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Dracula und seine Bräute Drucken E-Mail
Mittelmäßige Dracula-Fortsetzung ohne Dracula Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 03 Oktober 2017
 
Halloween-SPECiAL

 
Dracula und seine Bräute
Originaltitel: The Brides of Dracula
Produktionsland/jahr: UK 1960
Bewertung:
Studio/Verleih: Hammer Films/Universal Filmverleih
Regie: Terence Fisher
Produzenten: Anthony Hinds, Anthony Nelson Keys & Michael Carreras
Drehbuch: Jimmy Sangster, Peter Bryan & Edward Percy
Filmmusik: Malcolm Williamson
Kamera: Jack Asher
Schnitt: Alfred Cox
Genre: Horror
Kinostart Deutschland: 24. November 1960
Kinostart UK: 07. Juli 1960
Laufzeit: 85 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Peter Cushing, Yvonne Monlaur, David Peel, Martita Hunt, Freda Jackson, Miles Malleson, Henry Oscar, Mona Washbourne, Andree Melly u.a.


Kurzinhalt: Nachdem der Vampirjäger Doktor Van Helsing Graf Dracula besiegt hat scheint die Gefahr in Transsylvanien erstmal begannt. Doch der Schein trügt. Denn eine junge Lehrerin, die in die Stadt kommt um Kinder zu unterrichten, trifft während ihres Aufenthalts in einem Schloss auf den jungen Baron Meinster, der von seiner Mutter in seinem Zimmer eingesperrt wird. Als sie den charmanten jungen Mann befreit, offenbart sich dieser als Vampir, der sogleich an seiner Mutter Rache nimmt. Auch andere junge Mädchen verwandelt er in Vampire – während er seine Befreierin zu seiner Braut auserkoren hat. Doktor Van Helsing kehrt nach Transsylvanien zurück, um Baron Meinster und seine Vampir-Bräute zur Strecke zu bringen…

Review: Szenenbild. Als ich mir vor zwei Jahren vier Dracula-Filme (überwiegend von Hammer Films) vorgeknöpft habe, ließ ich "Dracula und seine Bräute" insofern aus, als dies ja als Tribut an Christopher Lee gedacht war – der dort nun mal nicht mitspielt. Heuer gilt es nun aber, die fünf verbliebenen "Dracula"-Filme von Hammer Films nachzuholen. Von "Dracula und seine Bräute" war ich dabei leider schon mal eher enttäuscht. Damit, dass Dracula und/oder Christopher Lee nicht vorkommen, hat das grundsätzlich nichts zu tun, weil das war mir eben eh vorher schon klar. Dennoch halte ich den Titel insofern doppelt irreführend, als ich mir aufgrund diesem einen ganz anderen Film erwartet habe. Nämlich einen, in dem Vampirjäger Van Helsing, nachdem er Dracula zur Strecke gebracht hat, nun insofern noch hinter ihm aufräumen muss, als sein Vermächtnis – die Frauen, die er in Vampire verwandelt hat – verbleibt. Solcherarts an den ersten "Dracula" anzuknüpfen hätte ich vom Konzept her eigentlich sehr reizvoll gefunden. Bedauerlicherweise ist das nur absolut nicht der Film, den man mit "Dracula und seine Bräute" bekommt.

Vielmehr offenbart sich dieser rasch als einfallslose Kopie des ersten "Dracula"-Films (und damit weniger als Fortsetzung denn als Remake), bei dem entgegen des Titels nicht Draculas Bräute im Mittelpunkt stehen, sondern es vielmehr neuerlich um einen jungen Edelmann geht, der in Transsylvanien sein Unwesen treibt. Baron Meinster erweist sich dabei als durch und durch unwürdiger Ersatz, was nicht zuletzt an seinem Darsteller David Peel liegt. Dessen Darstellung ist nämlich bestenfalls unauffällig und schlimmstenfalls unfreiwillig komisch. Damit ist er weder ein würdiger Gegenspieler für Peter Cushing, geschweige denn ein adäquater Ersatz für Christopher Lee. Ein wesentlicher Knackpunkt, den der Film für mich nie so recht überwinden konnte. Generell habe ich Lee bei diesem Film doch sehr vermisst. Es hilft auch nicht, dass Cushing erst nach einer halben Stunde auftaucht, und ich alles, was sich nicht um ihn dreht, leider nur leidlich spannend/interessant fand – was insbesondere für die Story der jungen Lehrerin gilt, die mich einfach partout nicht packen wollte. Obwohl der Film mit 85 Minuten nun eh nicht gerade lang ist, schien sich mir zudem die eine oder andere recht überflüssige Füllszene eingeschlichen zu haben (wie z.B. alles rund um den Doktor, das sehr beliebig wirkt und auch nur bedingt zum Ton des restlichen Films passt). Und zu allem Überfluss empfand ich dann auch noch das Ende als sehr abrupt. Zumindest ein paar zusätzliche Sekunden hätte man uns schon noch gönnen können – weil so wurde mir doch etwas zu plötzlich abgeblendet.

Szenenbild. Immerhin, sobald Peter Cushing nach einer halben Stunde dann endlich mal in Erscheinung tritt, dreht der Film merklich auf. "Dracula und seine Bräute" profitiert enorm von seiner Präsenz, wenn ich auch Christopher Lee bis zuletzt vermisst hab (was aber halt auch am inadäquaten Ersatz lag, der für ihn gefunden wurde). Generell gab es die eine oder andere gelungene Szene, wie z.B. jene mit dem Spiegel. Ja, altbekannt und nichts Neues mehr, hier war es aber wieder einmal sehr schön umgesetzt. Womit wir schon bei der nächsten wesentlichen Stärke wären: Wenn schon nicht Christopher Lee, so kam neben Peter Cushing mit Terence Fisher zumindest auch der dritte wesentliche Erfolgsgarant im "Dracula"-Bunde für die Fortsetzung wieder zurück. Seine stilvolle und hochwertige Inszenierung reißt viel raus. Zudem hilft das Setting in der Vergangenheit, und auch die Sets, die Ausstattung, die intensive Farbgebung etc. konnten wieder einmal beeindrucken. All dies verleiht "Dracula und seine Bräute" einen gewissen Charme, der zumindest ansatzweise (wenn auch nicht vollständig) hilft, über Christopher Lees Abwesenheit hinwegzutrösten.

Fazit: Einen Film über Van Helsing, der nachdem er Dracula zur Strecke gebracht hat nun noch dessen Bräute jagen muss, hätte ich eigentlich sehr reizvoll gefunden. Stattdessen präsentiert man uns – entgegen der Erwartungen, die vor allem der englische Originaltitel weckt – eine recht einfallslose "Dracula"-Kopie, die mit einem Christopher Lee für Arme auskommen muss, der diesem was Charisma und Leinwandpräsenz betrifft dermaßen unterlegen ist, dass es schon fast peinlich ist. Zudem empfand ich die Szenen mit dem Arzt als völlig überflüssiges Füllmaterial, und teilweise sogar als richtiggehend störend. Auch die Story rund um Marianne verstand es leider nie, mich zu packen. Und für meinen Geschmack musste "Dracula und seine Bräute" auch viel zu lang ohne Peter Cushing auskommen, der erst nach einer halben Stunde in Erscheinung tritt. Immerhin, mit seinem Auftritt wird der Film dann besser, wobei vor allem der Showdown ein paar interessante und gelungene Momente bietet. Was dem Film ebenfalls hilft, sind das charmante Setting in der Vergangenheit, die tollen Sets, die beeindruckende Ausstattung, sowie die wieder einmal hochkarätige Inszenierung durch Terence Fisher. Das sehr abrupte Ende raubt dann aber leider wieder einiges von dem Goodwill, den der Film mit Peter Cushings Auftritt langsam aufzubauen vermochte, und insgesamt kam der Film über den Mangel an Christopher Lee nie so recht hinweg.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1960 Hammer Films)


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