Originaltitel: Blaze of Glory Episodennummer: 5x23 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 12. Mai 1997 Erstausstrahlung D: 20. März 1998 Drehbuch: Ira Steven Behr & Robert Hewitt Wolfe Regie: Kim Friedman Hauptdarsteller:
Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko,
Rene Auberjonois als Odo,
Michael Dorn als Lt. Commander Worf,
Nana Visitor als Major Kira Nerys,
Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax,
Colm Meaney als Chief Miles O'Brien,
Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir,
Cirroc Lofton als Jake Sisko,
Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller:
Kenneth Marshall als Michael Eddington,
J.G. Hertzler als Martok,
Aron Eisenberg als Nog,
Gretchen German als Rebecca Sullivan,
Majel Barrett als computer voice u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem sich die Cardassianer mit dem Dominion verbündet haben, ist es ihnen dank ihrer neuen militärischen Stärke gelungen, den Maquis weitestgehend auszulöschen. Dieser will sich nun in einer letzten Verzweiflungstat rächen, und hat scheinbar getarnte Raketen in Richtung Cardassia Prime abgefeuert. Aufgrund des früheren Zugangs des Maquis zu biogenetischen Waffen könnten diese Millionen von Lebewesen auslöschen – und zudem die Föderation endgültig in einen Krieg mit den Cardassianern stürzen. Captain Sisko muss unbedingt einen Weg finden, um die Raketen rechtzeitig aufzuspüren und abzufangen. Er besucht daher Michael Eddington, der nach seinem Verrat und seinen Taten als Anführer des Maquis zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Anfangs scheint dieser nicht gewillt zu sein, ihm zu helfen, doch Sisko erwirkt, dass diesem immerhin keine andere Wahl bleibt, als ihn auf seiner Mission mit der U.S.S. Defiant zu begleiten. Er hofft, ihn während des Flugs in die Badlands doch noch davon überzeugen zu können, das Massaker zu verhindern. Schließlich lenkt Eddington ein, und meint, dass die Raketen nur von jener Basis aus aufgehalten werden können, von der sie abgeschossen wurden. Doch auch das Dominion hat diese mittlerweile entdeckt…
Denkwürdige Zitate:"Your generosity of spirit touches me. But you don't give a damn about what happened to us, and I don't give a damn about what happens to you."
(Michael Eddington sieht keinen Grund, zu versuchen, den Krieg zu verhindern.)
"You never give up, do you, Ben? Here we are, having a pleasant conversation about food, and all you're thinking about is the mission and how to get me to cooperate. You're wasting your breath. As far as I'm concerned my life is over. I'm dead." "For a dead man, you talk a lot."
(Wo Sisko recht hat, hat er recht.)
"You want a fight, mister? I will give you one." "I don't intend to fight you, Captain. I intend to kill you."
(Auch während ihrer gemeinsamen Mission gibt sich Eddington wenig versöhnlich.)
Review:
Mit "Glanz des Ruhms" wird der Handlungsstrang rund um Michael Eddington, der vor rund einer Staffel mit seinem Verrat in "In eigener Sache" begann, nun zum Abschluss gebracht. Und natürlich, als jemand, der fortlaufende Handlungen grundsätzlich ja schätzt, gefällt mir das grundsätzlich mal gut. Rückwirkend betrachtet muss ich halt nur leider zugleich anmerken, dass ich diese Storyline von vornherein nicht übermäßig packend fand, und Eddington bis zuletzt bei mir als Gegenspieler keinen rechten Eindruck hinterlassen wollte. Fünf vor zwölf versucht man hier nun in "Glanz des Ruhms", etwas Graustufen reinzubringen, und auch da wäre ich grundsätzlich dafür, nur hat mich auch was das betrifft die Folge nicht 100%ig überzeugt. Denn irgendwie scheinen die Macher uns vergessen lassen zu wollen, dass Eddington noch wenige Folgen zuvor biogenetische Waffen gegen cardassianische Kolonien eingesetzt hat – und sorry, aber nach so einer Tat ist jedweder Versuch, ihn aus dem Bösewicht-Eck herauszubringen, bei mir von vornherein zum Scheitern verurteilt. Und so hat mich sein Heldentod in dieser Folge, wo es mir so schien als würde man den Zuschauer krampfhaft auf seine Seiten ziehen wollen (damit man in diesem Moment mit ihm mitfühlt), doch eher irritiert. Das hätte man sich halt früher überlegen müssen; aber bestimmte Taten sind nun mal unentschuldbar.
Wenn ich schon beim Kritisieren bin, sei neuerlich auf das Redesign der Badlands hingewiesen, welches zwar grundsätzlich cool ausschaut, wo mich die Änderung da es so völlig unterschiedlich aussieht aber halt doch ziemlich irritiert. Auch da: Hätten sie's gleich gscheit gemacht. Weiters: so sehr ich Avery Brooks schauspielerische Leistung überwiegend auch schätze, aber jener Moment, wo Sisko plötzlich beginnt, laut aufzulachen, wirkte ungemein künstlich und verkrampft. Zuletzt sei soweit es die Kritikpunkte betrifft auch noch die Nog-Story erwähnt, die ich absolut entbehrlich fand, und die mich persönlich überhaupt nicht ansprechen konnte. Dass die Folge trotz dieser Kritikpunkte noch solide abschneidet, liegt in erster Linie daran, dass ich sie trotz allem als unterhaltsam und kurzweilig empfand. Das Gespann Sisko und Eddington funktioniert in klassischer Buddy Movie-Manier ganz gut, was vor allem an ihrer gemeinsamen Vorgeschichte liegt, die wir eben auch als Zuschauer unmittelbar mitverfolgt haben. Ich mochte auch die Offenbarung, dass es gar keine Raketen gibt, und dies nur ein Notsignal war, mit dem die letzten Überlebenden Michael auf sich aufmerksam machen wollten. Die Effekte konnten mir ebenfalls wieder einmal gefallen. Abseits meiner Irritation ob der optischen Veränderungen waren die Badlands-Szenen sehr gut gemacht, und auch über das kurze Wiedersehen mit der schönen, altmodischen Raumstation aus "Der Zorn des Khan" habe ich mich sehr gefreut. Neben der Eddington-Storyline erhält auch die Geschichte rund um Cal Hudson einen Abschluss, als Ben von dessen Tod erfährt. Und am Ende in der Basis kam mit den unsichtbaren Jem'Hadar-Angreifern doch einiges an Spannung auf. Insgesamt war "Glanz des Ruhms" also schon ok; ich wünschte halt einfach nur, man hätte das eine oder andere ein bisschen anders (und meiner Ansicht nach besser) umgesetzt.
Fazit:
"Glanz des Ruhms" ist eine ziemlich gute Episode, an der ich vor allem die Intention dahinter anerkennen kann. An der Umsetzung hatte ich allerdings da und dort etwas auszusetzen. So hat der Versuch, Michael Eddington zum Ende hin doch noch zum Helden zu stilisieren – aufopfernder Heldentod inklusive – bei mir nach seinen Taten in "Für die Uniform" einfach nicht funktioniert. Generell fand ich die Story rund um Eddington bislang schon nicht übermäßig spannend, weshalb jetzt auch der "große" Abschluss bei mir die gewünschte Wirkung etwas verfehlte. Und auch der neue Look der Badlands stört mich nach wie vor. Allerdings war die Folge ziemlich kurzweilig, hat das Gespann Sisko-Eddington für mich – in klassischer Buddy-Movie-Manier – durchaus funktioniert, war das Finale in der Maquis-Basis durchaus spannend, die Effekte wieder gelungen, und bot man generell den einen oder anderen gelungenen Moment, wie z.B. bei der Ansicht der ganzen toten Maquis-Mitglieder. Zumindest der Konflikt an sich wurde somit angenehm graustufig dargestellt (was jedoch in der Vergangenheit auch schon der Fall war, siehe nur Ro Laren und Thomas Riker) – bei Eddington selbst hat dies jedoch für mich eben leider nur bedingt funktioniert.