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Discovery - 1x05: Wähle deinen Schmerz Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Choose Your Pain
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 15. Oktober 2017 (CBS)
Erstausstahlung D: 16. Oktober 2017 (Netflix)
Drehbuch: Gretchen J. Berg, Aaron Harberts & Kemp Powers
Regie: Lee Rose
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Commander Michael Burnham, Jason Isaacs als Captain Gabriel Lorca, Doug Jones als Saru, Shazad Latif als Ash Tyler, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly.
Gastdarsteller: Rainn Wilson als Harry Mudd, Mary Chieffo als L'Rell, Jayne Brook als Admiral Cornwell, Wilson Cruz als Dr. Hugh Colber, Emily Coutts als Keyla Detmer, Patrick Kwok-Choon als Rhys, Sara Mitich als Airiam, Julianne Grossman als Discovery Computer u.a.


Kurzinhalt: Captain Lorca wird zur Einsatzbesprechung in einer Sternenbasis gerufen. Dort weist man ihn an, den Sporenantrieb nicht mehr zu verwenden. Jedoch nicht wegen des negativen, aufzehrenden Effektes, den dieser auf das "Ripper" getaufte Wesen hat, sondern vielmehr aus taktischen Überlegungen: Man will die Discovery in der Hinterhand behalten, und nicht riskieren, dass ihr einziges Ass im Ärmel in diesem Krieg gegen die Klingonen verloren geht. Captain Lorca stimmt widerwillig zu – doch auf dem Weg zurück zum Schiff wird sein Shuttle von einem Schlachtkreuzer der Klingonen abgefangen, und er wird gefangen genommen. In der Zelle trifft er nicht nur auf den Kriegsgefangenen und Sternenflottenoffizier Ash Tyler, sondern auch auf den Gauner Hartcourt Fenton "Harry" Mudd. Zusammen mit diesen schmiedet er dann schließlich einen Plan, um aus dem Gefängnis zu entkommen. Währenddessen erhält die U.S.S. Discovery den Befehl, ihren Captain so rasch als möglich und mit allen dafür erforderlichen Mitteln zu befreien, bevor dieser im Verhör einbricht und den Klingonen etwas vom Sporenantrieb erzählt. Michael Burnham warnt allerdings davor, denn Ripper nicht überzubeanspruchen – denn falls mit dem Wesen etwas passiert und es gar sterben sollte, wäre der Antrieb erst recht nutzlos. Angesichts seines Auftrags sieht sich der befehlshabende Captain Saru jedoch dazu gezwungen, den Einsatz des Sporenantriebs zu befehlen – mit verfehlenden Folgen…

Denkwürdige Zitate: "Starfleet didn't start this war."
"Of course you did. The moment you decided to boldly go where no one had gone before. What do you think would happen when you bump into someone who didn't want you in their front yard?"
(Da hat Mudd zugegebenermaßen nicht unrecht.)

"This is so fucking cool!"
(Das erste "fuck" der Star Trek-Geschichte ist mir schon eine Erwähnung wert.)

"They say confession is good for the soul. Too bad none of us have one anymore."
(Eine etwas gar kalt-düstere Aussage.)

Review: Episodenbild (c) Netflix In "Wähle deinen Schmerz" wird alteingesessenen "Star Trek"-Fans wieder mal ein Happen zur Besänftigung hingeworfen. So kommt Harry Mudd hier zu seinem ersten Auftritt abseits der klassischen Serie. Mit Rainn Wilson wurde ein von mir geschätzter Darsteller als Ersatz für Roger C. Carmel gefunden, der seine Sache grundsätzlich nicht schlecht macht (wenn seinem Harry auch ein bisschen das pompöse fehlt). Aber auf die Gefahr hin, dass ich jetzt endgültig kleinlich wirke, aber: Der Bart hat mich (so verständlich er auch war) enorm gestört; irgendwie sah das einfach nicht wie Hartcourt Fenton Mudd aus, so sehr Wilson sich auch bemühte, Carmel zu imitieren, und auch wenn das Drehbuch die Essenz seines Charakters grundsätzlich ganz gut getroffen hat. Vor allem aber stellt sich mir halt einfach auch die Sinnhaftigkeit des Auftritts in Frage. Wie gesagt, es wirkt wie ein Zugeständnis an alte Fans – das jedoch angesichts der ganzen anderen Änderungen (warum hat man z.B. darauf bestanden, diesen seltsame Schlachtkreuzer der Klingonen als D7 zu bezeichnen? Weil sorry, aber die sieht nicht nur gänzlich, sondern auch wesentlich besser und ikonischer aus.) doch sehr zynisch wirkt. So im Sinne von: "Bitte schön, wir geben euch eine beliebte alte Figur, jetzt gebt's a Ruh'." Einen wesentlichen Beitrag zur Geschichte leistet er jedenfalls nicht.

Was in den letzten Tagen ebenfalls viel diskutiert wurde, mich allerdings (ausnahmsweise mal) nicht störte, war die bei den Zitaten bereits hervorgehobene erste Verwendung des Schimpfwortes "Fuck" bei "Star Trek". Ich find's letztendlich nur natürlich, weil Fluchen zum täglichen Leben gehört, und hatte somit damit keine Probleme. Da würde ich schon eher so manch heftige Szene ins Treffen führen, die "Discovery" wohl auch ein FSK16-Rating einbringen dürfte. Ein solches hatte "Star Trek" bislang noch nie nötig, und ich halte solche Einlagen für absolut entbehrlich. Hier entsteht dann wieder mal der Eindruck, dass man "Discovery" krampfhaft auf hipp und "angesagt" trimmen will. Auf mich wirkt's aber einfach nur verkrampft. Die letzte wesentliche Schwäche der Folge ist dann ihre Vorhersehbarkeit. Das gilt insbesondere für alles rund um Burnham. Angefangen von ihrem Alptraum zu Beginn, über ihre Warnungen, die von Saru selbstverständlich ausgeschlagen werden, sich in weiterer Folge jedoch als berechtigt herausstellen (und zwar gleich unmittelbar beim darauffolgenden Sprung). Auch, dass der Chefmechaniker daraufhin für den Ripper einspringt, war klar. Wie auch, dass er davon unerwartete und wohl auch unerfreuliche Nebenwirkungen mitgenommen hat (die der aktuellen TV-Landschaft das nächste unglückliche homosexuelle Pärchen androht). Insofern ließ es die Episode für mich leider überwiegend an Spannung vermissen. Einzig die Flucht vom Schiff der Klingonen war dann recht packend umgesetzt – zumal ich mir dort auch nicht sicher war, ob alle lebend davonkommen würden. Positiv erstaunt war ich zudem darüber, dass man doch tatsächlich auf das mit den Schilden beim Beamen geachtet hat. Auch dies kann zwar, so wie auch der willkürliche Auftritt von Harry Mudd, bzw. die kurze Erwähnung bekannter, hochdekorierter Captains, die ganzen anderen Kontinuitätsfehler sowie den visuellen Bruch bei weitem nicht ausgleichen, ist aber immer noch besser, als wenn sie auch das verhaut hätten.

Episodenbild (c) Netflix Und doch hat sie mir insgesamt wieder besser gefallen, als die Folge zuvor. Dies liegt einerseits daran, dass uns hier Stamets und Colber nun endlich als erstes schwules Pärchen der "Star Trek"-Geschichte vorgestellt wird. Zeit war's! Und wer weiß, vielleicht dürfen sie sich bis zum Ende der Staffel ja sogar tatsächlich auch mal Küssen. Sehr interessant fand ich auch die neuen Informationen über Gabriel Lorca, die den Captain der Discovery in ein überaus zwielichtiges Licht hüllen. Positiv war zudem das zarte Eingeständnis, dass der Vorwurf an Burnham den Krieg ausgelöst zu haben Quatsch ist. Die Effekte sind nach wie vor über jeden Zweifel erhaben, und vor allem auch "Wähle deinen Schmerz" bot wieder ein paar wunderschöne Einstellung der Discovery (die mir immer noch sehr gut gefällt). Vor allem aber beschwörte die Folge zum Ende hin doch tatsächlich zwei Mal hintereinander den von mir bislang so schmerzlich vermissten "Sense of Wonder" hervor, zuerst als Burnham den Ripper mit Sporen versetzt und ihn freilässt, und kurz darauf beim Gespräch zwischen Stamets und Colber in ihrem Quartier. In beiden Fällen fiel mir auch die bisher überaus unauffällige Musik zum ersten Mal positiv auf. Ach, wenn man sich doch nur stärker darauf als auf die Kriegsgeschichte konzentrieren würde!

Fazit: "Wähle deinen Schmerz" kam bei mir wieder etwas besser an, sonderlich begeistert hat sich mich aber nicht. Der Auftritt von Hartcourt Fenton Mudd war zwar eine nette Idee, letztendlich trägt er aber nichts zur Handlung der Episode bei, was dem Ganzen das Gefühl einer leeren Geste gibt, mit der alteingesessene Trekkies besänftigt werden sollen – was halt nur bei mir zum Scheitern verurteilt ist, wenn man unmittelbar davor das ikonische Design des D7-Kreuzers völlig ohne Not ersetzt. Die Episode litt zudem enorm unter der Vorhersehbarkeit; vor allem alles rund um Burnham, den Ripper und den Sporenantrieb verlief derart nach dem dramaturgischen Schema F, dass es fast schon peinlich war. Und echte Spannung kaum leider auch selten auf. Immerhin, Rainn Wilson machte seine Sache als Harry Mudd durchaus gut, die Flucht vom klingonischen Schiff war dann recht packend umgesetzt, mir gefielen die neuen Informationen, die wir über Lorca erfahren haben (und die den bisherigen, recht zwielichtigen, den die Figur hinterlässt, voll und ganz bestätigen), zum ersten homosexuellen Paar bei "Star Trek" sage ich nur "Höchste Zeit!", die Effekte bescheren uns nach wie vor das eine oder andere Bildschirmhintergrund-würdige Bild, und vor allem auch das zweimalige Aufflackern des Sense of Wonders zum Ende der Folge stach für mich überaus positiv hervor. Ich wünschte wirklich, man würde sich eben darauf stärker verlegen; dann könnte mich "Discovery" wohl auch mehr ansprechen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Netflix)




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