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Star Trek - DS9: Enigma Tales Drucken E-Mail
Politische Intrigen auf Cardassia Prime Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 09 Oktober 2017
 
Cover (c) PocketBooks
Titel: "Star Trek - Deep Space Nine: Enigma Tales"
Bewertung:
Autorin: Una McCormack
Übersetzung: -
Umfang: 368 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 27. Juni 2017
ISBN: 978-1-5011-5258-0
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Doktor Katherine Pulaski ist Teil einer Delegation der Föderation, die Cardassia Prime einen Besuch abstattet. Im Zuge dessen soll ihr eine Auszeichnung verliehen werden. Doch bevor es soweit ist, sorgt sie durch ihre offenen Worte während eines Interviews für einen diplomatischen Zwischenfall, als sie im Hinblick auf die geplanten Untersuchungen zu Kriegsverbrechen während der Besatzung Bajors auf dem Standpunkt beharrt, dass niemand vor dieser sicher sein sollte – was jedoch Elim Garak, mittlerweile Castellan und vormals Mitglied des Obsidianischen Ordens, einschließen würde. Dieser sorgt sich nicht nur weiterhin wegen seines guten Freundes Dr. Bashir, er plagt sich zudem mit den Auswirkungen der Entscheidung, die betreffenden Untersuchungen ebenfalls voll und ganz zu unterstützen, was ihm Ärger mit dem Militär einbringt. Zudem muss er sich mit den Nachwehen aufkommender Gerüchte herumschlagen, nach denen die Universitätsprofessorin und geschätzte Autorin Natima Lang einst den Befehl unterstützte, bajoranisch-cardassianische Mischlingskinder nach der Geburt umzuoperieren. Jene Journalistin, welche ihre Unterschrift im betreffenden Bericht entdeckt, wird kurz darauf entführt. Und auch Doktor Pulaski findet sich schon bald in der Gewalt der Entführer wieder…

Review: Ich bin zwar nicht unbedingt der größte Fan von Romanen, die sich auf politische Intrigen konzentrieren – aber solange ich nicht (wie z.B. bei der "Typhon Pakt"-Reihe) den Eindruck habe, dass diese die aktuelle "Star Trek"-Romanlandschaft bestimmen, habe ich auch kein Problem damit, wenn sich gelegentlich ein Roman auch diesem Aspekt von "Star Trek" widmet, der ja insbesondere bei "Deep Space Nine" eine gewichtige Rolle gespielt hat. Vor allem nicht, wenn er so charakterorientiert, vielschichtig und interessant geraten ist, wie hier. Zumal Una McCormack ihren jüngsten "Star Trek"-Roman einerseits mit einer Krimi- oder Thriller-artigen Geschichte aufwertet, andererseits aber die Auflösung bis zu einem gewissen Grad dem Leser überlassen bleibt. Ja, am Ende wird der Verantwortliche gefasst, doch arbeitete dieser auch wirklich allein? Ich persönlich habe ja einen Verdacht, wer dahinterstecken könnte, die Frage ist natürlich nur, ob ich a) damit recht liege, und b) wir es je erfahren werden. Ja ich es jedoch auch durchaus schätze, wenn gewisse Dinge offen bzw. frei interpretierbar bleiben, und den Leser zum Spekulieren und Diskutieren einladen, sah ich darin in diesem Fall eine Stärke.

Schön auch, dass McCormack nach ihrem diesbezüglichen Erfolg in "The Missing" ein weiteres Mal Katherine Pulaski zurückbringt. Ich mochte die Figur ja schon immer, und im Vergleich zum gerade erwähnten Roman hält es die Autorin auch nicht mehr für notwendig, sie zu rehabilitieren (weil das hatte sie wenn man mich fragt ohnehin nie notwendig). Ich finde einfach ihre sehr offene, direkte Art sehr erfrischend, und nicht nur gelang es McCormack sehr gut, die Figur so wie wir sie aus TNG kennen einzufangen, sie gibt Pulaski auch so manche Szene, wo diese glänzen kann. Von ihr abgesehen steht natürlich in erster Linie Garak in Mittelpunkt, der meine absolute Lieblingsfigur aus DS9 ist. Zwar hätte es mir auch nichts ausgemacht, wenn am Ende herausgekommen wäre, dass er die Schatten seiner früheren Existenz ja vielleicht doch noch nicht gar so eindeutig abgelegt hat, aber auch einen derart geläuterten Garak zu sehen, war zweifellos sehr schön. Vor allem natürlich, wenn man die Figur so wie ich ja ohnehin schon mag. Auch auf Dr. Bashir wird nicht vergessen, und seine Geschichte aus dem letzten "Section 31"-Roman "Control" ein bisschen weitererzählt. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Natima Lang, und lernen wir Elima Antok kennen. Die verschiedenen Figuren die abwechselnd im Mittelpunkt stehen machten den Roman durchaus abwechslungsreich.

Die letzte wesentliche Stärke des Romans sind dann einerseits die Parallelen zu (historischen) Entwicklungen in unserer Realität (so finden sich beim Wiederaufbau Cardassias Parallelen zu Deutschland und Österreich nach dem zweiten Weltkrieg), und andererseits im einen oder anderen kritischen Kommentar zu aktuellen Entwicklungen. Vor allem die nachfolgende Textpassage hatte es mir angetan: "The profilation of material means that people might start to become selective about what they consume and, if my instincts are correct, they are likely to read only that which confirms what they already know. This means they will never have their ideas tested. I worry that as a result, people will form tight groups around those who confirm their biases, mistrusting those whom they encounter who think differently." Garak sieht darin eine Gefahr für die junge Demokratie auf Cardassia Prime. Was ist unsere Ausrede? Da geriet ich jedenfalls beim Lesen echt kurz ins Stocken. Zugegeben, übermäßig spannend ist "Enigma Tales" jetzt nicht. Wie gesagt, ich bin nun mal nicht der größte Fan von solchen politischen Intrigengeschichten, weshalb mich das Geschehen jetzt nicht sonderlich gepackt hat. Manches fand ich zudem etwas vorhersehbar. Und auch wenn Garaks Briefe an Bashir den Roman ein bisschen auflockerten, aber inhaltlich erschloss sich mir ihr Sinn nicht wirklich. Als Abwechslung innerhalb der laufenden "Star Trek"-Romanveröffentlichungen ist "Enigma Tales" aber durchaus gelungen.

Fazit: "Star Trek" ist überaus vielschichtig und deckt dadurch unterschiedliche Interessen ab. Mein Favorit wird immer jenes "Star Trek" sein, dass sich gleichermaßen der Erforschung des Alls, den Wundern die dort auf uns warten, sowie der Erforschung der Conditio Humana widmet. Bei "Enigma Tales" hingegen werden in erster Linie jene angesprochen, die politische Intrigen und Winkelzüge lieben. Da diese ja gerade auch bei DS9 in weiterer Folge eine wichtige Rolle spielten, ist "Enigma Tales" unter dem betreffenden Banner zweifellos gut aufgehoben. Ich persönlich freute mich in erster Linie über den neuerlichen Auftritt der von mir geschätzten Dr. Pulaski, aber auch meine Lieblings-DS9-Figur Garak bekommt viele gute Momente spendiert. Leser von "Section 31: Control" erhalten hier zudem ein kleines Update, was den Zustand von Dr. Bashir betrifft. Und vor allem auch der eine oder andere Satz, der sich auf die aktuelle politische Lage zu beziehen scheint, stach für mich hervor. Zugegeben, als sonderlich packend empfand ich die Handlung jetzt nicht gerade, und selbst bei den vereinzelten dramatischen Höhepunkten hielt sich die Spannung doch eher in Grenzen. Zudem bin ich halt eben wie gesagt nicht unbedingt der größte Fan eines solchen Intrigantenstadls. Aber zumindest war "Enigma Tales" schön charakterorientiert, und bot einen interessanten Einblick in die cardassianische Kultur der Nachkriegszeit.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


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