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Jason X Drucken E-Mail
Im Weltall hört nicht niemand sterben… Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 10 Dezember 2017
 
Advents-SPECiAL

 
Jason X
Originaltitel: Jason X
Produktionsland/jahr: USA 2001
Bewertung:
Studio/Verleih: Crystal Lake Entertainment/New Line Cinema
Regie: James Isaac
Produzenten: U.a. Noel Cunningham, James Isaac & Sean S. Cunningham
Drehbuch: Todd Farmer
Filmmusik: Harry Manfredini
Kamera: Derick V. Underschultz
Schnitt: David Handman
Genre: Science Fiction/Horror
Video-Premiere Deutschland: 18. Juni 2003
Kinostart USA: 26. April 2002
Laufzeit: 91 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 18
Trailer: YouTube
Kaufen: DVD (UK-Import)
Mit: Kane Hodder, Jexa Doig, Jeff Geddis, Jonathan Potts, Lisa Ryder, Dov Tiefenbach, Chuck Campbell, Melyssa Ade, David Cronenberg u.a.


Kurzinhalt: Nachdem er aus der Hölle zurückkehrt, wird Jason von einer Behörde der US-Regierung gefangen genommen, die seine regenerativen Fähigkeiten erforschen will. Zwei Jahre später wird er während eines Überfalls auf die Crystal Lake-Forschungseinrichtung zusammen mit der Wissenschaftlerin Rowan in Kryostase versetzt, wo sie über vierhundert Jahre verbringen. Im Jahr 2455 ist die Erde dank der Umweltverschmutzung unbewohnbar geworden. Die Menschheit ist auf einen anderen Planeten, die sogenannte Erde zwei, umgesiedelt, jedoch kehren immer wieder Archäologen, Wissenschaftler und Grabräuber auf der Suche nach wissenschaftlich interessanten und/oder wertvollen Artefakten auf die alte Erde zurück. Bei einer von ihnen werden dann schließlich Jason und Rowan gefunden. Während man Jason für tot erklärt, wird Rowan wiederbelebt. Kurz darauf erwacht dann auch Jason wieder zum Leben, und beginnt, sein mörderisches Werk an Bord des Raumschiffs fortzusetzen…

Review: Szenenbild. "Jason X" wurde von Kritikern ziemlich verrissen, und ist auch innerhalb der "Freitag der 13."-Fangemeinde höchst umstritten. Und doch habe ich mich auf den Film schon sehr gefreut, dachte ich doch, dass mir das Setting – als Science Fiction-Fan – ja eigentlich liegen müsste. Zumal ich ja generell ein Herz für SF-Trash habe. Letztendlich war "Jason X" dann wieder mal ein Film der Kategorie "Besser als befürchtet, aber schlechter als erhofft". Die katastrophalen letzten beiden Filme der Reihe lässt Jasons Ausflug ins Weltall jedenfalls mal klar hinter sich, und auch wenn mich der Film nicht ganz so begeistert hat wie erhofft würde ich ihn angesichts der Tatsache, dass ich die Reihe ja – bis auf Teil 1, 2 und 6 – überaus kritisch bewertet habe, trotz allem zu den besseren Jason-Filmen zählen. Aber wirklich gut ist auch er nicht. Negativ macht sich in erster Linie der billige Look des Films bemerkbar. Ich bin ja was eine digitale Optik betrifft sehr anfällig, da mir so etwas rasch unangenehm auffällt. "Jason X" schafft nun das Kunststück, eigentlich noch vor der digitalen Revolution entstanden und somit noch auf Film gedreht worden zu sein, und dennoch über diese typische digitale Optik zu verfügen. Wie auch immer sie das geschafft haben (ev. ist ja beim DVD-Mastering was schief gegangen?), es hat mir den Einstieg von Anfang an erschwert.

Aber auch davon abgesehen sieht und wirkt "Jason X" sehr billig. Die CGI-Effekte sehen teilweise furchtbar aus. Der Film ist eher mäßig inszeniert, und zeichnet sich generell nur einen sehr billigen Video-Look aus. Echte Spannung verströmt der Film leider zu keinem Zeitpunkt – was auch wieder mal daran liegt, dass man den Figuren viel zu wenig Aufmerksamkeit schenkt und zu deutlich macht, dass diese in erster Linie als Opfer für Jason gedacht sind. Die überwiegend billigen B-Movie-Darsteller helfen da auch nicht gerade. Lexa Doig ist die einzige, die aus dem Ensemble mit ihrer Leistung positiv hervorsticht, wobei auch Lisa Ryder noch halbwegs ok war. Und Melyssa Ade war, wenn schon sonst nichts, wenigstens sexy und damit ein netter optischer Aufputz. Davon abgesehen waren die Darsteller aber überwiegend furchtbar, und agierten sehr laienhaft, weshalb ich mich teilweise in einer Fan-Produktion wähnte. Und da sie einem überwiegend egal waren, kümmerte mich auch ihr Ableben wieder einmal nicht – bzw. fand ich den einen oder anderen von ihnen (Azrael!) derart nervig, dass ich dieses schon regelrecht herbeisehnte. Überaus schwer tat ich mir auch mit dem upgegradeten Cyborg-Jason. Ich fand, der sah einfach nur seltsam aus. Und das Ende war dann sehr vorhersehbar und genre-typisch bzw. klischeehaft. Und dennoch: Wie im Vorfeld schon erhofft, wurde "Jason X" für mich vom Setting durchaus aufgewertet. Dank meiner Vorliebe fürs SF-Genre liegen mir SF-Horrorfilme eben mehr als reine Slasher. Zudem ist immerhin erkennbar, dass man trotz des geringen Budgets und der teils billigen Optik zumindest versucht hat, einen visuell ansprechenden Film zu machen – wie man z.B. an der teils sehr intensiven Farbgebung merkt. Auch war der eine oder andere Kill sehr gut gemacht, und nutzte dabei teilweise auch die Möglichkeiten des SF-Settings (wie z.B. das zerschlagen des vereisten Gesichts). Der Kampf zwischen dem Androiden und Jason machte durchaus Laune. Die vereinzelten, kleinen parodistischen Anspielungen (der Name der Raumstation, oder auch das blaue Licht des Scanners, durch den die Wissenschaftlerin blickt – Spock lässt grüßen) wusste ich ebenfalls zu schätzen. Und die/der eine oder andere Szene bzw. Spruch waren schon wieder so schlecht und blöd, dass es fast schon wieder gut war (wie z.B., dass Jason durch Stöhnen wieder erwacht, oder auch der Tod durch einen Bohrer, wo nur noch der Spruch "He's screwed!" gefehlt hat). Jedenfalls habe ich mich bei manch anderen/früheren "Freitag der 13."-Filmen auch schon wesentlich mehr gelangweilt.

Fazit: Szenenbild. "Jason X" hat mich, trotz der unbestreitbaren Schwächen, besser unterhalten als ein Großteil der anderen "Freitag der 13."-Filme. In meinem Fall profitierte er dabei natürlich in erster Linie von meinem Faible für Science Fiction-Unterhaltung, weshalb der Film allein durchs Setting aufgewertet wurde. Zudem gab es schon die eine oder andere gelungene Szene und/oder netten Einfall. Lexa Doig macht ihre Sache als Final Girl ausgesprochen gut. Und vor allem auch der Kampf zwischen Jason und dem Androiden machte Spaß. Das war halt wirklich mal was völlig anderes. Wie man generell das SF-Setting da und dort nutzte, um "Freitag der 13." Zu "modernisieren". Eben dies bringt uns dann auch schon zu einem der größten Kritikpunkte: Mit Jasons upgegradetem Aussehen konnte ich nicht wirklich etwas anfangen. Generell wirkt "Jason X" doch ziemlich billig, was sich von den CGI-Effekten über die Sets bis hin zu den DarstellerInnen zieht, die doch überwiegend amateurhaft-talentlos agieren. Generell konnte ich auch diesmal wieder zu kaum einer Figur einen Bezug aufbauen, und sind diese wieder einmal in erster Linie zum Sterben da. Und das Ende war halt auch sehr genretypisch, vorhersehbar und klischeehaft. Insgesamt würde ich "Jason X" zwar trotz allem noch zu den gelungeneren "Freitag der 13."-Filme zählen – was halt natürlich auch daran liegt, dass ich mit diesen überwiegend nicht viel anfangen konnte. Und vor allem die vorangegangenen beiden, furchtbaren Fehlschläge lässt er klar hinter sich. Zu den besseren "Alien"-Klonen kann ich ihn jedoch nicht wirklich zählen.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2001 New Line Cinema)


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