Mit: Reggie Bannister, A. Michael Baldwin, Bill Thornbury, Gloria Lynne Henry, Kevin Connors, Cindy Ambuehl, John Davis Chandler, Brooks Gardner, Angus Scrimm u.a.
Kurzinhalt:
Reggie und Mike haben zwar den neuerlichen Angriff des Tall Man überlebt, doch Mike fällt daraufhin ins Koma. Zwei Jahre später, nach einer Vision seines Bruders Jody, wacht er wieder auf – nur um unmittelbar wieder von den Schergen des Tall Man angegriffen zu werden. Neuerlich gelingt ihm und Reggie die Flucht, und eine Kugel, in der Jodies Geist zu stecken scheint, schließt sich ihnen an. Dann jedoch nutzt der Tall Man sein Dimensionsportal, um sich Mike zu schnappen. Reggie heftet sich daraufhin an seine Fersen, um Mike zu befreien. Auf seinem Weg durch die Spur der Verwüstung, die der Tall Man zieht, trifft er u.a. auf einen kleinen Timmy, der sich ihm ebenso anschließt, wie die feurig-kämpferische Roxy, die sich für den Tod ihrer Freundin rächen will. Gemeinsam verfolgen sie die Spur des Tall Man bis zu einem weiteren Leichenschauhaus – wo sie jedoch von diesem bereits erwartet werden…
Review:
Auch im dritten Film der Reihe ist es Don Coscarelli gelungen, sich ein anderes Konzept einfallen zu lassen. Der erste lebte vom Mystery-Aspekt, dem Herausfinden, was genau es mit dem Tall Man auf sich hat. Im zweiten machten Mike und Reggie Jagd auf diesen, und stellten sich somit proaktiv dem Bösen entgegen. Diesmal geht es überwiegend um eine Rettungsmission, wird doch Mike früh im Film vom Tall Man geschnappt, woraufhin Reggie – vorerst allein – loszieht, ihn zu retten. Durch Mikes Entführung gelang es "Phantasm III" jedenfalls, deutlich früher mein Interesse zu wecken, als dies beim Vorgänger der Fall war. Sehr nett fand ich auch, dass auch der dritte Film der Reihe wieder unmittelbar an den Vorgänger anschloss, und die wichtigsten Momente zuvor auch nochmal kurz in Rückblenden aufrollte. Besser als die meisten anderen Horror-Reihen gelingt es "Phantasm" dadurch, zu vermitteln, weniger aus Einzelfilmen zu bestehen, als vielmehr eine einzige – große – Geschichte zu erzählen. Die mit "Phantasm III" eben auch wieder auf gelungene Art und Weise fortgesetzt, und um einige neue interessante Erkenntnisse und Details bereichert wurde.
Wohl mein Lieblingsteil des ganzen Films war die "Kevin allein zu Haus"-Variante relativ zu Beginn, als wir Tommy kennenlernen. Das mal nicht so verharmlost wie in den dortigen Filmen zu sehen, sondern mit einigen brutalen Einlagen sowie echt coolen Einfällen wie dem Klingen-Frisbee, hatte seinen ganz eigenen Reiz. Davon abgesehen sticht in erster Linie die Rückkehr des "alten" Mike aus Teil 1 hervor. Zwar bricht es zugegebenermaßen schon ein bisschen mit der Kontinuität und läuft damit dem oben angesprochenen "eine große Geschichte"-Charakter der Reihe entgegen (nicht zuletzt, da solche Wechsel von einem Kind zu einem Erwachsenen halt einfach leichter zu schlucken sind, als wenn du zwei erwachsene Männer miteinander auswechselst), letztendlich würde ich das rückwirkend aber eher dem zweiten anlasten (warum auch immer A. Michael Baldwin damals nicht zurückkehren konnte). Und ein wirklich großes Drama war der Wechsel für mich generell nicht; es gelang mir rasch, mich auf den neuen alten Mike einzustellen. Schwerer wiegt da schon, dass der Film zwar gut unterhält, mir abseits der angesprochenen Kevin allein zu Haus-Sequenz aber die ganz großen Highlights fehlten. Man vergleiche das mit dem Vorgänger, wo die erste Stunde zwar eher schwach war, dann aber immerhin in einem irren Finale voller abgedrehter, cooler Ideen mündete. Eine ähnliche Steigerung lässt "Phantasm III" vermissen – wie ich generell den Showdown diesmal eher schwach fand. Was jedoch wieder einmal besticht, ist die Regie von Don Coscarelli, die sich wieder – und meines Erachtens auch wieder stärker als bei Teil 2 – mit ein paar schönen Einstellungen und netten Farbenspielen auszeichnete (man nehme nur die Szene, wo Mike und Reggie vor dem Tall Man davonlaufen, und von hinten ein starkes rotes Licht erstrahlt). Auch die Traumsequenzen waren sehr schön gestaltet, und boten das eine oder andere surreale Bild (wie die Tür, die in eine karge Landschaft führt). Und auch bei den Sets gab's wieder das eine oder andere Highlight. Im Gegenzug fand ich den dritten doch ein bisschen verwirrender als die Vorgänger – da und dort war mir jetzt echt nicht ganz klar, was genau da eigentlich abgeht. Und auch wenn der Endgag wohl irgendwie einfach zur Reihe dazugehört, macht ihn das um nichts origineller, geschweige denn überraschender. Immerhin macht jedoch das wieder einmal recht offene Ende neuerlich auf die Fortsetzung neugierig.
Fazit:
Auch für "Phantasm III" hat sich Don Coscarelli vom Aufbau her wieder etwas Neues ausgedacht. So drückt diesmal die Rettung von Mike für einen Großteil der Laufzeit in den Mittelpunkt. Dadurch schafft es die Reihe, innerhalb der einzelnen Filme einerseits sehr abwechslungsreich zu sein, andererseits jedoch aufgrund der Rückblenden und dem Anknüpfen an den jeweils vorangegangenen Film auch den Eindruck einer fortlaufenden, großen Geschichte zu vermitteln. Zudem wird die Mythologie auch diesmal wieder um ein paar neue Ideen erweitert, und auch sonst gab es ein paar wunderbare Einfälle, wobei für mich vor allem die brutale "Kevin allein zu Haus"-Variante hervorstach. Das war wirklich köstlich. Leider jedoch: Abseits dieser Szene fehlen "Phantasm III" ein bisschen die Highlights. Der unmittelbare Vorgänger hat mich zwar in der ersten Stunde noch nicht gepackt, bot dann aber ein großartiges und einfallsreiches Finale. Eine ähnliche Steigerung fehlt diesmal. Zudem wurde mir das Geschehen im weiteren Verlauf des Films doch etwas zu konfus. Und der Abschlussgag am Ende, auch wenn er mittlerweile Tradition sein mag, nutzt sich auch langsam aber sicher ab. Angesichts des offenen Endes sowie generell der gelungenen und interessanten Fortführung der Geschichte bin ich aber dennoch auf den nächsten Film schon wieder sehr gespannt.