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Star Crash - Sterne im Duell Drucken E-Mail
Ein Fest für Fans der trashigen Science Fiction Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 02 Dezember 2017
 
Advents-SPECiAL

 
Star Crash
Originaltitel: Starcrash
Produktionsland/jahr: Italien 1978
Bewertung:
Studio/Verleih: Nat and Patrick Wachsberger Productions
Regie: Luigi Cozzi
Produzenten: Nat Wachsberger & Patrick Wachsberger
Drehbuch: Luigi Cozzi & Nat Wachsberger
Filmmusik: John Barry
Kamera: Paul Beeson & Roberto D'Ettorre
Schnitt: Sergio Montanari
Genre: Science Fiction
Kinostart Deutschland: 21. Dezember 1978
Kinostart USA: 09. März 1979
Laufzeit: 92 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Caroline Munro, Marjoe Gortner, Christopher Plummer, David Hasselhoff, Robert Tessier, Joe Spinell, Nadia Cassini, Judd Hammilton u.a.


Kurzinhalt: Die Galaxis wird von einem friedliebenden Imperator regiert. Zusammen mit ihrem Navigator Akton verdingt sich die Raumpilotin Stella Star (!) als Schmugglerin, um sich ihren Unterhalt zu verdienen – und gerät dabei immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Als man sie und Akton in ein interstellares Gefängnis sperrt, erhält sie kurz darauf vom Imperator höchstpersönlich ein Angebot: Dieser will sie begnadigen, wenn sie dafür seinen Sohn aufspüren. Prinz Simon befand sich auf einem imperialen Schiff, das kürzlich von den Schergen des bösen Grafen Zarth Arn angegriffen wurde. Dabei haben sich Rettungskapseln gelöst, die daraufhin auf vier verschiedenen Planeten abgestürzt sind. Der Imperator hofft, dass sich sein Sohn in einer von ihnen befand. Widerwillig verbünden sich Stella und Akton mit dem Sicherheitsroboter L, um Simon aufzuspüren. Dabei müssen sie sich wiederholt den Schergen und Verbündeten des Grafen entgegenstellen…

Review: Szenenbild. Als "Krieg der Sterne" vor vierzig Jahren ins Kino kam, sollte dies die Filmwelt für immer verändern. Doch auch im kleineren Rahmen hatte der Erfolg von "Star Wars" Auswirkungen, versuchten doch andere Filmemacher, im Fahrwasser von George Lucas ähnliche Erfolge einzufahren. Das Ergebnis ist eine Fülle an Nachahmern, die zumeist wesentlich billiger entstanden sind, und auch die Originalität, Finesse und grundsätzliche Klasse von "Krieg der Sterne" überwiegend nicht einmal im Ansatz erreichten. Einer der charmanteren Vertreter der Sorte ist "Star Crash". Natürlich ist der Film ungemein trashig, aber wenn man so wie ich eine Vorliebe für Space Operas und/oder SF-Trash hat, lässt sich mit ihm doch einiges an Spaß haben. Der Film macht dabei praktisch von der ersten Einstellung an keinen Hehl daraus, dass er sich als billige "Star Wars"-Kopie versteht – fliegt doch auch hier ein riesiges Schiff über unsere Köpfe hinweg. In weiterer Folge gibt es dann einen – in diesem Fall guten – Imperator, eine vertraute Heldengeschichte (wenn auch unter umgekehrten Geschlechter-Vorzeichen, ist hier doch die Frau die Weltraum-Piratin, die den hübschen Prinzen retten muss) und nachdem er zuvor bereits gewisse übernatürliche Kräfte unter Beweis stellen durfte, erweist sich Akton dann spätestens wenn er sein Lichtschwert zückt endgültig als Jedi-Verschnitt.

Insofern ist "Star Crash" nun nicht unbedingt originell. Aber – und das ist einer der Aspekte, die ihn auszeichnen – er ist dennoch keine lahme, einfallslose Kopie, die unter geringstmöglichem Einsatz und Aufwand entstanden ist. Dem ganzen Film ist anzumerken, dass man sich darum bemüht hat, wenn schon eine "Star Wars"-Kopie, so doch zumindest eine gute "Star Wars"-Kopie zu machen, und auch wenn es teilweise – wie z.B. bei den teils schaurigen schauspielerischen Leistungen – beim Versuchen bleibt, so ist ihm dies nichtsdestotrotz hoch anzurechnen, und macht einen wesentlichen Teil seines Charmes aus. Vor allem der Einfallsreichtum bzw. die Abwechslung bestechen. "Star Crash" hält sich nie lang an einem Ort auf, und präsentiert u.a. ein Weltraum-Gefängnis, All-Amazonen, einen Riesen-Roboter, Neandertaler, verschiedenste Aliens, und am Ende dann eine Schlacht gegen eine Raumbasis, die über die Macht verfügt, ganze Planeten zu vernichten (kommt einem irgendwie bekannt vor?!), und die wie eine Hand geformt ist. Die Effekte erweisen sich dabei schon bald als zweischneidiges Schwert. Grundsätzlich wissen die Weltraumaufnahmen vor allem dank der schönen bunten Sterne und Planeten absolut zu gefallen; da waren schon einige sehr schöne Impressionen drunter, die vor allem auch angesichts des mageren Budgets beachtlich sind. Und auch die Modelle können sowohl vom Design als auch der Umsetzung her durchaus gefallen. Die Kampfszenen selbst sind jedoch – wie u.a. auch bei "Battle Beyond the Stars" – wenig dynamisch und/oder interessant inszeniert, und bestehen aus sich wiederholenden Aufnahmen von Raumschiffen, die von links nach rechts (oder umgekehrt) fliegen. Spannung kommt da keine auf, und generell verabsäumt man es bei der abschließenden Raumschlacht, durch die Bilder bzw. die Effekt-Aufnahmen eine Geschichte zu erzählen, wie das der finale Angriff auf den Todesstern in "Star Wars" auf so unnachahmliche Art und Weise getan hat.

Szenenbild. Schauspieltechnisch darf man sich von "Star Crash" wie schon angedeutet ebenfalls nicht zu viel erwarten, wobei ich finde, dass die teils eher laienhaft agierenden Darsteller zum Reiz des Films beitragen. Hasselhoff-Fans seien dabei vorgewarnt, dass dieser erst im letzten Drittel in Erscheinung tritt, und auch danach recht passiv bleibt und wenig zu tun bekommt. Und so ist es neben Bond-Girl Caroline Munro (die eine sexy Weltall-Heroine abgibt, sich schauspieltechnisch hier jedoch ebenfalls nicht gerade mit Ruhm bekleckert) in erster Linie Christopher Plummer, aus der Besetzung hervorsticht – während Marjoe Gortner überaus blass bleibt, und sich Joe Spinell als böser Graf in herrlichem Overacting übt. Generell zeichnet sich der Film durch eine teils köstliche übertriebene Theatralik aus (wie z.B. "What in the universe is that" -> mehrsekündige, theatralische Pause -> "It's a space ship!"). Und vor allem auch der Soundtrack von John Barry (der übrigens in Kürze neu aufgelegt werden soll) sticht positiv heraus (es wäre nicht unverschämt zu behaupten, dass dieser für den Film, den er vertont, eigentlich fast schon zu gut ist), und wertet ihn ungemein auf. Ich habe jedenfalls schon deutlich schlechtere und weniger unterhaltsame "Star Wars"-Ripoffs gesehen, als "Star Crash".

Fazit: Freunde der gepflegten, trashigen "Science Fiction"-Unterhaltung sollten bei "Star Crash" durchaus auf ihre Kosten kommen. Natürlich darf man ihn nicht ernst nehmen, und sich von den Effekten, den schauspielerischen Leistungen, der Handlung usw. nicht zu viel erwarten. Zudem sind die Anleihen an "Star Wars" von Beginn an offensichtlich. Das charmante an "Star Crash" ist aber einerseits, dass er diese nie zu verhehlen versucht, und andererseits, dass man sich nicht mit einer einfallslosen, faulen Kopie begnügt, sondern der Film durch abwechslungsreiche Setting und ein paar echt cool-trashige Einfälle besticht. Man merkt, dass man hier zwar mit wenig Budget, aber doch mit einiges an Herzblut bei der Sache war. Hoff-Fans seien jedoch vorgewarnt, dass der Knight Rider nur eine vergleichsweise kleine – und eher passive – Rolle spielt. Dafür kommen Fans des früheren Bond-Girls Caroline Munro hier voll auf ihre Kosten. Die Effekte könnten sich grundsätzlich ebenfalls sehen lassen – wenn sich auch die Aufnahmen während der Schlacht oft wiederholen und es im Vergleich zu "Star Wars" an der nötigen Dynamik fehlt – und John Barrys Score ist genau genommen wohl eigentlich zu gut für den Film, wertet diesen jedoch genau deshalb stark auf. Trotz aller objektiver Schwächen, die in der Wertung natürlich berücksichtigt werden müssen: "Star Crash" macht Laune; und zählt für mich definitiv zu den besseren und charmanteren "Star Wars"-Kopien, die in den unendlichen Weiten der SF-B-Movies zu finden sind.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1978 Nat and Patrick Wachsberger Productions)


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