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The Long Mars Drucken E-Mail
Knüpft qualitativ an den ersten Teil der Reihe an Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 04 November 2017
 
Titel: "The Long Mars"
Deutscher Titel: "Der lange Mars"
Bewertung:
Autoren: Terry Pratchett & Stephen Baxter
Umfang: 438 Seiten
Verlag: Doubleday
Veröffentlicht: Juni 2014
ISBN: 978-0-552-17140-3
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nach dem Ausbruch bei Yellowstone kommt es aufgrund der schwerwiegenden klimatischen Veränderungen sowie der Tatsache, dass dadurch weite Teile Amerikas unbewohnbar wurden, zu einer Massenflucht von der Referenz-Erde in die Lange Erde. Auch die US-Regierung zieht nach Madison 5 – also fünf Welten weiter von der Referenz-Erde – um. Fünf Jahre später beginnt sich die Lage langsam zu normalisieren. Maggie Kauffman erhält den Auftrag, eine große Expedition bestehen aus zwei Luftschiffen anzuführen, die so tief in die Lange Erde vordringen soll wie niemand vor ihr, nämlich bis zur 25.000.000 Welt. Währenddessen bereitet man eine Welt weiter von der "Lücke" – in der sich nie eine Erde gebildet hat – eine Forschungsreise zum Mars vor. Diese soll nicht nur diesen einen spezifischen Mars erkunden, sondern auch die Parallelwelten – also den Langen Mars. Und Joshua Valiénte kann sich der Verantwortung als Lobsang ihn um Hilfe ersucht ein weiteres Mal nicht entziehen, und trifft in Happy Landings auf eine junge Rasse von Supermenschen, die sich selbst als "Next" bezeichnen – und die eine Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellen könnten…

Review: Nach dem enttäuschenden "Long War" gelang es Terry Pratchett und Stephen Baxter mit "The Long Mars" wieder, qualitativ an den ersten Teil der Reihe anzuknüpfen. Die Geschichte war wieder wesentlich interessanter, und konzentrierte sich auch wieder stärker auf die Erforschung dieser parallelen Welten. Einerseits bei der von Maggie Kauffman angeführten Expedition, die so weit in die Lange Erde reist wie keine vor ihr, und wo man einige interessante Entdeckungen macht. Und andererseits mit der titelspendenden Erkundung vom Langen Mars. Vor allem letzteres fand ich dabei teilweise wirklich faszinierend, sowohl die unterschiedlichen Landschaften die man entdeckt, die von ihnen getroffenen (ob wissenschaftlich akkurat oder nicht, ist da erstmal zweitrangig) Erkenntnisse darüber, dass das Leben auf dem Mars immer nur eine vergleichsweise kurze Spanne hat, sich zu entwickeln und zu entfalten, bis hin zu den vereinzelten Zivilisationen – oder auch nur deren Überreste – auf die man trifft. Da haben sich die beiden Autoren wirklich einiges einfallen lassen, und vor allem den Mars-Teil der Geschichte fand ich wirklich interessant. Aber auch die Kauffman-Expedition bot wieder ein paar nette, originelle Einfälle.

Ebenfalls sehr interessant war alles rund um die neuen Supermenschen, die auf der Langen Erde – insbesondere Happy Landings – heranwachsen. Teilweise musste ich hier an Khan und seine genetisch optimierten Anhänger aus "Star Trek" denken, wirken sie doch ähnlich kalt und arrogant. In der Art und Weise, wie sie geschrieben waren, konnte man die Angst der "normalen" Menschen von ihnen jedenfalls voll und ganz nachvollziehen, lief doch auch mir bei der einen oder anderen Aussage ein kalter Schauer über den Rücken. All dies kumuliert dann schließlich in einer Diskussion, wie man dieser Bedrohung begegnen soll, und auch wenn ich nie wirklich daran glaubte, dass man die dort in Erwägung gezogene Lösung tatsächlich durchführen konnte, waren die Argumente Für und Wider durchaus interessant mitzuverfolgen. Mein einziger wesentlicher Kritikpunkt ist dann auch, dass die Lösung die am Ende für das Problem gefunden wird doch etwas zu leicht wirkt, und ein wenig nach Deus Ex Machina riecht – mal davon ausgehend, dass wir hier auch wirklich schon das letzte von den Next gehört haben. Weil irgendwie wäre mir das dann doch etwas zu einfach gegangen, diese Bedrohung loszuwerden. Davon abgesehen hat mir "The Long Mars" aber sehr gut gefallen. Nicht nur inhaltlich, sondern auch von der Schreibweise her, wo ich Pratchetts Handschrift teilweise wieder stärker zu erkennen meinte, als bei "The Long War" (wo diese für mich praktisch nicht bemerkbar war). Und auch die zahlreichen popkulturellen Anspielungen die sich hier wieder einmal eingeschlichen haben werteten den Roman für mich auf.

Fazit: Wie schon bei "The Long Earth" gilt: An die besten Werke beider Autoren mag "The Long Mars" zwar nicht herankommen – den enttäuschenden Vorgänger lassen sie mit dem dritten Teil der Reihe aber klar und deutlich hinter sich. Für mich lang das in erster Linie daran, dass hier nach dem Ganzen – für mich weniger interessanten – politischen Geplänkel hier die Erforschung sowohl der Langen Erde als auch des Langen Mars in den Mittelpunkt rückten. Vor allem letzteres fand ich enorm faszinierend, aber auch die Expedition der Langen Erde bot zahlreiche interessante neue Ideen und phantastische parallele Welten. Im Großen und Ganzen fand ich auch alles rund um die heranwachsenden Supermenschen sehr interessant – dort hätte ich mir dann allerdings einen etwas anderen Ausgang gewünscht, weil so schien man mir zumindest mal im ersten Moment (mal abwarten, was da in den letzten beiden Romanen der Reihe noch kommt) einem vermeintlich unvermeidbaren Konflikt doch etwas zu leicht aus dem Weg zu gehen. Davon abgesehen fand ich "The Long Mars" aber wieder sehr gelungen, wobei sich neben dem Inhalt für mich auch die Tatsache positiv bemerkbar machte, dass ich Pratchetts Handschrift hier wieder stärker wahrzunehmen meinte. Jedenfalls bin ich nach "The Long Mars" schon sehr gespannt, was die beiden Autoren für den Rest der Reihe noch auf Lager haben.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel






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