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Discovery - 1x04: Sprung Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: The Butcher's Knife Cares Not for the Lamb's Cry
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 08 Oktober 2017 (CBS)
Erstausstahlung D: 09 Oktober 2017 (Netflix)
Drehbuch: Jesse Alexander & Aron Eli Coleite
Regie: Olatunde Osunsanmi
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Commander Michael Burnham, Jason Isaacs als Captain Gabriel Lorca, Doug Jones als Saru, Shazad Latif als Ash Tyler, Anthony Rapp als Paul Stamets, Mary Wiseman als Sylvia Tilly.
Gastdarsteller: Michelle Yeoh als Captain Phillipa Georgiou, Rekha Sharma als Commander Landry, Emily Coutts als Keyla Detmer, Wilson Cruz als Dr. Hugh Culber, Kenneth Mitchell als Kol, Javid Iqbal als Voq, Sara Mitich als Airiam, Julianne Grossman als Discovery Computer u.a.


Kurzinhalt: Admiral Cornwell informiert Captain Lorca darüber, dass eine abgelegene Kolonie der Föderation von den Klingonen angegriffen wird. Alle Schiffe der Sternenflotte sind zu weit verstreut, und könnten erst in einigen Tagen eintreffen. Die U.S.S. Discovery und ihr experimenteller Sporenantrieb sind die einzige Hoffnung der Kolonisten, zu überleben. Captain Lorca sieht sich daraufhin gezwungen, ihre Anstrengungen den Antrieb in Betrieb zu nehmen zu verdoppeln. Doch ihr erster Versuch, das System zu erreichen, schlägt fehl. Da entdeckt Michael Burnham den entscheidenden Hinweis: Jenes Wesen, dass man vom zerstörten Schwesterschiff gerettet hat, und das von der Discovery-Crew nicht gerade liebevoll "Ripper" genannt wird, scheint mit den Sporen in Verbindung zu stehen. Michael erkennt in eben dieser Verbindung den Schlüssel dazu, den Antrieb zu kontrollieren – doch zu welchem Preis?

Denkwürdige Zitate: "The captain keeps his own counsel. Had he inquired, I'd have suggested the duty roster lacked any opening for a mutineer."
(Saru ist über Michaels Anwesenheit doch nicht so glücklich, wie es zuletzt den Anschein hatte.)

"We'll do better next time, sir."
"It would be hard to do worse."
(Da kann ich Captain Lorca nur Recht geben.)

Review: Episodenbild (c) Netflix "The Butcher's Knife Cares Not for the Lamb's Cry" (wer zur Hölle denkt sich eigentlich diese langen Episodennamen aus? Denkt denn niemand mehr an uns arme Reviewer? Da lob ich mir "The Orville": "Pria". Fertig. So geht's auch!) hat meiner verhaltenen Euphorie nach der vorangegangenen Folge leider gleich den nächsten Dämpfer verpasst. Ein Grund, warum mir "Context is for Kings" besser gefallen hat, könnte sein, dass dort die Klingonen nicht vorkamen. Mit denen Szenen rund um die herum tue ich mir nämlich nach wie vor schwer. Nicht nur wegen ihres veränderten Aussehens und der Darstellung ihrer Kultur, sondern vor allem auch wegen dem ständigen Klingonisch, dass ich als sehr anstrengend empfinde. Ich weiß schon, in den letzten Jahren hat der Mut zu Untertiteln zugenommen, und ich würde die "Discovery"-Macher ja gern dafür loben, sich dem Trend angeschlossen zu haben. Aber, der Unterschied halt: Es gibt Sprachen, bei denen macht es – selbst wenn man kein Wort versteht – Spaß, sie sich anzuhören. Klingonisch gehört aber meinen Ohren nach nicht dazu. Die Sprache ist super, wenn's mal 2-3 Worte oder Sätze rauszubellen gilt, aber lange zuhören empfinde ich bestenfalls als anstrengend und schlimmstenfalls ans nervig. Ich fürchte nur, das bleibt auch für den Rest der Staffel so.

Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass mir alles rund um das klingonische Schiff, den Albino, seine "Braut" usw. nun mal überhaupt nicht interessiert. Klar hätte ich mir denken können, dass man uns die "Gegenseite" im Krieg auch weiterhin zeigen wird, aber ehrlich gesagt wäre es mir lieber, wenn man sich auf die U.S.S. Discovery konzentrieren und die Klingonen nur insofern zeigen würde, soweit sich deren Geschichte mit ihnen überschneidet, und es somit zu direkten Begegnungen kommt. Würde ich die Story dort oder die Figuren interessanter finden, wär's was anderes. Aber so habe ich bemerkt, wie ich bei den Klingonen-Szenen am liebsten geistig abgeschaltet hätte – was wiederum aufgrund der Untertitel nicht möglich war. Ein Teufelskreis! Letztendlich ist das aber eh nur eine Randnotiz – andere Kritikpunkte wiegen da schon schwerer. Wie z.B. die sich mir aufdrängende Frage, warum die Crew der Shenzhou zwar Zeit hatte, das Teleskop zu bergen, nicht jedoch die Selbstzerstörungssequenz zu aktivieren – was es den Klingonen nun ermöglicht, ihre Technologie zu plündern. Der Todesfall innerhalb der Discovery-Crew (ich halte mich mit Spoilern bewusst zurück) ist mir zudem komplett am Arsch vorbeigegangen, da man sie eh kaum noch vorgestellt hatte, und sie bislang keinen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Zumal sie dann auch noch selbst Schuld war. Insofern hat mich ihr Ableben nicht im Geringsten tangiert. Auch die Szene mit Georgiou am Ende verfehlte die gewünschte emotionale Wirkung bei mir völlig. Auch da wieder: Trotz des unnötigen Prologs fühlte ich mich ihr nicht verbunden, und konnte auch die Freundschaft zwischen ihr und Burnham nicht nachempfinden. Wenn schon, dann hätten sie's richtig machen und dem Prolog eine ganze Staffel widmen müssen, der vielleicht von Burnhams Ankunft an Bord bis hin zum Ausbruch des Kriegs mit den Klingonen erzählt hätte. Dann hätten sowohl die Meuterei, Georgious Tod als auch ihre Nachricht hier die gewünschte Wirkung gehabt. So wirkt es aber wie nichts Halbes und nichts Ganzes. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch, dass ich die Story für die fast 50 Minuten Laufzeit, die man "The Butcher's Knife Cares Not for the Lamb's Cry" wieder mal gegönnt hat, als viel zu dünn empfand. Da passierte einfach nichts – und zu allem Überfluss fand ich das wenige, das passierte, auch noch überwiegend uninteressant.

Episodenbild (c) Netflix Was nicht heißt, dass es an "The Butcher's Knife Cares Not for the Lamb's Cry" gar nichts gegeben hätte, dass mir gefallen konnte. So waren die Effekte wieder einmal ausgezeichnet, und bot man – z.B. mit den Szenen der Discovery bei der Sonne, oder auch den schicken Sprungsequenzen – ein paar visuell eindrucksvolle Momente. Auch das "tactical combat"-Design des Brückenschirms hatte es mir angetan, und sah wirklich cool aus. Das Innere der Discovery gefällt mir nach wie vor wesentlich besser als jenes der Shenzhou – vor allem das Design der Gänge hat es mir angetan. Nett fand ich auch die Idee mit dem Bewegungsmelder-Licht – man fragt sich unweigerlich, warum das nicht immer schon bei "Star Trek" gang und gebe war, um Energie zu sparen. Die Art und Weise, wie sich Michael hier Sarus angeborenen Fähigkeiten bedient, um ihre Theorie zu testen, war ebenfalls interessant. Und auch wenn es mir nach wie vor viel zu offensichtlich scheint, worauf all dies hinausläuft, so finde ich Captain Lorca als wesentlich härteren und zwielichtigen Anführer nach wie vor sehr interessant. Für mich ist er, zusammen mit Sonequa Martin-Greens auch hier wieder überaus gefälligem Schauspiel, eine der größten Stärken der Serie. Wenn man sich jetzt auch noch vernünftige, packende und interessante Geschichten überlegt, wird's ja vielleicht doch noch was.

Fazit: Nach der letzten, recht guten Folge, empfand ich "The Butcher's Knife Cares Not for the Lamb's Cry" leider wieder als Rückschritt. In erster Linie deshalb, weil die Folge entschieden zu wenig Handlung im Gepäck hatte, um die fast 50 Minuten Laufzeit sinnvoll zu füllen. Kritisch sehe ich auch nach wie vor die Klingonenszenen; nicht nur, da mir dort keine Figur interessiert, sondern auch, weil mich das ständige, nicht gerade angenehm klingende klingonisch nervt. Einzelne Entwicklungen waren zudem extrem vorhersehbar, und so mancher vermeintlich emotionaler Moment verfehlte diese Wirkung bei mir leider völlig. Positiv stechen in erster Linie die Effekte hervor; auch Folge vier von "Discovery" bietet wieder einiges fürs Auge. Martin-Greens Performance gefällt mir ebenfalls nach wie vor sehr gut. Und Captain Lorca erwies sich auch hier wieder als die interessanteste Figur, die "Star Trek" seit einer halben Ewigkeit ausgespuckt hat. An den inhaltlichen Schwächen konnte nur leider all dies auch nichts ändern.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Netflix)




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