheit ist sie jedoch den Gespenstern nach wie vor treu, und arbeitet daran, den Supersternenzerstörer zu sabotieren. Ihr Beitrag wird sich letztendlich als essentiell erweisen, wenn es den Streitkräften der Neuen Republik gelingen sind, Zinsj ein für alle Mal zu stellen…
Review:
Aaron Allston hat bei seinen beiden Vorgänger-Romane – und auch hier wieder – mehrfach bewiesen, dass er sich nicht davor scheut, von ihm geschaffene Figuren auch wieder in den Tod zu schicken. Was jedoch "Kommando Han Solo" ein bisschen zurückhält ist, dass er eben diesen Mut ein bisschen vermissen lässt, wenn es darum geht, größere Veränderungen am Status Quo vorzunehmen. Dabei beziehe ich mich natürlich in erster Linie auf alles rund um Kriegsherr Zinsj. Dass dieser den Rebellenstreitkräften am Ende entkommt, von mir aus. Aber dass es die Eiserne Faust ebenfalls schwer beschädigt schafft, in den Hyperraum zu springen, fand ich schon schade. Einen Zinsj der sich völlig neu aufstellen muss und vor Rachedurst nur so strotzt, das wäre für mich eine spannende Ausgangssituation gewesen. So hingegen hat man ein bisschen den Eindruck, dass sich im Verlauf der drei Romane – und auch trotz der großen Schlacht hier am Ende – in Wahrheit nicht wirklich viel getan bzw. verändert hat. Was ich grundsätzlich schon mal schade fand, und einen als Leser generell ein bisschen die Sinnfrage stellen lässt. Etwas mehr hätte sich da jedenfalls ruhig tun können.
Von diesem Manko abgesehen war "Kommando Han Solo" aber soweit wieder ok. Nach wie vor fand ich die Raumschlachten bei Stackpole packender beschrieben, und immer noch sind mir die Mitglieder der Sonderstaffel näher als jene der Gespensterstaffel. Allerdings war alles rund um Lara Notsil soweit schon recht gelungen (während Kell diesmal enorm in den Hintergrund rückte, Face nicht wirklich viel zu tun bekam, und mir Myn Donos wieder mal herzlich egal war). Generell war "Kommando Han Solo" soweit ganz kurzweilig – wenn auch wieder einmal zu lang. Auch vom größeren Auftritt von Han Solo hat der Roman zweifellos profitiert. Und die Schlacht am Ende war dann schon ganz nett ausgedacht, bot die eine oder andere interessante Taktik, und war generell recht abwechslungsreich. Den Humor fand ich jedoch wieder einmal eher aufgesetzt, was vor allem für den Ewok gilt, den Lara dann auf der Eisernen Faust befreit. Stackpoles Humor lag mir da irgendwie mehr. Wie die Dialoge generell teilweise wieder mal verkrampft auf witzig getrimmt sind. Generell traf Stackpoles Schreibstil halt einfach eher meinen Geschmack. Nach den kleineren Anfangsschwierigkeiten mit "Die Gespensterstaffel" hat sich Allston allerdings durchaus gemacht, und legt auch hier wieder einen soliden Eintrag in die "X-Wing"-Reihe vor.
Fazit:
An Michael A. Stackpole wird Aaron Allston für mich persönlich wohl nie herankommen, dennoch hat er auch mit "Kommando Han Solo" wieder einen kurzweiligen "X-Wing"-Roman vorgelegt. Vor alles rund um Lara Nostil konnte mir dabei gut gefallen. Zudem profitierte "Kommando Han Solo" einerseits von Hans größerem Auftritt, und andererseits vom Zusammenschluss der Gespenster- mit der Sonderstaffel, was auch die Rückkehr einiger Stackpole-Figuren mit sich brachte Und auch die Schlacht am Ende war soweit nett beschrieben. Leider aber wurde deren Ausgang dem ganzen hochdramatischen Aufbau nicht wirklich gerecht, da sich der Status Quo nicht wesentlich verändert hat. Hier hätte Allston ruhig etwas mehr Mut zu einem klaren Schlussstrich beweisen können. Zudem finde ich die Mitglieder der Gespensterstaffel nach wie vor nicht so interessant und sympathisch wie ihre Sonderstaffel-Konkurrenten. Und der Humor war auch wieder mal überwiegend nicht meins. Trotzdem war "Kommando Han Solo" insgesamt schon ok.
Bewertung:
2.5/5 Punkten
Christian Siegel
Kommentare (2)
1. 13.12.2017 10:37
Hm, das Ende mit der entkommenden Eisernen Faust kannst Du Allston aber nicht wirklich vorwerfen. Das war durch Dave Wolvertons Roman "Entführung nach Dathomir" bereits vorgegeben und Allston hat im Rahmen der Kontinuität letztlich seine X-Wing-Reihe zu einem Prequel der dort geschilderten Ausgangssituation werden lassen.
Ich les ihn grad (geh sie ja chronologisch durch), die Eiserne Faust kam bislang aber nicht vor. Wenn's dabei bleibt, hätte er zumindest die mal rausschreiben können.
Ansonsten hättest du einerseits recht, andererseits hat ihn aber auch niemand dazu gezwungen, drei Romane darüber zu schreiben, wie man gegen Zinsj in den Krieg zieht und die Eiserne Faust vernichten will, wenn er schon genau wusste, dass er dies eh nicht umsetzen kann (Wenn es so sein sollte)