Mit: John D. LeMay, Kari Keegan, Kane Hodder, Steven Williams, Steven Culp, Erin Gray, Rusty Schwimmer, Richart Gant, Leslie Jordan, Billy Green Bush, Kipp Marcus, Andrew Bloch, Adam Cranner, Allison Smith, Julie Michaels u.a.
Kurzinhalt:
Um dem Schrecken am Crystal Lake endlich ein Ende zu bereiten, lockt man Jason Vorhees in eine Falle. Von einer militärischen Sondereinheit wird er dann praktisch hingerichtet, bis nur mehr Einzelteile von ihm übrig sind. Doch selbst das reicht noch nicht, um ihn endgültig auszuschalten. Denn während der Obduktion ergreift er dann vom Gerichtsmediziner Besitz, um in dessen Körper sein mörderisches Werk fortzusetzen. Vor allem aber möchte er einen eigenen, frischen Körper bekommen – und dafür braucht er einen Abkömmling der Vorhees-Familie, weshalb er es auf seine Schwester und deren Tochter, und insbesondere ihr frisch geborenes Baby – abgesehen hat. Während er von Person zu Person springt, um ihnen näher zu kommen, versuchen die letzten Überlebenden der Vorhees-Familie, den Fluch der auf ihnen lastet endlich zu durchbrechen…
Review:
Die ersten paar Minuten waren ja noch nicht einmal so schlecht. Ansatzweise atmosphärisch, das Spiel mit dem Spiegel war ganz nett, und die Szenen waren schön belichtet und sahen nett aus. Danach ging's aber rasant bergab. Jasons neuen Look fand ich höchst gewöhnungsbedürftig, und die Art und Weise wie man ihn hier, nachdem er in die Falle gelockt wurde, vermeintlich endgültig ausschaltet, war auch höchst unspektakulär. Was Besseres als einfach eine Militäreinheit gefühlt minutenlang auf ihn feuern zu lassen, ist ihnen echt nicht eingefallen? Insofern hatte "Die Endabrechnung" den zuvor aufgebauten Goodwill ebenso schnell auch wieder verbraucht. Und dabei kam das dicke Ende erst noch! Weil so richtig schlimm wird's eigentlich erst, nachdem man Jasons Überreste in die Leichenhalle überstellt, und der Gerichtsmediziner beginnt, die Autopsie durchzuführen. Weil was sie sich dann haben einfallen lassen, um Jason wieder von den Toten auferstehen zu lassen, zählt zum Hirnrissigsten, dass ich in meinem ganzen Leben bisher gesehen habe (und glaubt mir, ich hab nun wirklich schon viel gesehen!). Jason als wurmartiger Parasit? Ist das echt euer ernst?
Generell kam ich bei dem Film schon rasch aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Schon allein die Idee "Jason had a sister". Jetzt machen wir also "Halloween" nach, oder wie? Generell musste ich das eine oder andere Mal – ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt – an andere Filme denken, wie z.B. an "Jaws" ("For this, you get the head… the whole damn thing" – Quint lässt grüßen) oder "Evil Dead" (Necronomicon). Und insgesamt käme ich mit meinen beiden Händen nicht aus, um die ganzen WTF-Momente des Films aufzuzählen. Aus meiner Sicht gab man Jason mit "Die Endabrechnung" jedenfalls endgültig der Lächerlichkeit preis, weil die ganze Story war von vorne bis hinten einfach nur hirnrissig. Was man sich dabei gedacht hat, werde ich nie verstehen. "Die Endabrechnung" fehlte es leider auch wieder einmal gänzlich an Spannung. Zu keiner der Figuren baute ich eine Verbindung auf, und auch wegen dem Baby habe ich nie sonderlich mitgefiebert. Das ständige Herumspringen von Jason von einer Person zur nächsten fand ich ebenfalls mühsam, und die wenigen Versuche, uns damit zu überraschen, in welcher Figur er jetzt grad drinsteckt, haben zumindest für mich überhaupt nicht funktioniert. Und generell war der Film wieder einmal viel zu vorhersehbar, gerade auch, was den Ausgang des Geschehens betrifft. Dass die Figuren teilweise dämlich agierten, muss wohl auch nicht extra erwähnt werden. Und selbst der Showdown, als Jason dann endlich zurückkehrte, war sehr schwach. All dies ist vor allem auch deshalb so schade, als durchaus interessante und gute Ansätze vorhanden gewesen wären. Die Inszenierung von Adam Marcus ist ja nicht einmal so schlecht. Die Besetzung wartet mit einigen bekannten und von mir teilweise auch durchaus geschätzten Gesichtern (Erin Gray!) auf. Interessant zweifellos auch der Abschlussgag, als sich Freddys Klingenhand Jasons Maske schnappt – und man damit das Crossover der beiden (welches dann aber bis nach "Jason X" warten musste) schon andeutet. Und die Idee, mal vom klassischen Slasher wegzugehen und was anderes zu versuchen, hätte grundsätzlich auch seinen Reiz gehabt. Nicht jedoch, wenn dann das dabei herauskommt.
Fazit:
Also ich weiß ja nicht, was zur Hölle ich da gesehen habe, aber mit "Freitag der 13." bzw. Jason Vorhees hatte es nicht mehr wirklich zu tun. Es mag ja jene geben, welche diesen Film gerade wegen seines Irrsinns lieben oder zumindest tolerieren können, aber ich fürchte, ich kann mich nicht dazu zählen. Denn auch wenn ich wie man im Verlauf der Reviews zur Reihe bemerkt hat nicht der größte Slasher-Fan bin, hätte ich einfach nur einen weiteren durchschnittlichen, typischen Film der Reihe vorgezogen, als diese filmische Katastrophe. Denn letztendlich konnten angesichts des völlig hirnrissigen Drehbuchs selbst die gute Besetzung (Erin Gray! Steven Williams! u.a.), die solide Inszenierung sowie vereinzelte inspirierte Momente und Ideen nichts mehr retten. Das war einfach nur ein Holler, angefangen von der Idee, dass Jason von anderen Leuten Besitz ergreift (sich sein Antlitz jedoch im Spiegel zeigt), bis hin zur Offenbarung seiner Schwester ("Halloween" lässt grüßen). Und spätestens, wenn man Jason als wurmartigen Parasiten offenbart, ist's dann endgültig aus. Aus meiner Sicht hat die "Freitag der 13."-Reihe mit "Die Endabrechnung" jedenfalls den absoluten Tiefpunkt erreicht – und damit ist nicht die Hölle gemeint.