Mit: Reggie Bannister, A. Michael Baldwin, Bill Thornbury, Heidi Marnhout, Bob Ivy, Angus Scrimm u.a.
Kurzinhalt:
Der Tall Man hat irgendetwas mit Mike angestellt. Dieser fürchtet, nun nicht mehr menschlich zu sein, und im finsteren Plan des Tall Man irgendeine Rolle zu spielen. Er versucht, sich selbst zu retten und seinem Widersacher zuvor zu kommen, in dem er den Ursprung des Bösen ergründet. So hofft er auch, einen Weg zu finden, seine Pläne zu vereiteln und zugleich einen Weg zu finden, den Tall Man ein für alle Mal zu vernichten. Um eben dieses Ziel zu erreichen, benutzt Mike die Dimensionsportale, um in die Vergangenheit zurück zu reisen. Währenddessen heftet sich sein treuer Freund und Weggefährte Reggie an seine Fersen, um ihn zu retten. Etwas, dass der Tall Man mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu vereiteln versucht – hat er doch seine eigenen Pläne mit Mike…
Review:
Am auffälligsten an "Phantasm IV" (übrigens, die Titeleinblendung mit dem im Titel "Oblivion" hervorgehobenen IV war echt cool) ist wohl die Verwendung von entfallenen Szenen aus dem ersten Film. Zu Beginn war ich diesbezüglich insofern noch etwas skeptisch, weil es natürlich schon ein bisschen den Charakter von Resteverwertung hat, und die finanzielle Komponente – sprich, ein paar Minuten weniger drehen zu müssen und so Geld zu sparen – ins Auge sticht. Doch je länger der Film dauerte, desto genialer fand ich diesen Zugang eigentlich. Von all den Möglichkeiten, etwas Kohle zu sparen, ist das wohl so ziemlich der coolste. Zumal es auch echt interessant war, diese damals nicht verwendeten Szenen nun zu Gesicht zu bekommen. Vor allem aber schlug "Oblivion" als damals noch möglicherweise letzter Teil der Reihe so wunderschön den Bogen zum Anfang. Insofern hat sich dies – nach bzw. trotz meiner anfänglichen Skepsis – letztendlich als eine der größten Stärken des Films erwiesen, und ich wünschte fast, dass mehr Filmemacher diesen Weg einschlagen würden. Weil eigentlich ist es schon eine ziemlich coole Idee.
Was mir an "Oblivion" ebenfalls gut gefallen konnte war, dass hier nun tatsächlich der Ursprung des Tall Man aufgerollt wird, und wir zumindest ansatzweise ein paar Antworten bekommen. Generell muss ich sagen, dass der Film mit der ersten Zeitreise enorm aufgedreht hat. Als Science Fiction-Fan im Allgemeinen und Zeitreisegeschichten im Besonderen hat man mich damit halt voll erwischt. Weil ich muss zugeben, davor war ich vom Film noch nicht einmal so begeistert, und fand, dass die ersten drei zu Beginn in der Mission der Figuren klarer waren. Im ersten: Das Geheimnis des Tall Man ergründen. Im zweiten: Ihn zur Strecke bringen. Und im dritten: Mike retten. Diesmal war vergleichsweise vage und schwammig, wo die Reise hingeht, vor allem was Mike betrifft. Aber dann kam die erste Zeitreise, und ich so "Jö, cool!" – und schon war ich drin. Was nicht heißt, dass der Film danach perfekt war. So wirkte die parallel verlaufende Storyline rund um Reggie doch ein bisschen wie ein Fremdkörper, konnte mit der dann interessanten Mike-Handlung nicht mithalten, und lief auch nach einem mittlerweile bei der "Phantasm"-Reihe allzu bekannten Muster (sprich: Reggie und seine hübschen jungen Frauen) ab. Cool fand ich in erster Linie die Begegnung mit dem Cop (wenn auch dessen Maske etwas gar an "Freddie's New Nightmare" erinnert hat), vor allem die wirklich coole Einstellung, wie dieser aus dem brennenden Auto steigt. Und natürlich, wenn die beiden dann am Ende wieder vereint sind, passts auch wieder. Aber den Weg dorthin hätte man vielleicht etwas interessanter gestalten können. Davon abgesehen hat mir der Film aber in weiterer Folge wirklich gut gefallen. Optisch war er trotz des geringen Budgets wieder überaus nett, wobei vor allem die Landschaftsaufnahmen hervorstachen. Das war einfach mal was anderes, da sich die "Phantasm"-Filme bisher ja überwiegend in Bestattungsunternehmen und auf Friedhöfen zugetragen haben. Zumal das mit den Portalen in der kargen Landschaft auch wieder einen schön surrealen Touch hatte (gleiches gilt selbstverständlich für das ausgestorbene L.A.). Und auch wenn das ganze letztendlich wieder einmal in einem Cliffhanger mündet, wäre es doch auch irgendwie ein runder und stimmiger – wenn natürlich auch sehr offener – Abschluss der Reihe gewesen. Zugleich bin ich allerdings nach "Oblivion" jetzt umso mehr auf "Ravager" gespannt.
Fazit:
Nach dem ersten beiden Sequels, die ich allesamt gut fand, gelang es Don Coscarelli mit "Oblivion" nun, an den wunderbaren ersten Teil anzuknüpfen. Zu Beginn wirkte das ganze zwar noch ein bisschen ziellos, und die Reggie-Storyline steht doch etwas für sich und wirkt ein bisschen beliebig. Davon abgesehen hat er mir aber wirklich sehr gut gefallen. Er war optisch teilweise wieder einmal sehr beeindruckend, wobei vor allem die Landschaftsaufnahmen hervorstachen. Er bot ein paar interessante Antworten rund um den Ursprung des Tall Mans, wobei mich natürlich vor allem die Idee mit der Zeitreise begeistert hat. Und nach anfänglicher Skepsis hat mich vor allem die Art und Weise fasziniert, wie hier nie verwendete Szenen des ersten Teils eingebunden und so der Kreis zu eben diesem geschlossen wurde. Das war wirklich ein cooler, faszinierender und origineller Einfall. Und auch wenn der Film sehr offen aufhört, hätte er für mich durchaus aus als Abschluss der Reihe gut funktionieren können. Andererseits bin ich nach diesem Zwischenspiel jetzt auf "Ravager" nur umso gespannter.