Mit: Parry Shen, Kane Hodder, Laura Ortiz, Dave Sheridan, Krystal Joy Brown, Brian Quinn, Felissa Rose, Chase Williamson, Katie Booth, Tiffany Shepis, Jonah Ray, Kelly Vrooman u.a.
Kurzinhalt:
Ein junges Paar möchte sich auf einen abgelegenen Strand zurückziehen, um ihr einjähriges Jubiläum zu feiern. Dafür hat sich Sam jenen Strand ausgesucht, den er als Kind mehrmals mit seiner Familie besucht hat – und von dem er bisher ausging, dass außer ihnen nichts von ihm wüsste. Umso erstaunter ist er, als sie dort bereits ein Zelt vorhindern. Immerhin aber verhalten sie sich äußerst ruhig und unauffällig. Als jedoch bis zum nächsten Morgen kein einziger Mucks aus dem anderen Zelt ertönt und sie die anderen Strandbesucher auch nicht zu Gesicht bekommen, werden sie doch neugierig: Und staunen nicht schlecht, als sie das Zelt leer ausfindig machen. Ist den Urlaubern vielleicht etwas zugestoßen? Zusammen mit einem Jäger, der kurz darauf ebenfalls an der Stelle vorbeikommt, macht sich Sam auf, um nach den Campern zu suchen…
Review:
Ich bemühe mich ja normalerweise bei meinen Filmbesprechungen, mich mit Spoilern zurückzuhalten, aber in diesem Fall muss ich zumindest einen Punkt vorwegnehmen, da ein Review sonst keinen Sinn macht: Denn so durchschnittlich der Film grundsätzlich auch ist, so gibt es doch einen Punkt, der ihn hervorstechen lässt, und das ist der Handlungsaufbau. Zu Beginn könnte man noch meinen, dass die beiden Handlungsebenen der neuen und alten Camper parallel verlaufen, schon bald steht sich jedoch heraus, dass wir dort vielmehr Rückblenden erleben. Nun muss ich gestehen, mir auch im Abstand von 2-3 Wochen noch nicht wirklich sicher zu sein, was ich davon halten will. Einerseits war das so ziemlich das einzige, dass an ihm hervorsticht, und wurde die Handlung in der Gegenwart dadurch spannender, da man eben schon wusste, worauf diese hinausläuft. Andererseits war halt bei den Rückblenden wiederum allzu rasch allzu klar, was passieren wird, was sowohl die Spannung als auch die Schockwirkung einzelner Momente reduzierte. Grundsätzlich waren die beiden Zeitebenen aber schon nett aufgebaut, und auch dramaturgisch gut aufeinander abgestimmt.
Natürlich, abseits vielleicht dieses Aufbaus bietet "Killing Ground" keine nennenswerten Überraschungen. Man ahnt sowohl bald, was hier passiert ist, als auch, wer sich dafür verantwortlich zeichnet. Dies war für mich insofern kein Problem, als ich nie den Eindruck hatte, dass der Film auf eine Art Twist hinarbeiten will. Vielmehr soll das entsprechende (Vor-)Wissen des Zuschauers die Spannung steigern, was teilweise auch durchaus gelingt. Der Film profitiert weiters von ein paar wirklich intensiven Momenten, wobei für mich vor allem die phantastisch gestagte Szene mit dem Baby das allein im Hintergrund herumläuft hervorstach. Und auch das Verhalten von Sam am Ende ist durchaus diskussionswürdig. Hat er richtig reagiert, oder hätte er etwas ander(e)s machen sollen? Darüber kann man vortrefflich streiten. Und auch die schauspielerischen Leistungen gehören an dieser Stelle noch einmal besonders hervorgehoben, offenbart sich im Ensemble doch kein schwaches Glied. Von diesen Punkten abgesehen ist "Killing Ground" jedoch durch und durch nichts Besonderes. Das Setting, die Figuren, die Inszenierung, die Musik, die Landschaftsaufnahmen… alles solide bis gut, ohne jedoch übermäßig zu glänzen. Gleiches gilt – eben abseits des Aufbaus – auch für das Drehbuch. Revolutionäres darf man sich von "Killing Ground" jedenfalls nicht erwarten. Wenn einem aber wieder mal der Sinn nach dieser Art Film steht, kann man es auch definitiv schlechter treffen.
Fazit:
"Killing Ground" ist im Großen und Ganzen ein recht durchschnittlicher Backwood-Slasher, und als solcher zwar keinesfalls schlecht, jedoch auch nicht wirklich etwas Besonderes. Ausnahmen sind der ungewöhnliche Aufbau, der jedoch neben Vorteilen auch ein paar Nachteile mit sich bringt, sowie einzelne intensive Szenen, die mir noch eine Weile im Gedächtnis bleiben werden. Und vor allem auch das Verhalten von Sam am Ende dürfte für Diskussionen sorgen. Von diesen Punkten abgesehen ist "Killing Ground" in so ziemlich allen Belangen guter Durchschnitt. Er unterhält, und dürfte den Zuschauer auch das eine oder andere Mal mit seiner schonungslosen Art unter die Haut gehen, aber Revolutionäres darf man sich von ihm nicht erwarten, und den Vergleich mit den allerbesten australischen Vertretern des Genres hält er nicht wirklich stand. Ein solider Backwood-Slasher und damit für Fans des Subgenres grundsätzlich empfehlenswert ist er aber schon.