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Zu den Waffen! PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Call to Arms
Episodennummer: 5x26
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16. Juni 1997
Erstausstrahlung D: 25. März 1998
Drehbuch: Ira Steven Behr & Robert Hewitt Wolfe
Regie: Allan Kroeker
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Andrew J. Robinson als Garak, Jeffrey Combs als Weyoun, Marc Alaimo als Dukat, Max Grodénchik als Rom, Aron Eisenberg als Nog, J.G. Hertzler als Martok, Chase Masterson als Leeta, Melanie Smith als Tora Ziyal, Casey Biggs als Damar u.a.

Kurzinhalt: Besorgt beobachten Captain Sisko und seine Crew, wie das Dominion jede Woche Verstärkung durch das Wurmloch schickt. Es scheint, als würden sie sich auf einen Krieg mit den Mächten des Alpha-Quadranten vorbereiten. Captain Sisko möchte die ständigen Nachschublieferungen nun ein für alle Mal unterbinden, und dafür den Ausgang des Wurmlochs verminen – ein Schritt, dem die Sternenflotte zustimmt. Daraufhin stattet ein aufgeregter Weyoun der Station einen Besuch ab, und drängt Sisko dazu, von diesem Kurs abzusehen. Man würde in Zukunft nur mehr Versorgungsschiffe, aber keine weiteren Kriegsschiffe, mehr durchs Wurmloch schicken. Sisko zeigt sich gesprächsbereit – erkennt Weyouns Angebot jedoch als Verzögerungstaktik, mit der das Dominion nur Zeit zu hoffen gewinnt. Während man das Minenfeld so rasch als möglich fertig stellt, bereitet sich die Station Deep Space Nine auf den ersten vollwertigen Angriff des Dominion und der Cardassianer vor. Kurz darauf erreicht deren gemeinsame Flotte das System, und verlangt von Captain Sisko, ihnen die Station zu übergeben. Ein Krieg zwischen beiden Mächten scheint unausweichlich zu sein…

Denkwürdige Zitate: "We're losing the peace, which means a war could be our only hope."
(Im "Star Trek"-Universum eine doch eher unerwartete Aussage.)

"Captain Sisko. I don't suppose you would like to surrender and avoid unnecessary bloodshed?"
"Absolutely not."
"I was hoping you'd say that."
(Ein rachsüchtiger Dukat freut sich schon aufs anstehende Gefecht.)

"You'd shoot a man in the back?"
"Well, it's the safest way, isn't it?"
(Wo Garak recht hat, hat er recht.)


Review: Episodenbild (c) CBS Fünf Staffel hat es gedauert – wobei das Dominion als Bedrohung selbst ja genau genommen erst am Ende der zweiten Staffel vorgestellt wurde – nun ist es endlich soweit. An einer Stelle – das Ende von Season 5 – am dem die "Konkurrenzserie" ihre Geschichte bereits abgeschlossen hatte, und dabei nicht nur von einem sondern gleich mehreren Kriegen erzählte, bricht also nun auch innerhalb des "Star Trek"-Universums zum ersten Mal ein offener Krieg zwischen der Föderation und einer konkurrierenden Macht aus. Das bringt uns in den letzten zehn Minuten eine ziemlich spektakuläre Raumschlacht ein, in der sich die Station gegen eine Streitmacht des Dominion und der Cardassianer stellen muss. Im Vergleich zu "Babylon 5" (wo sich in erster Linie "Die Strafaktion" als Gegenentwurf anbietet) war mir persönlich die Raumschlacht dabei etwas zu sehr auf cool getrimmt, meinte ich, dass man als Zuschauer angesichts der spektakulären Bilder jubeln soll. Dass der Ausbruch des Krieges eigentlich etwas sehr beklagenswertes ist, und bei dem Angriff vielleicht auch einige ihr Leben lassen, wird von " Zu den Waffen!" leider nicht thematisiert. Das fand ich doch sehr bedauerlich.

Generell war ich von "Zu den Waffen!" jetzt nicht so begeistert, wie das vielleicht bei anderen Fans der Serie der Fall gewesen sein mag. Denn die Folge brauchte für meinen Geschmack auch viel zu lange, um endlich mal zum Punkt zu kommen. Nun muss ein langsamer Aufbau ja nichts schlechtes sein, aber trotz der einen oder anderen Verabschiedungen, wie zwischen Jadzia und Worf, oder auch einzelnen Szenen, in denen man sich auf den anstehenden Kampf vorbereitet (Jake hilft Dr. Bashir beim Austeilen von Medikits) baute sich irgendwie keine rechte Spannung auf, gelang es der Episode nie so recht, mir die Schwere und Tragweite der Ereignisse zu vermitteln. Dies mag daran liegen, dass man zu viel Zeit auf belangloses und mich persönlich nicht interessierendes Geplänkel wie die Hochzeit zwischen Rom und Leeta ver(sch)wendete. Oder auch daran, dass die Station schon so oft in haarigen Situationen war, dass man damit rechnet, dass auch diesmal wieder ein Ausweg gefunden wird. Doch wie und warum auch immer: Die erste halbe Stunde, welche dem spektakulären Finale den Weg ebnen und eine bestimmte Spannung aufbauen wollte, fand ich noch recht dürftig. Immerhin, die letzten 10-15 Minuten entschädigen dann in der Tat für einiges. Mir persönlich mag das nötige Gewicht gefehlt haben, aber davon abgesehen war die Schlacht spektakulär und auch ansatzweise packend. Vor allem aber sticht der düstere Ausgang des Geschehens hervor: Captain Sisko kapituliert, und flieht mit seiner Kommandocrew in der U.S.S. Defiant, um Dukat und Weyoun die Station zu überlassen. Mit einem solchen Ausgang hatte ich bei der Erstsichtung definitiv nicht gerechnet, und das sticht zweifellos hervor und wertet die Folge noch einmal sehr auf. Und die letzte Einstellung, mit der Armada der Sternenflotte, feuert zweifellos schon die Erwartungshaltung auf den Auftakt der sechsten Staffel an. Ich wünschte nur, sie hätten einen Weg gefunden, um den Weg zu diesem Ziel interessanter und mitreißender zu gestalten.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Zu den Waffen!" lebt in erster Linie von den spektakulären letzten 10-15 Minuten, sowie dem dramatischen und bei der Erstsichtung auch überaus überraschenden Ausgang des Geschehens – zieht sich die Sternenflotte doch vorerst von Deep Space Nine zurück, und überlässt Dukat und dem Dominion kampflos das Feld. Die letzte Einstellung mit der Armada der Föderation schürt zudem die Vorfreude auf den Einstieg in die kommende sechste Staffel. Ehe es jedoch soweit ist, ergeht sich die Folge in doch eher belanglosem Vorgeplänkel (am schlimmsten ist diesbezüglich alles rund um Rom und Leeta), und gelang es der Episode leider nie, mich die Angst, die Verzweiflung oder auch die Entschlossenheit der DS9-Crew angesichts des anstehenden Angriffs des Dominion nachfühlen zu lassen. Trotz einiger bedeutungsschwangerer Szenen wie den zahlreichen Abschieden wollte sich bei mir partout keine Spannung aufbauen. Und so plätscherte die erste halbe Stunde noch sehr unaufgeregt vor sich hin. Der Rest war dann in der Tat mitreißend – konnte aber halt den schwachen Aufbau nur mehr bedingt ausgleichen. Immerhin ist aber nun nach der mehrere Staffeln umfassenden Vorbereitungsarbeit und so manch rückwirkend betrachtet recht unnötig wirkendem Umweg (wie der Krieg mit den Klingonen) der Krieg mit dem Dominion – und damit die (vermeintliche) Sternstunde der Serie – endlich da.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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