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Discovery - 1x09: Algorithmus Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Into the Forest I Go
Episodennummer: 1x09
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 12. November 2017 (CBS)
Erstausstahlung D: 13. November 2017 (Netflix)
Drehbuch: Bo Yeon Kim & Erika Lippoldt
Regie: Chris Byrne
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Jason Isaacs als Captain Gabriel Lorca, Doug Jones als Saru, Shazad Latif als Ash Tyler, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly.
Gastdarsteller: Jayne Brook als Admiral Cornwell, Kenneth Mitchell als Kol, Mary Chieffo als L'Rell, Wilson Cruz als Dr. Hugh Culber, Conrad Coates als Admiral Terral, Emily Coutts als Keyla Detmer, Julianne Grossman als Discovery Computer u.a.


Kurzinhalt: Der klingonische Schlachtkreuzer unter dem Kommando von Kol befindet sich auf dem Weg nach Pahvo. Captain Lorca erhält von der Admiralität der Sternenflotte den Befehl, sich zurückzuziehen, und den Klingonen den Planeten zu überlassen. Lorca ist darüber alles andere als glücklich, und sucht nach einem Schlupfloch: Statt des Sporenantriebs fliegt er nur mit Warp zur nächstgelegenen Sternenbasis. Dies gibt seiner Crew drei Stunden Zeit, um einen Plan auszuarbeiten, den Tarnschirm der klingonischen Schiffe doch noch zu knacken. Als dies tatsächlich gelingt, lässt Lorca wieder Kurs auf Pahvo nehmen. Ihr Plan sieht vor, Michael Burnham und Ash Tyler an Bord des klingonischen Schiffes zu beamen, wo sie zwei Transceiver hinterlassen. Danach soll der von Paul Stamets betriebene Sporenantrieb 133 Sprünge hintereinander machen, um mittels eines Algorithmus die Frequenz der Tarnung zu berechnen. Während sich Tilly und sein Freund Dr. Culber Sorgen machen, ist Paul fest dazu entschlossen, den Plan durchzuführen, wenn so der Krieg mit den Klingonen beendet oder zumindest ein entscheidender Vorteil für die Sternenflotte gefunden werden kann. Aber auch an Bord des klingonischen Schiffes ergeben sich Probleme: Als Ash und Michael ein menschliches Lebenszeichen empfangen, stoßen sie nicht nur auf Admiral Cornwell, sondern auch auf L'Rell, die Ash gefoltert hat. Während dieser einen Nervenzusammenbruch erleidet, macht sich Michael allein zur Brücke auf, um den zweiten Transceiver zu installieren…

Denkwürdige Zitate: "You want me to run from a fight and leave a peaceful species to face annihilation."
(Captain Lorca tut sich mit seinen Befehlen merklich schwer.)

Review: Episodenbild (c) Netflix Aus meiner Sicht verabschiedet sich "Star Trek: Discovery" mit "Algorithmus" mit einer der bisher schwächeren Episoden in die Mit-Staffel-Pause. Bevor ich mich den Kritikpunkten zuwende, zuerst aber jene Aspekte, die mir gut gefallen konnten. Optisch war auch "Algorithmus" zweifellos wieder ein Highlight. Bereits den ersten Shot der Discovery fand ich wunderschön, aber auch danach gab's in positiver Hinsicht immer wieder mal was fürs Auge (wie z.B. das Gespräch zwischen Lorca und Stamets, als sie auf Pahvo hinabblicken). Überaus positiv fand ich auch die Entwicklung, dass dank des im Kommunikator inkludierten Universalübersetzers an Bord des klingonischen Schiffes nun endlich Englisch gesprochen wurde – fand ich sowohl die klingonische Aussprache als auch die ständigen Untertitel doch ziemlich mühsam. Ansatzweise mutig fand ich zudem alles rund um Ash; wie dieser an Bord des klingonischen Schiffes richtiggehend zusammenbricht, und nach der Rückkehr der Discovery neben schlichtem PTSS auch die Folgen sexueller Gewalt thematisiert werden (mit einem Mann als Opfer). Und dass es hier nun endlich den ersten Kuss zwischen Paul und Hugh gab, fand ich auch sehr positiv.

Auf der Minus-Seite macht sich in erster Linie – wieder einmal – das Drehbuch bemerkbar, fand ich die Geschichte doch einerseits teilweise sehr konstruiert und andererseits unpackbar vorhersehbar. Ersteres bezieht sich in erster Linie auf die 133 Sprünge, die Stamets durchführen musste – weil warum dies unbedingt notwendig war, war mir irgendwie nicht klar. Hätte man nicht mit Impulsantrieb genauso gut um das klingonische Schiff herumfliegen oder die kurzen Sprünge mittels des Warpantriebs durchführen können? Das wirkte auf mich jedenfalls schon sehr erzwungen, und bereitete dann halt den "Zusammenbruch" am Ende vor. Womit wir auch schon bei der Vorhersehbarkeit sind: Bereits als Paul sagt, dass dies sein allerletzter Sprung sein würde, war klar, dass dieser jetzt gründlich schiefgehen würde. Und danach kommt dann auch noch die bedeutungsschwangere Szene mit Hugh, wo sie Pläne für die Zukunft schmieden, sich zum Theater verabreden, und so weiter. Ehrlich, man hätte die anstehende Katastrophe nur dadurch noch offensichtlicher machen können, in dem B-9 ins Bild rollt und "Danger, Will Robinson, danger!" ruft. Das war so vorhersehbar, dass es fast schon peinlich war. Auch der Cliffhanger hat für mich nicht wirklich funktioniert. Sind sie also nun entweder in einem fernen Teil der Galaxis (Delta-Quadrant?) oder aber, was wahrscheinlicher ist, in einem Parallel-Universum. Wenn letzteres, so hoffe ich nur, dass es sich nicht ums Spiegeluniversum handelt (oder zumindest, dort zu keiner Begegnung mit einem Schiff des Imperiums kommt), da man sich sonst fragen müsste, warum Kirk & Spock von dieser Begegnung nichts wüssten. Und letztendlich: Ganz egal, wo sie sind, es ist ja eh klar, dass sie wieder zurückkommen werden. Und das "Wie?" finde ich gerade auch in diesem Fall nicht übermäßig spannend.

Episodenbild (c) Netflix Womit wir beim letzten wesentlichen Kritikpunkt wären: Spannung kam zumindest bei mir während dem Schauen von "Algorithmus" zu keinem Zeitpunkt auf. Nicht, als sich die Discovery zurückziehen muss und sie nur wenig Zeit haben, um doch noch einen Plan auszuarbeiten um ihre ursprüngliche Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Und auch nicht während des Außeneinsatzes auf dem klingonischen Schiff – ja noch nicht mal, wenn sich Michael Kol zum Duell stellt, um Zeit zu schinden. Und das ist einerseits ein Problem dieser spezifischen Folge, jedoch auch von "Discovery" im Allgemeinen: Es gelingt der Serie bislang für mich nicht, ein Gefühl der Dringlichkeit oder der Bedrohung zu vermitteln, bzw. mir deutlich zu machen, was genau im Krieg gegen die Klingonen auf dem Spiel steht. Und generell fehlten sowohl "Algorithmus" als auch der Serie an sich irgendwie die Ideen. Was ich an "Star Trek" so liebe, sind die Geschichten, die interessanten Konzepte, die Themen, die man aufgreift, und die Aussagen, die man dazu trifft. Eben dies fehlt bei "Discovery" bislang völlig. Und das, womit man das daraus entstehende Vakuum füllt, konnte mich bislang nun mal leider nicht wirklich ansprechen. Weshalb ich auch "Algorithmus" wieder einmal nur mit überaus verhaltenem Interesse verfolgte.

Fazit: Mittlerweile haben wir mehr als die Hälfte der ersten Staffel hinter uns, und ich hab immer noch keine rechte Idee davon, was "Discovery" sein will, was die Macher mit ihr bezwecken (von der kommerziellen Motivation dahinter abgesehen), und worum es denn eigentlich überhaupt geht. Mag sein, dass die hochwertige Optik und die oberflächliche Unterhaltung für andere ausreicht, mir ist das, was "Discovery" bislang bietet, aber entschieden zu wenig. Und auch die Geschichte kann mich bislang nicht wirklich ansprechen. "Algorithmus" brachte dabei meine Probleme mit der Serie wieder einmal sehr schön auf den Punkt: Eine uninteressante, konstruiert wirkende und teils peinlich vorhersehbare Geschichte, die ich nicht sonderlich interessant, geschweige denn spannend, fand. Gerettet wird die Folge -wie auch die Serie – in erster Linie von der teils echt beeindruckenden Optik, den guten schauspielerischen Leistungen, der hochwertigen und, sowie einzelnen (aber für meinen Geschmack zu sporadisch auftretenden) guten Ideen und Momenten (wie Ashs Trauma). Dennoch überwiegen für mich leider nach wie vor die negativen Aspekte. Gleichermaßen bezeichnend wie verheerend: Ich verspüre trotz des Cliffhangers keinen großen Drang, zu erfahren, wie es jetzt weitergeht – weshalb ich auch der nun anstehenden Pause mit vulkanischer Gelassenheit begegne.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Netflix)




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